Lebensmittel und Mode: Is doch wurscht, oder?

Es ist unfassbar. Den ganzen Jänner verkühlt, den Magen durch Antibiotika ruiniert, dann war alles wieder gut, drei Wochen lang, und seit gestern wieder komplett und sowas von platt. Ich hab Lunge. Kopf. Ohren. Hals. Huste auf eine Art, die der Ex mal mit der Frage: „Ist es eigentlich entspannend zu wissen, woran du mal stirbst?“ kommentierte. Und: Ich hab verdammt schlechte Laune deshalb. So dermaßen viele gute Parties das Wochenende und ich …. egal, lassen wir das, fertiggeraunzt. Die Chefin hat mir bereits Zwangsurlaub angedroht. Nicht wegen dem Raunzen (hoff ich zumindest).

Aber ich kanns natürlich nicht lassen, dann doch in meine Mails reinzuschauen. Und da war eine Interviewanfrage (das Interview geht anscheinend heut noch online, ich verlinke dann hier). Eine der Fragen: „Gibt es ein schwächeres Bewusstsein bei für nachhaltige Mode als bei Nahrungsmitteln?“

Diese Frage hab ich schon oft gehört, mir auch selbst oft gestellt.  Bisher war meine Antwort immer: Ich glaube, dass nachhaltige Mode gerade dort ist, wo Bio-Obst und -Gemüse vor 25 Jahren war. Damals gab es wenig Bewusstsein dafür, und die Leute in der Stadt mussten ins Reformhaus für ökologische Lebensmittel, im Supermarkt gabs die gespritzten Sachen (ich schreib bewusst „in der Stadt“, weil ichs beispielsweise im Sommer, wenn die Eltern im Dorf sind, heut noch kenn, dass man sich vom Nachbarn die Paradeiser oder die Eier holt, und wenns keiner merkt, ihm die Himbeeren wegfrisst *dummdidumm*). Heute können wir wie selbstverständlich davon ausgehen, dass es nicht nur in teureren Supermärkten, sondern auch bei Diskontern wie Hofer oder Lidl Bio-Ware gibt.

Logisch auch, dass da zuerst das Bewusstsein entstand: Essen geht rein in den Körper und kann da ganz viel anstellen, während Kleidung außen am Körper ist und vielleicht mal die eine oder andere Unverträglichkeit auslöst, aber ansonsten …. Gut, weiß man nicht. Greenpeace klärt auf – über den Umweg der Nahrungskette wiederum gibts dann doch wieder Belastungen. Sieht man aber halt nicht gleich. Darum: Logisch, dass bei den Lebensmitteln zuerst was passierte.

Allerdings hab ich mir einen Knopf ins Hirn gedacht heute: Zuerst war da der bahnbrechende Gedanke: Na Moment mal, während es in den letzten Jahren bei den Lebensmitteln so super weitergegangen ist in Sachen bewusst und bio, wurde durch die Globalisierung der Wirtschaft das Problem der Textilherstellung erst so wirklich eines. So ein richtiges.

Wollt ich schon fast total brav auch beim Interview schreiben, und dann fing es an in mein Hirn zu hämmern: Monsanto. Nestle. Erdbeeren aus Spanien im Jänner. Mangos zu jeder Zeit im Supermarkt. Fertigprodukte mit mehr E’s als sonstigen Inhaltsstoffen.

Und was dann kam, schieb ich auf meinen vor sich hin siechenden Körper: Weltschmerz. Ach was solls, ist doch alles scheiße, geht doch alles vor die Hunde, nix wird besser, wir werden ja doch nur verarscht, sind doch alles Marketingschmähs von den großen Konzernen, während kleine Läden kämpfen wie die Irren. Grmpf und gnarf und meeeh.

Aber aufgeben tuat man an Brief… Daher muss das Fazit einfach sein: Nicht nur bei der Kleidung, bei allem, was wir konsumieren, setzen wir ein Zeichen. Geben ein Signal. Ja, auch ich kauf mir immer noch meine Dosen mit dem roten Bullen, und momentan knabber ich grad an Soletti (und hab den Mitbewohner sogar aufgetragen, mir auch ja die echten mitzubringen, weil ich nachgemachte Soletti nicht mag, die schmecken irgendwie anders). Wo ich mir meine Kleidung, meine großen Anschaffungen wie Möbel, Nähmaschine und Co. kaufe, darauf achte ich in den allermeisten Fällen. Aber eigentlich sollt ich wirklich IMMER drauf achten. Immerimmerimmer. Das wird nicht von heute auf morgen funktionieren, sondern schrittweise. Aber das Ziel sollte gleich bleiben. Damit was weiter geht, bei Mode, Lebensmitteln und sowieso und überhaupt.

So, Monolog beendet, ich geh wieder schlafen. Gnarf und Grumpf und meeh.

Und: Ich habe heute leider kein Bild für euch.

Ein Gedanke zu „Lebensmittel und Mode: Is doch wurscht, oder?

  1. lenelein sagt:

    Man kann eben leider nicht alles auf einmal korrekt machen. Kein Mensch kann alleine den Planeten retten. Aber man kann versuchen sein bestes zu geben! Und möglichst gute Entscheidungen treffen. Und wenn man manchmal die falsche trifft, ist das eben so…

Hinterlasse einen Kommentar