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Fetzen, Fetzen, Fetzen

Gestern war blöd. Gestern hab ich fulminant verschlafen, mein Handy zeigte mir um 09.21h an, dass die App „Wecker“ abgestürzt sei und fragte, ob ich sie schließen oder doch warten wolle. Schließen, blödes Teil, du. Jedenfalls bin ich fast zwei Stunden nach meiner normalen Aufstehzeit aufgewacht. Und diesen zwei Stunden bin ich gestern den gesamten Tag nachgelaufen, daher auch kein Blogbeitrag, keine Zeit. Und zu berichten hatte ich eigentlich auch nicht viel. Gestern Abend war ich nochmal auf einer kleinen Tauschparty mit viel Essen (blubb) und leider vielen Sachen in sehr kleinen Größen -mit Ausnahme einer Bluse, die mir sehr taugt, und die ich demnächst mal bei einer Art Tausch-Haul präsentieren werde.

Was mir allerdings in den letzten Tagen mal wieder wirklich aufgefallen ist, ist das schlechte Gewissen, das andere Leute mir gegenüber haben. Folgendes Gespräch ereignete sich beispielsweise am Montagabend:

ich: „Schönes Outfit!“ zu einer Frau in coolen Boots, Lagenlook, buntem Schal und grünem Parka. Eh das klassische Herbstoutfit. Aber es gefällt mir einfach sehr gut.

sie: „Ja, aber du wirst mich hassen für das Outfit, das ist alles H&M und Zara.“

Nein, nein und nochmal nein. Ich hasse niemanden für die Art, wie man sich kleidet. Ich mein, sorry, aber es wird doch wohl niemand absichtlich zu Primark und Co. gehen, damit er oder sie auch wirklich sichergehen kann, das auf alle Fälle ein paar Leute für die Herstellung der Kleidung leiden mussten, und auch bitte mindestens ein Fluss in China komplett vergiftet wurde. Als ob das ein Einkaufskriterium wäre.

Aber ich will auch nicht missionieren. Ich will informieren. Der Groschen muss bei jeder/m selbst fallen. Das hab ich ja auch bei mir gemerkt. Dass da bei der Textilproduktion was nicht so ganz korrekt zugeht, naja, im Hinterkopf hab ichs eh immer gehabt. Aber erst durch meine Shoppingdiät und meinen sehr bewussten Umgang mit dem Thema hat in mir erst so richtig dieser Paradigmenwechsel stattgefunden, der mich inzwischen seit über zweieinhalb Jahren erfolgreich davon abhält, die Filialen von Textilschwede und Co. zu betreten.

Also bitte, liebe Leute, nehmt mein (fast) tägliches Geblubbere bitte nicht als Gebot hin – und glaubt nicht, dass ich was Besseres bin (oder zu sein glaube). Was ich absolut und sowas von nicht bin – jede/r hat Schwächen, meine liegen wahrscheinlich im Ernährungsbereich, da bin ich manchmal ganz schön schludrig. Sondern seht diesen Blog einfach als Portal, auf dem es zu einem großen Teil monothematisch dahingeht – Fetzen, Fetzen, Fetzen, aber bitte in fair und öko. Mehr will ich doch gar nicht 🙂

PS: Nein, das heißt nicht, dass ichs jezt super finde, dass Leute sich mit fairer Mode beschäftigen und trotzdem zum Textilschweden rennen, aber ich werfe es niemandem vor!! Das ist ein Unterschied: Jede/r hat selbst ein Gewissen und ein Hirn und die Entscheidungskraft, sein/ihr Geld und damit seine/ihre Macht bewusst einzusetzen.

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Veganes Leder: Marketingverarsche oder echte Alternative?

Heute mal eine Diskussionsfrage an meine veganen LeserInnen: Was ist das mit dem veganen Leder? Ich habe das Gefühl, dass es ein paar echt coole Marken gibt, die das anbieten, zum Beispiel Matt & Nat (meine liebste graue Kirsche hat mir mal eine solche Tasche geschenkt – ich trage sie recht selten, weil sie keinen langen Träger hat, aber ich halte sie dennoch sehr in Ehren), und gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Mist. Das, was früher qualitativ als minderwertig gegenüber Leder galt, und oft wirklich schlecht verarbeitetes, stinkendes Plastik war, verarbeitet in schlecht sitzende Schuhe, die an jeder Ecke schmerzten, weil sie im Gegensatz zu Leder sich dem Fuß nicht anpassten – das wird jetzt als „veganes Leder“ angeboten. Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass das ein ganz ein großer Marketingschmäh ist.

De facto: Geht man rein beim Deichmann, kann man sich denken: Alles nur Scheißplastik, stinkt, wäh, billigst produziert. Andererseits kann man sich denken: Alles veganes Leder.

Ernsthaft jetzt? Findet ihr nicht auch, dass da Marken, die billigst produzieren, nicht gerade auch auf diesen Zug, diesen Trend aufspringen? Mir geht das ziemlich am Nerv, weil es den Weg versperrt für die Entwicklung wirklicher Alternativen.

Apropos vegan: Das Muso Koroni feiert heute zweiten Geburtstag, ich gratuliere!

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14 Tipps für die Revolution im Kleiderschrank

Heute schreib ich mal schamlos von Greenpeace.de ab und liefer euch mal eine Auflistung, die quasi eine Zusammenfassung dessen ist, was ich hier am Blog täglich so von mir gebe. Was ich ja super finde: Greenpeace arbeitet intensiv daran, weitere Unternehmen zum Umdenken und Entgiften ihrer Lieferkette zu bewegen. Aber gleichzeitig: Hey, alleine schaffen die das nicht, da ist auch Reaktion und Feedback der KonsumentInnen gefragt. Und die Tipps, die sie geben, sind auch die, die ich selbst gebe (und befolge). Textlich danke ich meinen deutschen KollegInnen von Greenpeace, ich habs an der einen oder anderen Stelle aber noch verösterreichischt.

1. Kaufen Sie Secondhand
Warum immer neu kaufen? Auf Flohmärkten, in Second-Läden, auf Onlineplattformen wie Kleiderkreisel oder bei Freunden bekommen Sie einzigartige Mode – häufig viel günstiger oder umsonst. Gehen Sie kreativ mit Ihrem Wunsch nach Veränderung um und kombinieren Sie neue mit alten Teilen.

2. Werden Sie Modeschöpfer/in
Was beeindruckt mehr als Selbstgemachtes? Lernen Sie häkeln, stricken, nähen oder siebdrucken! In vielen Städten bieten Modeläden, Volkshochschulen oder sogar Designer Workshops an. Do-It-Yourself-Anleitungen (DIY) finden Sie online, etwa bei YouTube. Ökofaire Stoffe oder Garne finden Sie auf einer der grünen Listen vom Grüne-Mode-Blog sowie hier.

3. Kaufen Sie grüne Mode
In Deutschland (Anm. und Österreich) sind in den letzten Jahren viele Eco Fashion Stores aus dem Boden geschossen, die sich gänzlich der grünen Philosophie verschrieben haben. Viele Designer und Modelabel arbeiten daran, Mode grüner zu machen und erzeugen so Druck auf globale Produktionsbedingungen. Häufig wird die Mode unter deutlich besseren Sozialstandards produziert, nicht selten zu vergleichbaren Preisen wie Markenkleidung. Gerade die kleinen Label sind oft doppelt gut und bieten Bio&Fair, Ökologie und Ethik im Doppelpack. (…)

4. Organisieren Sie eine Kleidertauschparty
Eine Kleidertauschparty macht großen Spaß und ist der kreativste und umweltfreundlichste Weg, Ihrem Kleiderschrank einen Frischekick zu verpassen, ohne einen Euro auszugeben! Eine Kleidertauschparty zu organisieren, ist ganz einfach. (…) Anm: Anleitungen für Tauschparties gibts hier (privat) und hier (öffentlich).

5. Kaufen Sie Klassiker und achten Sie auf Qualität
Investieren Sie in gute Qualität und Stücke, die Sie lieben. Manchmal hilft auch einmotten und abwarten. Bis jetzt ist noch jeder Trend wieder gekommen.
Drehen Sie die Kleidung von innen nach außen – sehen und fühlen Sie den Unterschied zwischen guter und schlechter Qualität. Hier darf man mal echt „materialistisch“ sein. Lieber liegen lassen, was so aussieht, als sei es mit der heißen Nadel genäht.

6. Reparieren
Wenn Sie Kleidungsstücke besitzen, die Sie nicht mehr tragen, weil sie einen neuen Reißverschluss brauchen oder der Hosenboden geflickt werden muss, versuchen Sie sie selbst zu reparieren. Wenn’s nicht klappt, können Sie sie immer noch zu einer Schneiderei um die Ecke bringen. Sie werden überrascht sein, wie viele es gibt und wie günstig die Reparatur häufig ist. Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie die Kleidung auch gleich nach Ihrem Ideal umgestalten: neue Knöpfe, machen Sie aus einem Dress einen Rock, aus einer Jeans eine Shorts, usw. (…)

7. Misten Sie den Kleiderschrank aus
Misten Sie Ihren Kleiderschrank einmal gründlich aus. Was Sie nicht mehr tragen wollen, geben Sie einfach weiter. Dass die aussortierten Teile in die richtigen Hände geraten, garantiert das Zeichen von FairWertung. Eine gute Idee sind auch die Shops der Entwicklungsorganisation Oxfam (in Deutschland, in Österreich würde ich am ehesten die Caritas empfehlen), die alte Kleidung annehmen. Natürlich können Sie Ihre Sachen auch bei Ebay oder über den Kleiderkreisel verkaufen.

8. Waschen Sie umweltfreundlich
Eine große Auswirkung auf die Umwelt hat das Waschen von Kleidungsstücken. Darum sollte die Maschine ganz voll sein, wenn Sie sie anstellen. Nutzen Sie zudem die Sparfunktionen, hängen Ihre Wäsche auf statt einen Trockner zu verwenden. Bei den meisten Kleidungsstücken reicht die 30-Grad-Einstellung zur Reinigung.

9. Sagen Sie ja zu fairer Bezahlung
Greenpeace ist kein Spezialist für Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, sondern für die Umweltschutz-Anstrengungen der Branche. Die „Kampagne für saubere Kleidung“ – Experten für solche ethischen Fragen – hat jüngst ein Firmenranking veröffentlicht, in dem sie die Firmen in puncto Zahlung existenzsichernder Löhne bewerten. Interessierte können sich dort ein Bild machen, wie 50 große Firmen im Vergleich abschneiden.

Greenpeace fordert, dass auch die sozialen Bedingungen der Textilarbeiter verbessert werden müssen. Umweltschutz und menschenwürdige Arbeitsbedingungen müssen Hand in Hand gehen. Die Textilfirmen sind dafür verantwortlich, beides zu garantieren.

10. Entscheiden Sie sich für Biobaumwolle
Baumwolle ist eine empfindliche Pflanze, für deren Anbau viel Dünger und Pestizide verwendet werden. Oft kommt sie als gentechnisch veränderte Sorte auf den Acker. Bio-Baumwolle ist eine gute Alternative. Wenn „Organic Cotton“ oder „Bio Cotton“ auf dem Etikett steht, sollte dort auch die Angabe 100 Prozent stehen.

11. Sprechen Sie Ihre Lieblingsmarke an
Sie haben eine Lieblingsmarke? Informieren Sie sich auf deren Webseite über ihre Umweltpolitik, insbesondere ihr Chemikalienmanagement. Sagen sie ihnen, dass Sie ihre Kleidung mögen, aber wünschen, dass sie mehr tun. Eines haben wir aus der Detox-Kampagne gelernt: Marken hören auf ihre Kunden!

12. Achten Sie auf Gütesiegel
Es ist nicht leicht, sich in dem Dschungel der Standards zu orientieren. Der Fashion Guide schafft Abhilfe.

13. Machen Sie bei Kampagnen mit
Reden Sie mit Ihren Freunden über die dunkle Wahrheit hinter dem schönen Fummel. Begeistern Sie sie für Kleidertausch, peppen Sie Ihre Kleidung auf oder gehen Sie zusammen in Second Hand-Läden. Gemeinsam macht alles mehr Spaß! Damit helfen Sie Greenpeace, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Teilen Sie diesen Text auf Facebook und Twitter. Alles weitere zur Detox-Kampagne finden Sie hier

14. Kaufen Sie weniger, aber bewusster
Es geht nicht nur darum, was wir kaufen, sondern auch wie viel. Der Überdruss am Überfluss hat inzwischen auch das Thema Mode erreicht, obwohl hier das Lebensgefühl des schnellen Wandels verkauft wird. Bis zu 40 Prozent dessen, was im Schrank hängt, tragen wir selten oder nie. Konsumieren wir weiter in diesem Tempo, wird es schwer, den Planeten zu entlasten.

 

 

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Verschiedenste Webtipps

Nachdem mich eine Gastroskopie samt Wuggiwuggisein plus Magenschmerzen danach grad recht lahm legt, heut nur mal ein schneller Überblick an aktuell spannenden Links:

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Video-Content: ReDress!

Na gut, der heutige Post ist jetzt vielleicht ein bissl kontraproduktiv zu meinem gestrigen Beitrag, in dem ich lebende Werbung für den wunderbaren Laden der Piratin und die vielen fairen Kleidungsstücke machen durfte. Aber trotzdem, ich find das Video einfach gut, ich find das ganze Projekt einfach gut. Wie schon mal beschrieben (oder zweimal?), hat Christina Dean in Hongkong textile Müllberge nach noch Tragbarem durchsucht und sich übers Jahr verteilt mit 12 Stylistinnen zusammengetan und NUR Second Hand Ware getragen. Gut, die Frau ist mal wieder so unfassbar hübsch, dass sie wahrscheinlich auch einen Müllsack selbst anziehen könnte und toll drin aussehen würde. Dennoch: Feines Projekt, feines Video.

Und ich verabschied mich jetzt mal für ein paar Tage – ich weiß, ich sollte genug Urlaub gehabt haben in letzter Zeit, aber zu einem verlängerten Wochenende mit Freunden in Italien kann man schwer Nein sagen, oder? 😉 Tschüüüüss!

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Dumpster Divas?

Ok, ich bin grad ungeduldig und brauch euch. In Sarah Schills Buch, das ich heut vormittag fertiggelesen hab, bin ich über den Ausdruck „Dumpster Divas“ gestolpert. Dumpstern ist euch ein Begriff? Dumpster sind jene, die in den Mülltonnen von Supermärkten nach noch Essbarem suchen – und das ist ziemlich viel. Es gibt sogar eine ganze Koch-Community, die sich dem Verarbeiten von Lebensmitteln, die aus dem Müll stammen, verschrieben, haben: Die Wastecooker. Ich durfte die mal auf der WearFair bewundern (und kosten) und bin echt begeistert – ich finds ja grundsätzlich echt saublöd, dass erstens anscheinend nur noch Obst und Gemüse gekauft wird, das flecken-, beulen- und sonstigemerkmalsfrei ist, die nicht dem Standard entsprechen, und zweitens man am Samstagnachmittag in den Supermärkten meistens noch volle Obst- und Gemüseregale findet. Das ist doch absurd, oder? Beim Brot denk ich mir das auch oft. Irgendwo hab ich mal gehört, dass man mit der Menge an Brot, die in Wien täglich (!) weggeschmissen wird, weil der Anspruch besteht, um fünf vor Ladenschluss noch das volle Sortiment vorzufinden, der Menge an Brot entspricht, mit der man Graz täglich vollversorgen könnte. Pervers!!

(c) steffen thomä - License: Public Domain Dedication (You can copy, modify, distribute and perform the work, even for commercial purposes, all without asking permission.)

(c) steffen thomä – License: Public Domain Dedication (You can copy, modify, distribute and perform the work, even for commercial purposes, all without asking permission.)

Aber zurück zur Mode – Schill schreibt in einem kurzen Nebensatz von den Dumpster Divas, die ihre Kleidung aus dem Müll beziehen. Das finde ich schon wirklich sehr spannend – und schwierig umsetzbar in unseren Breitengraden. Oder bin ich da gerade zu naiv? Ich denke und hoffe, dass noch brauchbare Kleidung zumindest in die bekannten Tonnen, sei es Humana (von denen ich wenig halte) oder die Caritas (von der ich etwas mehr halte), geworfen wird und nur wirklich Hiniges im Müll landet. Für die USA mit diesem Wahnsinnsturbokapitalismus kann ichs mir jedoch schon vorstellen. Aber hier? Glaubt ihr, dass das machbar ist?

Ich habe auch im Netz recherchiert, bin aber nicht wirklich fündig geworden. Gefunden habe ich das Dumpster Diva Collective, denen es aber anscheinend auch oder mehr um Vintage und Second Hand geht. Ansonsten hat alles, was mit Dumpster Diva zu tun hat, mehr mit aufgemotzten Möbeln zu tun. Ich geb aber auch zu: Ich hab heut nicht den Nerv, mich lang in was reinzurecherchieren. Nach diesem Blogbeitrag ist heute computerfrei. Sachdienliche Hinweise sind willkommen! Und falls wer Erfahrung mit Lebensmitteldumpstern hat: Sind euch auch schon mal Kleiderdumpster untergekommen? Sie wären mir interviewtechnisch herzlichst willkommen!

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Mein Kleiderschrank ist fertig.

Pfuh. Erster freier Tag seit zwei Wochen, und der hat sich ganz schön anstrengend gestaltet. Wohl auch, weil über uns gerade die Wohnung renoviert wird und der Handwerker um SIEBEN in der Früh (Samstag!) begonnen hat, am Balkon schräg über unserem Schlafzimmer etwas zu sägen. Das wars dann mit Ausschlafen.

So, fertig mit Raunzen. Der Tag wurde nämlich besser.

Zunächst mal, weil ich auf Hinweis von der Frau Fröhlich zu diesem Flohmarkt hin bin. Und es war fantastisch. Ich war noch nichtmal richtig drinnen, fand ich schon eine semitransparente dunkelblaue Bluse um heiße fünf Euro – eine ähnliche in Schwarz war mir vor ein paar Wochen mal in einem Shop ins Auge gestochen, aber neunzig Euro waren mir für ein Teil, das ich nicht brauche, aber stylingtechnisch gerne hätte, dann doch zu viel. Passte sie mir? Ja. Wollte ich sie? Ja. Brauchte ich sie? Dehnbares Ja, ich hab kein einziges vergleichbares Teil im Schrank, finde den Stil aber sehr schön. Und fünf Euro, und das auch noch Second Hand, das war dann schwer ok. Dunkelblau passt super!

Dann die Frau Fröhlich aufgesucht – die verkaufte an ihrem Stand nämlich nicht nur eigenes Altes, Getragenes, sondern auch Dinge aus ihren früheren Kollektionen, fröhliche Reststücke, so quasi. Und dann hing es da, das Teil, das mir vor eineinhalb Jahren schon auf der Edelstoff so gut gefiel, als ich sie an ihrem Stand besuchte. Weiterlesen

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Lauter Blitze!

Ich weiß, dass das, was ich jetzt schreibe, prahlerisch klingen kann. Es ist aber absolut nicht so gemeint, im Gegenteil. Ich schreibe es, weil es mich einfach nur noch flasht, in einer Tour, seit 24 Stunden. Die schauten nämlich folgendermaßen aus:

Ich hatte dank meiner lieben Vea die Ehre, in der Jury des Protestsongcontests zu sitzen und Punkte zu vergeben – so richtig auf „and twelve points go toooo“ (außer, dass die Wertung nur bis neun Punkte ging, aber ihr versteht, was ich meine).

Flash.

Ich saß so nebenbei zwischen einem Drittel von Maschek, die ich sehr verehre, und ….. Peter Paul Skrepek, seines Zeichens Gitarrist. Von Falco. Wer mich kennt, weiß, dass innerlich flatterte. Falcos Gitarrist. Faaaalco!!!

Flash. Weiterlesen

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Altkleider und die Caritas

Ich sortiere derzeit meine (abertausenden…ächz) Mails im Büro durch, auf der Suche nach wichtigen Kontakten und sonstigen wichtigen Infos, die ich weitergeben sollte, bevor ich nächsten Montag meinen Schreibtisch bei GLOBAL 2000 für immer räume. Hui, dieses „für immer“ macht mich doch grad etwas nostalgisch und traurig…. aber mei, egal, darum gehts grad nicht.

Stattdessen gehts um Folgendes, ich hab nämlich was gefunden beim Aussortieren. Nachdem es im vergangenen Jahr ja immer wieder Diskussionen gab, wie das eigentlich mit diesen Altkleidercontainern ist, habe ich – schon im Jänner – eine Mail an Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas, geschickt. Seine Pressesprecherin antwortete. Habe heute nachgefragt, ich darf sie zitieren – hier ihre Informationen, wie mit Altkleidung bei der Caritas in Österreich umgegangen wird. Ich finde es im Vergleich zu dem, was man so über Humana und die sonstige Containerverwertung liest, sehr lobenswert, meine nicht mehr tauschbare Altkleidung geht zur Caritas:

Das Thema Altkleidersammlung wird nicht nur in den Medien, sondern auch innerhalb der Caritas diskutiert. Zum einen werden die Sammelcontainer der Caritas oft auch schlicht als Müllentsorgung gesehen, Menschen „spenden“ beschmutzte, stark zerschlissene Unterwäsche genauso wie Faschingskostüme etc. – diese Spenden werden von (teilweise ehrenamtlichen) MitarbeiterInnen in den Sozialprojekten wie der Carla erst aussortiert: Müll und komplett verdreckte, kaputte Bekleidung werden der Entsorgung zugeführt. Dies ist bei durchschnittlich 30 Prozent der Spenden der Fall. Die Kosten dafür muss die Caritas tragen. Alle anderen Kleiderspenden werden an Bedürftige verteilt sowie in den Carla-Läden verkauft. Der Erlös kommt Sozialprojekten der Caritas zugute. Ein weiterer Teil geht direkt an Caritas-Projekte in Osteuropa.
Trotzdem gibt es mehr Kleiderspenden als Bedürftige in Österreich sowie in Caritas-Projekten im Osten. Wir arbeiten hier mit Partnern, wie beispielsweise Fairwertung (
www.fairwertung.de) zusammen, der Erlös aus dem Verkauf kommt wiederum Sozialprojekten zugute.

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Second Hand um Neupreis?

Ich bin heute Nachmittag aus Hirnauslüftungsgründen eine Runde spazieren gegangen. Bei mir im Hieb. Es war mal wieder eine Wundertüte an Sozialvoyeurismus. Als erstes Mal die gelangweilte Mutter in der Straßenbahn, die mit dem Handy spielte, und auf die Aussage ihres etwa 6-7-jährigen Kindes „Mama, ich kann nicht so gut zählen, wie gehts weiter nach zehn?“ mit den Schultern zuckte und nichts sagte. Dann die unglaubliche Menge an Würschtlständen, die mir so nie aufgefallen ist – auf der Hütteldorfer gibts ja echt an jeder Kreuzung einen! Und dann eine erschreckende Beobachtung vor der Humana-Auslage.

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25 Euro für ein kurzes Kleid von La Redoute

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Und hier nochmal – ein Pulloverkleid, abgewetzt an Ärmeln und Achseln, um 25 Euro

Ich weiß, das widerspricht jetzt meiner üblichen Leier von „Kleidung ist unterbezahlt wie nix anderes“, aber ganz abgesehen von der Tatsache, dass Humana sowieso einen üblen Beigeschmack hat, bekommt man doch solche Teile um diesen Preis in neu. Nochmal: Das heißt nicht, dass ich das gut finde, aber ich glaube nicht, dass die KonsumentInnen bei diesen Preisen zu Second-Hand greifen, wenn sie um den gleichen Preis neue Produkte ebenfalls erwerben können. Leider.

Mich ärgerts auch. Meine absoluten Lieblingsbloggerinnen sind jene, die aus Second-Hand-Ware neue, tragbare Stücke nähen. Ob Refashionista, New Dress A Day oder auch Charity Shop Chic – selten kosten dort die Teile mehr als fünf Dollar oder Pfund. Wobei: Ich glaube, ich fang jetzt an, mich auf Tauschparties auszurüsten mit Umnähbaren, meine Nähmaschine will mal wieder benutzt werden, die schaut schon ganz traurig immer in der Ecke…

Aber apropos Sozialvoyeurismus: Zwei ältere Damen werden sich wohl ziemlich gewundert haben. Sie gingen hinter mir, und eine sagte zur anderen, dass es „echt nur noch alles verpackt ist, und die Leute machen nix mehr selbst, es gibt kein Handwerk mehr!“. Worauf ich mich umdrehte und sie ziemlich anstrahlte… ich glaub, ich war ihnen dann etwas unheimlich. 🙂

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