Die Welt ist so klein. Sooooo klein. Also. Ich hatte im Frühjahr so eine kleine, feine Idee eines eigenen Ladens. Trau mich eh nicht drüber, so ohne Geld und buchhalterischer Erfahrung (oder buchhalterischem Talent, genaugenommen). Schreibt mir die Eva, dass es da doch gerade einen Bewerb gibt, die Stadt Wien (?) verschenkt ein Geschäftslokal bzw. schenkt dir am Anfang die Miete und danach ist sie auch nicht sonderlich hoch oder so. Weiß nimmer genau. Mir ging das alles zu schnell, war mir zu steil, hab mich nicht beworben. Außerdem war das Lokal in der Stumpergasse, und zwar ein bissl weiter unten von der Mahü aus, und ich würd wenn dann gern wo in Ubahn-Nähe sein. Egal.
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Ein Typ schreibt mir auf meiner Facebook-Seite, dass sie gerade ein Label entwickeln, und dass er doch total gern mal mit mir was machen würde, Lesung oder so, im Dellago zum Beispiel. Merken für später im Text: Eva. Dellago. Genau die. Die hat mir damals von dem Shopbewerb geschrieben.
Ich schreib ihm eeeewig verspätet zurück, dass Lesung eher nicht so, aber ansonsten doch gern mal was anreißen, ich meld mich, und sorry fürs späte Antworten und so.
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Samstag. Der Gerald, der Mitbewohner und ich schauen zur Weihnachtsfeier im Samstag, ein Kleiderladen, in dem der Gerald sich gern einkleidet. Ich sag: Du, ich hab eine Einladung bekommen für eine Geschäftseröffnung in der Stumpergasse, Concept Store, fair, ja ich glaub sie haben auch Erwachsenensachen. Wir beschließen: Schauma hin. Ich find die Einladung nimmer. Also doch lieber woanders hin. Und als der Gerald sich dann durchgegooglet hatte, wollt ich nachhaus, schlafen, weil aus dem einen Glühwein am Vorabend dann doch sechs Bier im Kommunistenlokal geworden waren.
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Gestern Greenpeace-Aktion auf der Mahü – da geh ich morgen drauf ein. Jedenfalls einen externen Fotografen engagiert, und mich für den Johannes entschieden. Für den entscheid ich mich immer, wenn ich externe Fotografen nehmen darf, weil der Johannes ist einfach super. Macht nicht nur super Fotos, sondern ist auch ein super Mensch. Der gegen Rotwein Fahrräder repariert. Yeah. Der Johannes sagt: Du, ein paar Kumpels von mir aus Steyr haben einen Laden aufgemacht in der Stumpergasse, schau ma da noch schnell hin nachher? Ich so: Ja, klar, wart, genau, das Mavienna, da wollt ich eh am Samstag hin. Er so: Ja genau, das Mavienna!
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Wir gehen hin, und ich komm drauf: Moment, der eine, das ist ja der, der mir geschrieben hat wegen gemeinsamer Aktion und so! DER hat das Geschäftslokal bei dem Bewerb gewonnen? Der Bewerb, von dem Eva mir erzählt hat? Und er wollt ins Dellago mit mir? Und überhaupt: Faire Mode, Produktion regional, toller Laden, schöne Sachen, fein?
Ich mag es, wenn ein Kreis sich schließt. Und wenn der Johannes dann auch noch mehr oder minder freiwillig (das war eher so ein „Johaaaaaaaaaaaaannneeees? Wenn du schon da bist und deine Kameraausrüstung mit hast…..?“) fotografiert, wirds richtig rund.
Und nun zum Laden selbst: Sehr sehr sehr sehr fein, dass es solche Initiativen gibt. Faire Mode, kleine Upcyclingproduktionen, Stoffproduktion aus Österreich (!), feine Lampen, und immer wieder mal ein Designerausstellerwechsel geplant, bis das eigene Label dann in den Regalen liegt. Ich freu mich drauf! Mavienna, das übrigens Mavie-nna und nicht Ma-vienna heißt, oder so, schreiben selbst
Es gibt Labels, die haben ein Geschäftslokal aber noch nix zu
verkaufen. Und es gibt Labels mit großartigen Kollektionen aber keinem eigenen Shop.
Wir von Mavienna führen diese beiden Pole zusammen: In unserem Shop in der Stumpergasse 34 im 6. Bezirk arbeiten wir eifrig an unserer ersten Kollektion. Bis zu deren Launch laden wir ab Dezember regelmäßig zu Pop-Up Shops, Workshops und anderen Veranstaltungen.
Alle Fotos: (c) Johannes Hloch. http://hloch.at/
