Schlagwort-Archive: Fast Fashion

Fast Fashion Ausstellung: Gut, aber mimimi

Heute war es so weit, ich war bei der Fast Fashion Ausstellung in Hamburg. Mein Fazit entspricht ziemlich dem, das ich von vielen Seiten schon gehört habe:Sie ist gut aufgebaut, was die verschiedenen Themen rund um Fast Fashion angeht. Sehr beeindruckende Bilder, Videos, Zahlen, Daten Fakten. Kennt man sich wirklich gut mit dem Thema aus, und das nehme ich mir für mich jetzt mal heraus, denkt man sich: Super, sie haben wirklich fast alle kritischen Themen erwischt, soziale Bedingungen, Menge, Konsumismus, Ökologie, Baumwolle, Polyester, Second Hand, Kleidermüllberge, Tierqual, alles drin. Wer sich ein bisschen auskennt, wird wohl noch ein paar Fakten dazu lernen, die ihr oder ihm bisher noch nicht so bewusst waren. Wer komplett neu in dem Thema ist, wird hoffnunglos überfordert sein und nach Durchsicht aller Ausstellungsstücke am liebsten nach Hause fahren und den gesamten Kleiderschrank ausräumen.

Eines eint alle drei Gruppen: Weiterlesen

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Wir zeigen True Cost!

Seit ein paar Tagen ist es fix: wir, also Fashion Revolution Austria, zeigen die neue Doku „True Cost“ (kann gerade nicht verlinken, bin nur mit Handy gerade in der S-Bahn unterwegs) am 19. Juni im Schikaneder in der Margaretenstrasse. Programm startet aller Wahrscheinlichkeit nach gegen sieben, der Film um 20.15h.

Ich kann mich nur wiederholen: Wahnsinnsfilm. Fast alle kritischen Themen werden angesprochen,  von starken Stimmen wie Lucy Siegle, Safyia Minney oder Livia Firth, getoppt wird das Ganze noch von Noch stärkeren Bildern.

Ich freu mich auf regen Besuch! Wir alle, von der Shopbesitzerin bis zur Bloggerin, stehen danach natürlich gerne bei Fragen zur Verfügung!

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Filmtipp: The #truecost of Fashion

Ich hatte die Möglichkeit, mir den Film TRUE COST vorab anzuschauen. Beim Trailer hab ich geschluckt. Im Film hab ich ab Minute 7 geheult. Der Film fasst wirklich alles zusammen, was mich berührt, seit ich mich mit der Thematik auseinandersetze, von Gentechnikbaumwolle bis hin zu Rana Plaza. Der Film motiviert mich unglaublich, weiterzumachen. Dass immer mehr Leute draufkommen, dass es eine andere Modewelt geben kann und muss, in der solche Schweinereien nicht mehr passieren. Ein Klick auf das Bild führt euch zum Trailer. Der Film selbst wird selbstorganisiert in verschiedenen Städten gezeigt, für Wien bereiten meine Kolleginnen von Fashion Revolution Austria gerade ein Screening vor, ich halte euch am Laufenden. Aber das ist jetzt auch ein Aufruf an meine LeserInnen in anderen Städten: Ruft in kleinen Programmkinos an und erkundigt euch, ob ihr einen #truecost – Abend machen könnt. Der Film ist unglaublich.

true cost screenshot

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John Oliver über Fast Fashion

Kennt ihr John Oliver? Für alle, die der englischen Sprache mächtig sind: Den müsst ihr kennen 🙂 Seine Show ist fantastisch! Letztens hat er Fast Fashion vorgestellt. So fängt ein Tag super an. Vor allem, wenn man es am Weg ins Büro von einem Bekannten geschickt bekommt, und direkt danach von den internationalen Detox-Kollegen per Mail bekommt… irgendwie hab ich halt doch den richtigen Job 🙂

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Die Fast Fashion Ausstellung in Hamburg – und warum ich noch nix drüber geschrieben hab.

Heut vormittag nur kurz eine Info: Wahnsinnig viele haben mich bereits auf die Fast-Fashion-Ausstellung in Hamburg hingewiesen. Greenpeace hat mit kuratiert, ich weiß schon eine Weile davon, aber bitte um Geduld, ich möchte erst drüber bloggen, wenn ich mir selbst ein Bild gemacht hab (was hoffentlich bald passieren wird). 🙂

Screenshot (c) Spiegel.de

Screenshot (c) Spiegel.de

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Als eine Leserin mich massiv beeindruckte…

Eigentlich wollte ich was ganz was anderes schreiben heute, aber gestern Abend reagierte eine meiner Leserinnen auf die Anzweiflung der Sinnhaftigkeit von Shoppingdiäten durch eine Schweizer Bloggerin. Und schaffte das, was ich nicht schaffte: Die Schweizer Dame akzeptierte die Gegenmeinung, während sie meinen Blogpost, der allerdings aus KonsumentInnen- und nicht aus UnternehmerInnensicht geschrieben war, sprachlich herabwürdigte. Mir gehts genau NULL um ein „ällabätsch, gewonnen“. Sondern: Was meine Leserin da geschrieben hat, hat auch meinen Mund offen stehen lassen. Danke liebe Hoppla Charlotte für diese tolle Zusammenfassung, für diese vielschichtigen Perspektiven, dein Kommentar war so toll, dass ich mir erlaube, ihn hier zu wiederholen, damit möglichst viele Leute ihn lesen. Weiterlesen

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Shoppingdiät: „Was soll der Mist?“

Puh, was für ein Tag. Etwas stressig, wenn sich familiäre und berufliche Verpflichtungen überschneiden. Daher jetzt erst Zeit zum Bloggen (und ok, gestern war ich zu faul, was vorzubereiten). Also. AAAAAAAAAAAAAAAAAAaalso. Das wird jetzt ausführlich. Ich bin heut über einen Blogbeitrag gestolpert, der mich dann doch etwas verwundert hat, bzw. bei dem mir ein bissl die Kinnlade beim Fuß gehangen ist. Bloggerin Modepraline schreibt wörtlich über Shoppingdiäten: „Was soll der Mist?“

Liebe Modepraline.

Das soll jetzt gar kein reines Plädoyer FÜR Shoppingdiäten sein. Aber eine Gegenposition zu deiner, mir etwas unreflektiert erscheinenden Ablehnung:

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Ausverkauf! Sale! Achtung! Konsumentenver***che!

Auch spannend. Ist mir noch nie passiert: Artikel fertig geschrieben, eingespeichert – und das falsche Datum reingetan. Und mich heut früh gewundert, wieso nix online gegangen ist. Und das so kurz nach dem Urlaub, oioioioi 🙂 Dann halt jetzt – hier und auf fischundfleisch.at:

Kaum ist der ganze Weihnachtskonsumwahnsinn vorbei, geht die nächste Einkaufssaison los: Der Ausverkauf. Oder neudeutsch Sale – vier Buchstaben, die uns momentan wirklich aus JEDER Auslage entgegen schreien. 99 Prozent dieser lauten Buchstaben sind entweder weiß auf rot oder rot auf weiß, damit sie ja gesehen werden. Damit die KonsumentInnen auch wirklich denken: „Boah! Billiger! Schnäppchen machen! Mal reinschaun, vielleicht find ich ja was, was viel billiger ist als ursprünglich, dann hätt ich ja total Geld gespart!“ (Dass sie in solchen Fällen genau null sparen, sondern im Gegenteil dazu sogar mehr Geld ausgeben als ursprünglich geplant, weil Ausverkaufs-Käufe selten lange geplante Anschaffungen sind, steht auf einem anderen Blatt…)

sale

Ich kann mir nicht helfen, mich nervt das jedes Jahr mehr. Hab ich mich vor einigen Jahren selbst noch auf diese Schnäppchen im Ausverkauf gefreut, graut mir inzwischen schon vor den Schildern in den Auslagen.

Ausverkauf ist schon lange nicht mehr eine Maßnahme für Händler, ihre Lager frei zu kriegen, um neue Ware anschaffen zu können, die sich aller Wahrscheinlichkeit besser verkauft als die Vorjahresmodelle. Das könnte ich ja noch verstehen, wenn Ware unter dem Einkaufspreis hergegeben wird: Lagerplatz ist teuer, und wenn gerade knallpink in ist, sich in der kommenden Saison aber erbsenspeibgrün als Modefarbe ankündigt, wird man schauen, die knallpinken Teile möglichst bald los zu werden, um mehr Lagerplatz für erbsenspeibgrün zu haben.

Bei großen Textilketten wird der Ausverkauf jedoch inzwischen wie eine eigene Saison geplant: Weil es den KonsumentInnen nicht taugt, nur noch Randgrößen wie XXS oder XL im Ausverkauf zu finden, werden ganze Kollektionen bereits bis zu ein Jahr vorher rein für den Ausverkauf bestellt. Das sind dann die Teile, die wundersamerweise mehrfach in allen Größen verfügbar sind, auf denen der „Ursprungspreis“ durchgestrichen ist und der „neue“ Kampfpreis fett aufgedruckt ist. Ich weiß nicht, wie es anderen dabei geht, ich komme mir dabei verarscht vor. Weil es das ganze System einfach auf so ungut konsumistische Weise pervertiert.

Ich finds auch jedes Jahr aufs neue wieder lustig: Ab November geht alles drum, ob das Weihnachtsgeschäft gut ist, und ob die Leute ja genug kaufen. Läuft das Weihnachtsgeschäft nicht gut, wird per Nachrichten gleich mal Angst vor der Rezession geschürt. Direkt danach folgt im Jänner der Ausverkauf (wobei, in den letzten Jahren sieht man immer öfter schon die Sale-Schilder vor Weihnachten in den Auslagen), die Leute sollen bitte wieder kaufenkaufenkaufen – und im Februar höre ich immer wieder von Händlern, dass der Monat so schlecht ist, dass das Geschäft so schlecht rennt. Ernsthaft? Kann man den KonsumentInnen auch mal bitte eine Pause gönnen? Diese großen Unternehmen agieren im wahrsten Sinne des Wortes auf Kosten der KonsumentInnen – die immer weniger nachdenken und sich immer mehr zum Geldausgeben „verleiten“ lassen. Ich wünsch mir, dass KonsumentInnen wieder eigenverantwortlicher agieren, sich überlegen, wann sie was brauchen (oder meinetwegen hin und wieder auch haben wollen) – und dass die Händler diese Eigenverantwortung auch akzeptieren und damit umgehen können (Wunschtraum, ich weiß…). So lange ich weiß, dass bei großen Unternehmen eigene Kollektionen für den Ausverkauf extra neu produziert werden, so lange werde ich innerlich bei jedem Sale!-Schild, das mich anschreit, ein „Nicht mit mir!!“ innerlich zurück schreien.

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„Todschick“ – ein todschicker Buchtipp

Es ist ein spannendes neues Buch erschienen: Gisela Burckhardt von der Clean Clothes Kampagne in Deutschland hat eine wahre Brandschrift über Textilproduktion in Bangladesch geschrieben: Todschick – Edle Labels, billige Mode. Das ganze Buch ist gespickt mit Zahlen, Daten, Fakten, die mich immer wieder wunderbarst aus den (selbstgestrickten) Latschen hauen können. Beispiele gefällig?

  • Bangladesch ist grad mal doppelt so groß wie Bayern, hat aber über 156 Millionen Einwohner.
  • Ein Fünftel aller Haushalte hat sanitäre Anlagen. Das sind grad mal heiße zwanzig Prozent. Und da ist jetzt nicht die Rede von Whirlpools oder Regenduschen (künstlichen).
  • Die Hälfte aller Frauen und fast 40 Prozent aller Männer sind AnalphabetInnen.
  • Der größte Teil des Landes liegt unter dem Meeresspiegel – und Hurricans sind dort keine Seltenheit.
  • Die Bekleidungsindustrie erwirtschaftet gut 80% der Exporte des Landes.
  • In einem Jahr (April 13 – März 14) nahm der Export von Textilien von Bangladesch nach Deutschland um nochmal 16 Prozent auf 23,86 Milliarden Dollar zu. Soviel zu „Rana Plaza hat die Menschen über ihren Konsum nachdenken lassen“.

Die Liste ließe sich jetzt noch lange fortsetzen, aber ich bin selbst erst auf Seite 42, und hab den Rest vor dieser Rezension nur schnell durchgeblättert, werde es aber definitiv noch lesen. Es tut immer wieder gut, sich solche Fakten ins Hirn zu klopfen. Ich freue mich bereits sehr auf die Kapitel, wenn sie sich dem Textilschweden widmet, der hat nämlich eine besondere Rolle in diesem Buch.

Was mich auch freut: Eigentlich kann ich jetzt „Bingo!“ rufen, ich wurde zum fünften Mal in einem Printprodukt zitiert. Und freue mich wie immer wie blöd drüber, meinen Namen und meinen Buchtitel in anderen Druckwerken zu lesen.

Wo wir beim einzigen kleinen Mimimi wären, was „Todschick“ angeht:

Knapp daneben ist halt auch vorbei....

Knapp daneben ist halt auch vorbei….

Aber ich stolper jetzt mal nicht über mein eigenes Ego, sondern spreche hiermit eine Leseempfehlung aus – mit einem kleinen Hinweis: Man muss sich immer bewusst sein: Bangladesch ist nur die Spitze des Eisbergs.

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Urgent Action: Arbeitsbedingungen in der Spielzeugindustrie

Weils grad dringend ist, copypaste ich eine Urgent Action von Südwind hier mal (sorry, bin auch grad ein bissl im Stress, das ist ein sogenannter Zweiminutenbeitrag). Bittebitte durchlesen, bevor ihr euren Kindern die Barbie untern Weihnachsbaum legt:

Jetzt den Aufruf an Mattel unterstützen! Wir fordern faire Arbeitsbedingungen in der Spielzeugindustrie

Die Südwind-Partnerorganisation China Labor Watch (CLW) hat abermals die Arbeitsbedingungen in der Spielzeugindustrie in China untersucht. Alle Jahre wieder sind die Ergebnisse leider alles andere als erfreulich. Trotz der Zusage des multinationalen Konzerns Mattel, Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu ergreifen, zeigt die Untersuchung auf, dass es in den chinesischen Zulieferbetrieben immer noch zu Arbeitsrechtsverletzungen kommt. Neben bis zu 120 erzwungenen Überstunden und unbezahlten Sozialversicherungsbeiträgen verfügen die ArbeiterInnen über keinen Arbeitsschutz, wenngleich sie mit gefährlichen Maschinen hantieren müssen.

„Für die Zulieferbetriebe werden die Materialkosten für die Produktion immer höher – Mattel zahlt deswegen aber nicht mehr – so sind die Zulieferer gezwungen, bei den Löhnen der Arbeiterinnen und Arbeiter zu sparen. Die, die am untersten Ende des Systems stehen, werden gezwungen, die Kosten zu tragen“, analysiert Li Qiang, Direktor der China Labor Watch.

Um die Situation der ArbeiterInnen zu verbessern, muss Mattel seine Handelspolitik verändern und die Preise anheben, sowie kurzfristige Aufträge vermeiden, damit die Zulieferer nicht so unter Druck kommen, dass sie den ArbeiterInnen illegal viele Überstunden abverlangen.

Urgent Action – Jetzt den Aufruf an Mattel unterstützen!

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