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Im Rausch

Ok, serious problem. Bin vorhin grade zurückgekommen von einer wunderbaren Lesung (im in Mindestzeit mitten in mein Herz geschafften Buchkontor) von Blasmusikpop von der wirklich netten und gleichzeitig erschreckend jungen (erschreckend, dass mir das auffällt, wieviel jünger als ich sie ist 🙂 ) Vea Kaiser. Mit zwei neuen Büchern im Gepäck, eins davon eine signierte Ausgabe von Blasmusikpop und das andere der neue Roman von Christopher Moore.

Falls wer Christopher Moore nicht kennt: Fehler! Falls wer gern die Mischung aus feinem und verdammt doofem Humor mag, gewürzt mit unglaublich viel Wortwitz und einer gewaltigen Portion an Phantasie: Lest Christopher Moore. Tut jetzt nichts zur Sache, aber hey, ich hatte sogar meinen heißgeliebten verstorbenen Kater Biff nach einer Hauptfigur von Moore getauft. Und es war gut so. Biff war genauso eine gutherzige Gretzn wie der ausm Buch….

Merkt man, dass ich etwas angedüdelt bin? Ich bin grad erstens angefüllt mit zwei (drei? vier?) Glas Wein, zweitens schwelge ich im Glück, weil der Liebste mir doch wirklich eine randvoll gefüllte Schultüte zum ersten FH-Tag geschenkt hat, und drittens bade ich grad im Einkaufsglücksgefühl. Ja, Bücher SIND eine Ersatzdroge. Aber eines garantiere ich euch: Niemals, niiiiiiiiiiiiemals werde ich einen einjährigen Bücherboykott machen. Nie. Bücher sollten mir Grundnahrungsmitteln gleichgesetzt werden. Bücherlesen ist sinnvoll. Und ökologisch gesehen wage ich jetzt mal den Verdacht: Lieber viel Papier aus nachwachsenden Ressourcen als einen E-Reader aus seltenen Erden. Wobei, das mit den Produktionsbedingungen, das muss ich mir erst anschauen. Druckerschwärzenchemie und Einbandskleber und so…. Aber es geht einfach nichts über den Geruch, die Haptik eines neuen Buches, und das erste Aufschlagen, das Lesen der ersten Seiten erst!

Schrecklich ist das mit mir. Aber das mitm Kleiderkauf, also dem NICHTkauf, das halt ich durch. Das ist auch nur halb so schwer… Ein bissl mies komm ich mir ja grad vor, ich schaff in wirklich wirklich vielen Gebieten ressourcenbewussten Konsum, vom Gemüse über Möbel bis hin zum Urlaub, aber Bücher? Pfuh. Da bin ich eine personifizierte Schwachstelle…

Prost. Ich geh lesen.

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Kaufhandlungsbefriedigung

Jaaa, Hella, ich weiß, langweilig. Aber: Die Lampe ist da.

Ist das mal ein feines Nähplatzerl? Wenn mich das mal nicht motiviert, endlich die Knotzhose, die ich mir vor fast einer Woche nähen wollte, fertigzuschneidern. Motivation ist alles, und Severin passt auf! Und meine Shoppinglust ist fürs erste Mal wieder erledigt – hach, ist das ein gutes Gefühl, wenn etwas endlich da ist, dessen Kauf man sich lang überlegt hat, und auf das man dann noch warten musste. Ich bin echt in der Hochrisikogruppe, was Onlineshopping angeht, huiuiui…

(c) nunette colour

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„Kleidung, Bücher, Lampen, Stiefel.“ oder: Der Stehlampenknall

Ich sollte grad wirklich richtig brav sparen, um mir die Fachhochschule länger als nur ein Jahr leisten zu können. Drum fahr ich nicht mit nach München aufs Tenacious D-Konzert (sorry Katrin, aber wir sehen uns eh Ende September 😉 ), drum gehe ich auch nicht auf das Konzert in zwei Wochen, wo die Vorband grandioser ist als der Hauptact, drum bestelle ich Rezensionsexemplare und verbinde meinen Lesewahn gleich mal mit Arbeit. Drum war der Urlaub dieses Jahr ein recht günstiger, damit das Urlaubsgeld schnurstraks aufs Sparkonto wandert.

Doch dann schwächle ich wieder, so wie gestern. Nicht nur, dass es mich nach dem bunten Kauf nochmal in den Laden gezogen hat, um weitere Bügel- und Nähgadgets zu kaufen (28 Euronen), bin ich kurz danach auch beim Komolka eingefallen, obwohl ich weiß, dass der sehr teuer ist, und hab für einen Kreidenstift und einen halben Meter Stoff 13 Euro dortlassen. Beides jetzt nicht soooo tragisch. Doch dann sah ich SIE.

(c) solebich.de

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Sie starrte mich in einem Online-Store an. Weiterlesen

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Verdammtverdammtverdammt

Seit Beginn der Shoppingdiät habe ich mir sage und schreibe 28 Bücher gekauft, die meisten davon themenbezogen, von grüner Mode über Kauflust über Stilberatung bis hin zu Nähbüchern und Ein-Jahres-Projekten (Ein Jahr ohne made in China, Ein Jahr alles bio, Ein Jahr alles seber machen und und und). Verdammt. Ich weiß, dass ich meine Shoppinglust nur verlagert habe, aber verdammtverdammtverdammt. Verdammt. Jetzt weiß ich auch, wieso das Ersparte nicht ganz so viel ist, wie gedacht.

Aber dafür war das Bügelbrett gratis, die Nähmaschine ebenso, und das Bügeleisen billig secondhand. Macht gut und gern gut 20 der Bücher wieder wett, preislich.

Sorry, Leute, ich muss mir das grad irgendwie schönreden. Was absolutes Nichtshoppen angeht (was ich mir aber sowieso nicht vorgenommen hatte, zu meiner Verteidigung), bin ich eine absolute Niete. Ich sollte die Bücher über Konsumwahn nochmal lesen…..

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Ich schwächle..

Pfuh, es war ja wochenlang recht easy, die Nichtshopperei war gar kein Problem. Vor allem zuhause, im Alltag – alles easycheesy. Aber irgendwas ist in den letzten Tagen passiert. Spätestens seit meinem Dawanda-Anfall werd ich wieder ganz gewaltig von Shoppinglust geplagt. Ich will zu Cora Kemperman, ich will beim Leo einkaufen.

GNAAAAAAAAAAAAAARRRRRGGGHHHH, wie komm ich da wieder raus?! Ich steh zwar bei weitem nicht an der Kippe, mein Shoppingboykott ist absolut nicht in Gefahr, aber ich mag so nicht weitermachen. Irgendwelche Tipps?

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Erinnerungsunterstützungen

Es ist unbezahlbar – eine kleine mickrige externe Festplatte wurde übersehen. Und ich Schlaumeier hab genau auf der Festplatte mal sicherheitshalber ein Fotobackup der letzten 10 Jahre gemacht. Mir sind heute die Tränen in den Augen gestanden, als ich gesehen hab, dass alle Fotos noch da sind. (Fast) alles andere ist ersetzbar, aber Erinnerungen? (jaa, ok, Erinnerungen können mir eh nicht gestohlen werden, aber nennen wirs halt Erinnerungsunterstützungen…) Und weils mich grad so freut, teile ich gleich mal ein paar Fotos mit euch…

Hier ein best of meiner modischen Ausflüge und Fehltritte der letzten 10 Jahre – und was davon ich noch im Kasten habe:

2005: Top hab ich noch, in die Hose pass ich nicht mehr rein – leider. Ist regelmäßig die „in DIESE Hose werd ich wieder reinkommen“-Zielhose bei meinen Abnehmplänen. Die Sandalen sind die besten der ganzen Welt. Und fallen leider schon auseinander. Und: Es ist bedenklich, wieviele Rotweinfotos es von mir gibt…

(c) nunette colour

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2004: Meinen Augenringen nach zu schließen die dritte Party in drei Tagen. Türkis. Immer wieder und in jeder Ausführung. Bis auf die Tasche (der ich nachweine) alles noch im Kleiderschrank vorhanden. Und nein, ich rauche nicht mehr. Aber was hab ich mich damals cool gefühlt mit der Tschick in der Hand….

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2006: Immer noch türkis. Leider auch in der Shiny Version, grobes Hoppala. Fürchterlich und schon lange nicht mehr Teil meiner Kleidungsauswahl. Und ja, es war eine Indoor-Wasserschlacht. Danach hatten Eva und ich halbierte Gummifrösche an der Nase kleben. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich noch an den ganzen Abend erinnere.

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2005: Ars Electronica. War eine extrem lustige Installation – und das Kleid (immer noch bei mir im Schrank) immer ein Grund zum massiven Baucheinziehen. Musste außerdem mit Sicherheitsnadeln in Brusthöhe abgesichert werden, damit mir die Leute noch in die Augen schauen würden. Im Nachhinein: ganz schreckliches Styling, aber damals hab ich mich super gefühlt.

(c) nunette colour

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Kurz: Mein Farbgeschmack hat sich wenig geändert. Es gibt stilistisch nur wenige „Ogottogottwashabichmirnureingebildet“-Fotos. Aber man sieht: Die Schnäppchenjägerin und Ausverkaufswahnsinnige war ich damals auch schon. Das Teuerste, was man auf alle den Fotos abgesehen von den Schuhen sieht, ist die grüne Jacke – um heiße 40 Euro…

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4/12

Wow. 3/12 komplett verpasst. Also. 4/12. Ich hab ein Drittel des Shoppingboykotts rübergebracht. In dieser Zeit:

  • habe ich mir ganz schön viele Bücher gekauft… 🙂
  • habe ich kleidungstechnisch selten, schuhtechnisch permanent Verführungen widerstanden.
  • wurde ich nach und nach froh drüber, Schuhe in den Boykott miteinbezogen zu haben, weil ich
  • mein Konto saniert habe. Nicht famos, aber immerhin bleibts jetzt grün.
  • Grün im übertragenen Sinne endgültig zu meiner Lieblingsfarbe erklärt.
  • immer noch keine Antwort vom bunten Spanier bekommen.
  • Blieb dunkles türkis aber immer noch effektiv die Farbe, bei der bei mir die Sicherungen durchbrennen.
  • Habe ich unglaublich tolle Medienresonanz erfahren, von ORF und Biorama über News.at und Schaufenster bis hin zu Heute.
  • Habe ich tolle Frauen „kennengelernt“, die mich per Emails und Kommentare super motivieren.
  • Habe ich Severin „erschaffen“.
  • Habe ich abgesehen von einem etwas verwoardacklelten Schlauchschal noch kein Kleidungsstück genäht. Noch nicht.
  • Und auch noch keines gestrickt. Noch nicht.
  • Habe ich eine Strumpfhose und zwei Paar Leggings geschenkt bekommen und ein paar Kleidungsstücke ertauscht.
  • Habe ich festgestellt, dass ich meinen persönlichen roten Faden gefunden habe.
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Ich war shoppen

Ich habe mir ein Shoppingerlebnis gegönnt, und was für eines. Der Holde hat mir einen Wunsch erfüllt und ist mit mir zu Textil Müller in Kritzendorf gefahren – ein echtes Paralleluniversum. Die derzeitige DIY-Lust ist riesig, und am liebsten hätt ich mir bereits vorgestern Abend bereits von irgendwem eine Nähmaschine ausgeborgt, leider habe ich keine spontanen nähmaschinebesitzenden und/oder herborgwollenden FreundInnen – was ich auch versteh: Ich bin mit 12 das letzte Mal an einer Nähmaschine gesessen (Aniger, Ena, das ist genau der Grund, wieso ich euch nicht gefragt hab..) . Aber hey, ich stricke, knüpfe, bastle, färbe (letzteres grandios erfolglos) – da kann das Nähen dann ja auch nicht so schwer sein! Aber wurscht, weiter: Also – Textil Müller.

Das Shoppen – war echtes Shopping. Qualität befühlen, überlegen, wie und ob es zur aktuellen Garderobe dazupasst- da war nix anders als im Textilfachhandel . Das Probieren ist halt weggefallen. Viele tolle Sachen gefunden. Ideen gehabt. Geld ausgegeben. Und mich ein bißchen wie die Teilnehmer von Project Runway (meiner Ansicht nach eine der besten Castingshows überhaupt, wäre da nicht der Wunsch, Heidi Klum einen Grund für eine Schönheitsoperation zu verschaffen – immer und immer wieder) gefühlt – nur halt komplett ohne Näherfahrung. Doch wo ein Wille, da meine Sturheit….

Aber jetzt reichts auch wieder. Zuerst die Schmuckbasteleien, dann der Färbeversuch, dann die Stoffe: Alles Shopping, wenn mans genau nimmt. Und mit ebenjenem freudigen Belohnungsgefühl, das ich ja schon recht gut kenne. Im April werden jetzt auch keine weiteren „Zutaten“ für DIY gekauft. Ich bewege mich ganz klar innerhalb meiner eigenen Regeln, aber hab trotzdem ein schlechtes Gewissen.

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Nunu allein zuhaus

Drei Tage ist er inzwischen tot, mein kleiner Biff. Er war immer schon ein Patient, oft krank, und vor 14 Monaten wurde ein Loch in seinem Herz festgestellt – man gab ihm noch drei Monate. Der kleine Kämpfer hat aber bis letzten Samstag mit voller Lebensfreude durchgehalten und mich oft vor lauter Liebe, aber auch Sorge oft innerlich übergehen lassen (und hin und wieder auch vor Ärger, wenn er gemeint hat, er muss mir aufs Sofa speiben – dessen Bezüge nicht waschbar sind – oder aus Trotz zielsicher NEBEN das Kistl auf den Parkettboden pinkeln…). Was hat der kleine Furz mich zum Lachen bringen können, besonders spezialisiert war er auf Abstürze aus geringen Höhen aufgrund der Jagd nach seinem eigenen Schwanz und in den letzten Monaten seine Hassliebe zum Schaukelstuhl (Stichwort Schwerpunkt einschätzen). Mir war klar, dass er nicht alt wird, mir war klar, dass der Moment kommt, aber mir war nicht klar, dass es so derartig hart sein wird, zuhause zu sein ohne ihn.

vielfraß und schmusebär, genießer und unglaublicher opportunist

Was das jetzt mit meinem Projekt zu tun hat? AAAAAAAALTER , ICH WILL SHOPPEN GEHN!! Ich will raus aus der Wohnung, auf Richtung Mariahilfer, bei den üblichen Verdächtigen einfallen, Kleider anprobieren, in das Geschäft mit den schönen bunten Taschen schauen, GELD AUSGEBEN. Mich betäuben. Und das ganze dann als „mir etwas Gutes tun“ argumentieren…

Völlig sinnfrei, sowas! Und trösten tuts auch nicht, weil wenn ich dann nachhaus komm, würd er ja trotzdem wieder nicht angelaufen kommen und sich aufführen, als ob ich ihm alle zwei Wochen ausnahmsweise mal was zu Essen geben würde…

Ich gestehe – I am a Crazy Cat Lady.

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Noch 300 Tage – zur Feier des Tages wird eingekauft

Heute sind es noch genau 300 Tage bis zum Ende meines Boykotts. Und was macht die Nunu an so einem Tag? Richtig, sie kauft sich einen neuen Kleiderschrank (für die vielen neuen Kleidungsstücke, haha)! Die Cousine der Frau Mama will Paxe loswerden, und ein halber Meter Pax mit Spiegeltür wird demnächst das Badezimmer behübschen. Dann sind auf die Wohnung aufgeteilt zwei Meter Pax plus zwei Kommodenladen plus ein alter Eichenschrank, der derzeit auf zwei von drei Regalen Winterjacken und Pullover beherbergt plus mein heißgeliebtes Saftschubsenkastl für Unterwäsche und die heiligen Strumpfhosen (hier hergeborgt für ein Shooting). Die Handtücher sind zwar noch in einem Extrakastl, aber ansonsten ist alles, von Taschen bis Jacken, Hosen bis Röcke, Shirts und Kleider und auch ein paar Paar Schuhe, darin verstaut. Im Vergleich zur Lieblingsnachbarin natürlich wenig, aber im Vergleich mit einigen anderen Bekannten im (hell)grünen Bereich. Was meint ihr?

(c) nunette colour

(c) nunette colour

Wieviel Kastenbreite habt ihr so?

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