Schon etwas älter, aber genial, weil versteckt gefilmt – so einen persönlichen Einblick in die Fabriken hat es noch nie gegeben, glaub ich…
Nuuueeeeiiiinnnn!!!! Neinneinneinneinneinneinneinneinnein!!!! Ich krieg keine Luft mehr, ich hyperventiliere, ich hab gleich einen Herzstillstand, ich muss das Projekt abbrechen!!! Meine innigst heißgeliebte Jeans ist kaputt. So, dass sogar die Krisenmanagerin meines Herzens und meiner Alltagstauglichkeit (a.k.a. meine Mama) gesagt hat: „Des wird nix mehr. Die is hin. Wennst die stopfst, reißts dir am Rand gleich wieder auf, so hauchdünn ist der Stoff schon…“
Es ist schrecklich. Ein Alptraum. Diese wunderbare Jeans – eine Entdeckung in London, auf einer meiner letzten Dienstreisen für den vorigen Arbeitgeber. Der Shop hatte eine Abteilung für besonders große Menschen – für mich mit meinen 1,81 hosentechnisches Schlaraffenland. Die Hose saß wie angegossen, war etwas zu lang. Ich liebe zu lange Hosen. Seit meiner Pubertät, die ich gefühlt 80% der Zeit in Hochwasserhosen verbrachte, gibt es für mich hosentechnisch nichts schöneres als ein an der Ferse abgetretener Saum. Sie machte tolle Beine und war unfassbar bequem. Für 20 Pfund echt ein persönlicher Goldschatz.
Was mach ich jetzt? Keine einzige meiner anderen Jeans ist auch nur annähernd so perfekt wie diese eine, gewesene. Es ist doch unfair – da mach ich mir Sorgen, dass ich strumpfhosentechnisch nicht durch den nächsten Herbst und Winter komme, und dann macht sich in Sachen Beinkleidung plötzlich eine ganz andere Front auf? Die blitzeblanke, strahlendweiße Oberfläche der Zuversicht hat grad einige ganz gewaltige Kratzer bekommen.
Ökologisch gesehen war die Jeans ein ebenfalls ein Traum, ein Alptraum nämlich.
Der Fall liegt klar: Ich erfahre immer mehr Gemeinheiten aus der Textilbranche. Kann sie, siehe oben, in nullkommanix aufzählen – anhand eines einzelnen Kleidungsstücks. Der Kopf weiß Bescheid, alles klar, easy und grün.
Und der Bauch? Der will am liebsten sofort nach London fliegen und Himmel und Erde in Bewegung setzen, um genau! diese! Hose nochmal zu bekommen.
Das mit dem Lerneffekt, das muss ich noch üben. Aber ich hab ja noch ein paar Monate…..
Ja, stimmt, es ist keine gute Idee, Chemikalien auf Jeans zu sprühen – und dieselben Chemikalien danach einfach nach draußen zu leiten. Interessante Doku über Jeans (von H&M…) und deren Produktionsmethoden. Und wieviele Paar Jeans habt ihr so im Schrank? Mein Stapel ist relativ hoch – doch passen nur die Hälfte davon…. Abnehmen statt neukaufen, die neue Devise!