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Soziales Plastik, bloggende Frauen und Markenhass

Liebste mir unbekannte LeserInnen und mir bekannte FreundInnen (und Brüder): Ich liebe euch. Ihr seid so super. An einem Tag, an dem ich echt null Zeit und Kopf hatte, mir auch nur irgendwas für den nächsten Blogbeitrag zu überlegen, krieg ich einen Hinweis und eine Mail nach der anderen – aus allen möglichen Ecken und Enden der Themenwelt, aber alle haben sie mit kritischem Konsum und/oder Bloggen zu tun.

Den Anfang machte Barbara, die mir eine interessante Story über Markenhass (im Gegensatz zu Love Brands) schickte.

Dann schickte mir meine Lieblingsursi aus Salzburg (die Frau, die mir mal ein Ballkleid nähte, mein erstes, mit 16) spannende Infos zu bloggenden Frauen.

Dann erreichte mich – ebenfalls per Mail – von meiner lieben Leserin Marlies ein Artikel aus der Zeit mit jeder Menge neuen Hinweisen zu fairer Mode.

Und Yvonne wies mich darauf hin, dass es der TopSwap (über den ich demnächst eigens schreiben werde) es in die Woman geschafft hat.

Veronika schickte mir eine spannende Liste mit Upcycling-Designern, bei denen auch eine hochinteressante Neuentdeckung für mich dabei war – und eine neue Wortschöpfung hab ich auch gelernt: Soziales Plastik. Blöd, dass ich so gar keine Milch trinke 🙂

Und dann kam genau gestern auch noch die neue Kollektion von Jekyll und Kleid raus, wie immer sehr hübsch. Damit ihr was zu schauen habt…. ich find die Kleider schon lange echt hübsch (hab mir aber noch nie eines geleistet, noch habe ich nicht das Gefühl, eines zu brauchen)! Bio sind sie zwar meines Wissens nach nicht, aber fair produziert mitten in Berlin!

Dieser immer wiederkehrende Schnitt der Kleider von Jekyll und Kleid ist einfach hübsch – und meine liebe Freundin Ena hat was Ähnliches produziert, und so, wie sie es beschreibt, klingt es sogar einfach!

Und Nachtrag von heute: Yvonne schickt mir auch schnell noch mal das hier. ICH MUSS DAS SEHEN!!!! 🙂

Kurz: Gestern hatte ich viel zu lesen und zu schauen! Danke an euch dafür!

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Ebbe

Irgendwie fallen mir gerade unzählige Blogthemen ein. Zum Beispiel die verhaltensoriginelle Firmenpolitik von Abercrombie, the Bitch…, die Tatsache, dass es bereits über (nicht fast) 1000 Tote bei Rana Plaza sind, dass 18 Fabriken geschlossen wurden, dass die bestellte schwarze Hose nicht passt (yey, Geld gespart!), dass ich wieder einen Haufen ausgemistet habe, und dass das ein angenehmes Gefühl ist, dass ich eine Schneiderin suche, die mir aus grünem Leinenstoff eine Hose nach bereits bestehendem Vorbild näht (Ena wars doch zu kompliziert, seh ich komplett ein).

Aber irgendwie hab ich für nichts grad einen Kopf. Ich hab auf der FH gerade verdammt viel zu tun – bitte um Entschuldigung! Wahrscheinlich küsst mich in wenigen Minuten sowieso wieder die Muse, aber derzeit…. Ebbe. Sorry.

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Erfolgreiche Reduktionsmaßnahme namens Ena

Ich hatte grad Besuch von der wunderbaren Ena, die sich an den Resten, die auf meinen ausgeborgten mobilen Kleiderstangen im Wohnzimmer ihre letzten Tage in meinem Besitz fristen, gelabt hat. Find ich super – die anderen Mädels haben sich die tragbaren Sachen vorher geholt, Ena wird den Rest mit ihrem Talent und ihrer Nähmaschine bearbeiten. Abgezogen ist sie mit einer großen Nachmacher-vom-Möbelschweden-Tasche (Tipp: Die sind noch größer als die vom Möbelschweden). Dagelassen hat sie Lust in mir auf zwei, drei kleine Nähprojekte. Ich beantrage hiermit dem 48-Stunden-Tag.

Die letzten Reste, die da im Hintergrund zu sehen sind, werden entweder unter meiner Nähmaschine oder bei Esther landen.

(c) Nunu Kaller

(c) Nunu Kaller

Ena, vielen vielen vielen Dank! Jetzt ist Platz für die nächste Ausmistaktion 😀

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Tilt.

Nach einer ex-beruflichen Weihnachtsfeier, einer anigerschen Geburtstagfeier, einer großmütterlichen Geburtstagsvöllerei und einer ena-schen Geburtstagsfeier (und der unglaublichen Freude, sie beim Mäxchenspielen zu beobachten, so eine unglaublich charmante schlechte Lügnerin!) und einem Geburtstagsbrunch noch vor mir heut Nachmittag bin ich komplett erledigt und blogtechnisch inspirationslos und wünsch euch einen erholsamen Sonntag… Ich werd mich in meinen warmen Pullover und in meinen warmen Mantel, beide selbstgemacht, reinkuscheln und stricken, so schauts aus. Blöde Minusgrade.

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Nix kaufen heißt noch gar nix

Ich hab letztens mal „Kassasturz“ gemacht und zusammengezählt, was in den vergangenen neuneinhalb Monaten so alles in meinem Kleiderschrank gelandet ist, das da vorher noch nicht war. Und holla, das ist nicht grad wenig – irgendwie wird mir grad klar, warums mir nicht wie Verzicht vorkommt, das Jahr. Vorausschickend: Ich habe nicht um Geschenke gebeten. Bis auf eine Tasche. Geb ich zu.

  • Eine Strumpfhose, extrem genial, aber leider umgehend innerhalb meiner vier Wände so derartig professionell verschustert, dass sie seither nicht mehr aufgetaucht ist.
  • Insgesamt fünf (bist du irre!!!) Paar Leggings, von denen zwei leider nachm ersten Waschgang wieder „adios“ gesagt haben und eine zu klein, aber sehr sehr cool ist (vom Liebsten)
  • drei selbstgenähte Röcke: 1, 2, 3
  • ein selbstgenähter Mantel,
  • ein selbstgenähter, ein selbstgestrickter (siehe Foto), ein geschenkter Schal
  • ein fast fertiggestrickter Pullover 
  • der unfassbar geniale Sockenpulli, mein Geburtstagsgeschenk
  • eine selbstgenähte, zwei geschenkte Taschen (die zweite ist giftgrün und von meiner liebgehabten Frau vom See)
  • ein Cardigan
  • ein Shirt, das Ena bekommen hat, ihr aber zu groß war. Third Hand quasi.
  • ein Seidenkleid, ein Pulli, ein Rock, ein Shirt, noch ein Shirt – bei einer Tauschparty. Hab aber mehr Teile hingebracht als mitgenommen. Gilt aber dennoch als „neu“ in meinem Schrank.
  • eine Wollhose von der zweiten Tauschparty, die allerdings längentechnisch noch etwas gepimpt werden muss…
  • Alte, von meiner Lieblings-aniger nimmer getragene Strumpfhosen (Freundinnen jenseits der 1,80 sind in Sachen Kleidertausch bei mir echt Gold wert). Mal schauen, ob sie mir passen.

Aaaaaalter Schwede.

Also erstens: Ende Jänner ist Großausmisttag. Aber sowas von.

Und zweitens: Diese Liste da oben ist ein Bruchteil dessen, was ansonsten so durchschnittlich in einem Jahr neu in meinem Kleiderschrank gelandet ist. Und die Freude über jedes einzelne Teil war 2012 locker viermal so groß wie vorher.

Drittens: Ich hab mich komplett an meine eigenen Regeln gehalten. Trotzdem kommt mir diese Liste da oben echt wie ein Regelbruch vor.

Aaaaaaaaaaber viertens: Auf die Tour kann ich locker noch ein paar Monate länger weitermachen. Wäre da nicht das mit Aniger geplante Amsterdamwochenende 🙂

(c) nunette colour

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Es ist vollbracht!

Das Erstlingswerk wurde zwar nicht selbiges, weil zwei Röcke schneller waren, aber es ist fertig. Hatte schon vor einiger Zeit einen Nähtag bei der lieben Ena vereinbart. Der war gestern. Ich machte mich also auf zu ihr zu ihrer feinen Familie (unglaubliches Phänomen – jedesmal, wenn ich ihre Kinder sehe, sind sie gleich nochmal herziger geworden…) und ignorierte die wieder beginnenden Sehnenscheidenentzündungsschmerzen, die schon fast weg waren und deren Ausläufer jetzt mit Entzündungshemmern niedergeknüppelt werden. Die Nähmaschine wurde gleich mal als qualitativ hochwertig bewertet und netterweise gleichmal neu eingeölt. Was aber nix daran änderte, dass sie dreimal so laut war wie Enas High-Tech-Teil.

(c) nunette colour

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Man kann hier bewundern: Links meine alte Oma-Nähmaschine, brav wie die Oma selbst, rechts das Hightech-Teil von Ena, und die wunderbare Ena selbst. Für die leidenschaftlichen Näherinnen unter euch: Hinter den Vorhängen rechts sind nur Stoffe, nix Kleidung, fertig und so, nur Stoffe. Geil, oder?

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Eine der insgesamt fünf Nähte des Mantels wird vorbereitend abgesteckt.

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So schaut ein unfertiger, zu breit geratener Mantel aus. Vier Arbeitsschritte  vor Schluss. Hier übrigens großes Kompliment an Ena – sie hat mir bei allen Schritten gesagt, wie es geht, aber mich jede Naht selbst stecken und nähen lassen. Hab ich also wirklich selber gemacht. Mit Ausnahme von ein, zwei Scherenschnitten, weil die Scherenschnittbewegung meine Sehnenscheiden immer noch aufjaulen lässt.

Fazit: Ok, der Schnitt ist wirklich watscheneinfach, der Mantel muss nicht eingesäumt werden, ist sehr einfach zuzuschneiden gewesen und hat für Nähprofis wie Ena wahrscheinlich den Schwierigkeitsgrad einens Gschirrhangerls. Außerdem muss er noch an ein, zwei Stellen geradegeschnitten werden und es fehlen zwei große Druckknöpfe zum Zumachen. Aber insgesamt und dennoch muss ich sagen: Ich bin zufrieden, sehr. Und boah ist der warm – könnte beziehungsfördernd sein: Anstatt mitm Liebsten um die Temperatureinstellung am Thermostat zu streiten, einfach den Mantel anziehen. Tschakka.

(c) nunette colour

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Vielen vielen Dank, liebe Ena!!!!! Freu mich schon drauf, das Teil gemeinsam mitm Lieblingsrock, einem dünnen Pulli und braunen Boots auszuführen. Nix kaufen hat schon lang nicht so viel Freude bereitet wie gestern…

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Pläne, Pläne, Pläne…

Ich bin grad schwer motiviert, auch aufgrund eurer so vielen, lieben und positiven Rückmeldungen auf meinen TV-Auftritt! Und obwohl ich weiß, dass im September (WearFair! Hinkommen!) und im Oktober (FH! Nicht hinkommen! 🙂 ) die Zeit doch eher knapp ist, möchte ich unbedingt meine nächsten Projekte angehen.

1) Ich wollte in das Strick-Café. Freiwillige vor, wer kommt mit? Mich persönlich würds ja sehr freuen, wenn ich da mit meiner Kremser Stalkerin hinschauen würde – und natürlich noch mit einigen anderen! Der Pullover ist fällig. Grau soll er werden, und gemütlich.

2) Frau Ena, wann daten wir? Da wartet noch ein Mantel darauf, von uns beiden produziert zu werden 🙂 Ich habe natürlich noch viel Geduld aufgrund der derzeitigen Wohnsituation deinerseits (Ena hat aus einem Kinderzimmer kürzlich drei gemacht).

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Der Bruder und der Blog

Bitte, meine kleine Schwester macht was, was ich immer mach, schreibt darüber und kommt dafür sogar in die Zeitung.

Zitat Bruderherz Ende.

Ja. Er hat recht, er shoppt nicht – aber auch nur, weil er sich seine Sachen immer von diversen Frauen kaufen ließ – weils ihm schlicht wurscht war und ist. Wie viele andere Männer, die auf meine Erzählung hin regelmäßig mit überraschtem Gesichtsausdruck meinen, sie würden das auch oft tun – also ein Jahr nix shoppen, was sei denn das Besonderes…. (ich vergleiche dann immer mit ein Jahr keine neue Elektronik/keine neuen Fahrradteile/keine neuen Platten o.ä. Da kapieren sie es dann schnell…)

Warum ich das schreibe? Weils wirklich nix besonderes ist, was ich mache – und irgendwie doch. Weil ich einfach erst durch den Beschluss, nix mehr zu shoppen, begonnen habe darüber nachzudenken, wo meine Sachen eigentlich herkommen. Und warum ich eigentlich so gern shoppe, weil ums „was Neues brauchen“ gehts da doch schon lange nicht mehr.

Warum ich das jetzt schreibe? Um danke zu sagen! Ich finde es unglaublich, wie viele LeserInnen da mit mir mitfiebern, kommentieren, und mich auf Facebook „liken“ (ich werd mich nie an diesen Anglizismus gewöhnen). Es freut mich, weil es mir auch das Gefühl gibt, ich bin jetzt nicht komplett dulliöh, sondern ich treffe auf Verständnis. Anscheinend geht es inzwischen nicht nur mir so – mit dem zu viel, zu schnell, zu kurzlebig, zu oberflächlich….

Kurz: Danke euch allen! Ich habe wirklich das Gefühl, mit meinen Recherchen, meiner Schreiberei und dem Thema im Allgemeinen meinen roten Faden endlich gefunden zu haben. Apropos roter Faden: Nächstes Wochenende krieg ich wieder Nähnachhilfe, und zwar bei der lieben Ena. Bin schon sehr gespannt!

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Erstlingswerk in Planung

Meine Damen und Herren, ich hab mir doch noch eine DIY-Zutat gekauft. Ein Schnittmuster. Das ich noch dazu pimpen werde. Ich betone: Ich bin mit 12 das letzte Mal vor einer Nähmaschine gesessen, und mit Schnittmustern hab ich überhaupt noch nie gearbeitet. Aber wo meine Sturheit, da ein Weg – das MUSS funktionieren!

Tadaa, dieses wird mein Erstlingswerk:

(c) burdastyle.de

Allerdings: Ich will, dass sie insgesamt länger ist und dass vielleicht vorne nicht gar so viel Stoff sich bauscht. Und ich will oben Knöpfe anbringen, um sie vielleicht doch zumachen zu können. Schwer zu erklären, aber ich habs schon genau im Kopf. Bleibt nur die Frage, ob ichs auch genau so umsetzen kann.

Bischen so wie der hier (nur halt ohne Muster):

Die Nähmaschine wird am Montag organisiert (und die liebe Eva erleidet hoffentlich nicht einen Herzinfarkt, wenn sie diesen Eintrag und mein Geständnis zum blutigen Anfängerdasein liest), dann kanns losgehen. Aber zuerst verabschiede ich mich ins Wochenende!

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Gib Stoff!

Am vergangenen Wochenende habe ich auf einer Party Ena getroffen. Ena ist eine Bekannte von mir, die extrem toll nähen kann, und mit der ich ausgemacht hab, dass sie gemeinsam mit mir einen Rock oder ein Kleid näht (also ausverhandelt war ein Rock, jetzt bild ich mir aber grad ein Kleid ein, weil ich aus meinem Lieblingskleid in den vergangenen sieben Jahren etwas rausgewachsen bin und noch so eins haben möcht).

Was ich in Bezug auf meinen Einkaufsboykott und das immer intensiver einsetzende Nachdenken über die Sachen, die ich da täglich trage, im Gespräch mit ihr wahnsinnig spannend gefunden habe: Stoffe sind sauteuer (und ich meine RICHTIG sauteuer). Mit hier gekauftem Stoff ist man bereit bei einem Laufmeter Jersey über dem Kaufpreis eines Jerseyshirts im Fetzenladen nebenan. Ohne „Zutaten“ wie Faden oder Maschinenverschleiss, und vor allem ohne Arbeits- und Zeitaufwand. Na gut, kann man sagen, aber bei der Massenproduktion findet doch vieles maschinell statt. Ja, sag ich, vieles, aber nicht alles. In Bangladesch gibt es laut ARD-Doku „Der H&M-Check“ eigens angestellte Personen, die die überstehenden Fäden von den eingenähten Labels abschneiden  – den ganzen Tag.

Aber, und damit werd ich jetzt übermoralisch – es ist ja nicht nur die Massenkleidungsproduktion, in der vieles schief läuft. Es fängt ja schon bei der Stoffproduktion an. Das Fazit: Ich werd mich wohl nie wirklich ohne schlechtes Gewissen anziehen können, selbst wenn ich meine Sachen selbst nähe. Und trotzdem tu ichs jeden Tag. Verdrängung rockt. Und das grüngemusterte Kleid aus der Marni for H&M-Kollektion wäre sowas von meins, würd ich einkaufen dürfen. Ja, ich bin mir der Ironie des letzten Absatzes bewusst. Grummel….

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