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Stalkerinnen rocken einfach…

Ach wie schön, wenns laaft, laafts. Gestern war ein Tag, an dem ich mehrfach festgestellt hab, dass ich dieses Blogprojekt wirklich liebe. Zum Beispiel, wenn eine neue Studienkollegin sich als „Stalkerin“ vorstellt, weil sie in der Früh bereits den Blogbeitrag desselben Tages gelesen hatte. Oder, wenn ich auf dem Weg Richtung U-Bahn der Frau M_S übern Weg renne, die eine meiner treuesten Leserinnen und eifrige Kommentatorin ist – und die ich bereits mal kennenlernen durfte, weil sie mir ihr altes Bügelbrett überlassen hat. Oder, wenn ich – was mich aufgrund von akuter Ermüdung einige Überwindung gekostet hat – zum ersten Geburtstagsfest des Stoffsalons fahre, und dort von einer wildfremden Frau mit: „Du bist die kaufnix-Bloggerin!“ angeredet werde, die sich als Anni, ebenfalls treue Leserin und Kommentatorin und obendrein sehr sympathische Frau, herausstellt. Ich find das wirklich so toll, euch alle kennenzulernen, und vielen Dank, dass ihr mein Jahr so mitlebt!

You rock!

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200 Tage

Also gut, jetzt hab ich auch den 200er. Seit 200 Tagen habe ich mir keine neue Kleidung gekauft. Kollegen sind ganz verzückt, dass ich immer noch nicht zerlumpt im Büro sitze, mein Konto ist seit Monaten nicht mehr in der Gefahr, auf die rote Seite der Null zu fallen, und das Projekt hat – wie schon vor kurzem mal geschrieben – mein Leben verändert.

Inzwischen scheint es wirklich fast allen Leuten, die ich seltener treffe, ein Bedürfnis zu sein, mir ihre Begeisterung und ihr Lob über diesen Blog mitzuteilen. Und ich? Ich freu mir jedes einzelne Mal einen Haxen aus – vor allem, wenn es von so überraschenden Seiten kommt wie von meinem Bruder (der sich normalerweise der sozialen Seite des Internets eher verschließt und zu meinem großen Entsetzen seit kurzem auf Xing zu finden ist – ich glaub, in zehn Jahren hat er es dann auch auf Facebook geschafft 😉 ), von entfernten Bekannten, die ich ewig nicht höre, und das erste, was sie sagen ist, dass der Blog so super sei, von Barbara, der Stalkerin (die ich übrigens sehr vermisse), oder von von mir angehimmelten Kleidungsproduzenten wie ihr.

Ich liebe den Sommer, und finde es super, dass es dieses Wochenende wieder heiß sein wird. Aber… Weiterlesen

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Fanpost in zwei Richtungen

Beim Lesen meiner Mails gestern wurde ich rot bis unter die Zehennägel, so sehr hat mich eine Mail gefreut – sie kam nämlich von einer Mitarbeiterin von Cora Kemperman. Ich hatte denen ein Mail geschrieben, um herauszufinden, wann die Sale-Termine sind. Jetzt, wo ich den Sockenpulli schon habe, wird die Belohnung dann wohl doch ein Wochenende in Amsterdam. Nach kurzem Hin- und Hermailen stand da dann plötzlich das hier:

Hi Nunu, we read your Blog with pleasure. We admire you that you manage not to shop, but we really hope that mid January 2013 there will be still enough in our shops for you to make up the lost from this year! Good luck and hope to see you next year.grts

Ich fühl mich grad wie ein Teenager, der draufkommt, dass das Antwortschreiben auf den Fanbrief an den angehimmelten Boybandstar nicht nur eine ausgedruckte Autogrammkarte ist, sondern echt von dem einen jenen welchen persönlich geschrieben und ein Herzel hat er auch dazugemalt. Oder so.

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Steilvorlage im Cadê?

Wieder Stadtspaziergang der ERDgespräche. Dritte Station: Das Kleideratelier „cadê?“, wo Karin Dick seit zehn Jahren Mode aus Bio-Stoffen in hoher Qualität produziert, noch dazu maßgeschneidert. Tolle Teile hängen dort herum. Und ich mittendrin. Gemein – so ein Fall von „alles ok, fair, bio, nachhaltig – und ich darf trotzdem nicht“. Karin servierte Erfrischungen und erzählte von ihrer Arbeit. Spannend, fein, nett, alles super und vor allem grooooßen Respekt für ihren Idealismus! Und dann gings los:

„Ja, also ich find das ja ganz schlimm, da gibts ja grad diesen Trend zum Konsumstopp, ist ja grad in den Medien, und im Internet zu lesen, wo Leute gar keine Kleidung mehr kaufen, also, ich find das nicht gut. Ich mein, man kann doch einfach auch bewusst kaufen, nicht gleich gar nicht! Beim Gemüse kauft man ja dann auch bio und nicht gar nix mehr…“

Mein Grinser reichte von einem Ohr bis zum anderen – was für eine Steilvorlage, sie wusste nicht, dass ich dieeinejenige bin… Hab sie danach drauf angesprochen und mich vorgestellt. Und ihr erklärt, warum ich das mach. War ein feines Gespräch, und liebe Karin, trotz dieser anfänglichen Kritik: Du hast 2013 fix eine neue Kundin. Schön ist es bei dir, schön sind deine Sachen!

cadê? (c) nunette colour

cadê? (c) nunette colour

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Der Bruder und der Blog

Bitte, meine kleine Schwester macht was, was ich immer mach, schreibt darüber und kommt dafür sogar in die Zeitung.

Zitat Bruderherz Ende.

Ja. Er hat recht, er shoppt nicht – aber auch nur, weil er sich seine Sachen immer von diversen Frauen kaufen ließ – weils ihm schlicht wurscht war und ist. Wie viele andere Männer, die auf meine Erzählung hin regelmäßig mit überraschtem Gesichtsausdruck meinen, sie würden das auch oft tun – also ein Jahr nix shoppen, was sei denn das Besonderes…. (ich vergleiche dann immer mit ein Jahr keine neue Elektronik/keine neuen Fahrradteile/keine neuen Platten o.ä. Da kapieren sie es dann schnell…)

Warum ich das schreibe? Weils wirklich nix besonderes ist, was ich mache – und irgendwie doch. Weil ich einfach erst durch den Beschluss, nix mehr zu shoppen, begonnen habe darüber nachzudenken, wo meine Sachen eigentlich herkommen. Und warum ich eigentlich so gern shoppe, weil ums „was Neues brauchen“ gehts da doch schon lange nicht mehr.

Warum ich das jetzt schreibe? Um danke zu sagen! Ich finde es unglaublich, wie viele LeserInnen da mit mir mitfiebern, kommentieren, und mich auf Facebook „liken“ (ich werd mich nie an diesen Anglizismus gewöhnen). Es freut mich, weil es mir auch das Gefühl gibt, ich bin jetzt nicht komplett dulliöh, sondern ich treffe auf Verständnis. Anscheinend geht es inzwischen nicht nur mir so – mit dem zu viel, zu schnell, zu kurzlebig, zu oberflächlich….

Kurz: Danke euch allen! Ich habe wirklich das Gefühl, mit meinen Recherchen, meiner Schreiberei und dem Thema im Allgemeinen meinen roten Faden endlich gefunden zu haben. Apropos roter Faden: Nächstes Wochenende krieg ich wieder Nähnachhilfe, und zwar bei der lieben Ena. Bin schon sehr gespannt!

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4/12

Wow. 3/12 komplett verpasst. Also. 4/12. Ich hab ein Drittel des Shoppingboykotts rübergebracht. In dieser Zeit:

  • habe ich mir ganz schön viele Bücher gekauft… 🙂
  • habe ich kleidungstechnisch selten, schuhtechnisch permanent Verführungen widerstanden.
  • wurde ich nach und nach froh drüber, Schuhe in den Boykott miteinbezogen zu haben, weil ich
  • mein Konto saniert habe. Nicht famos, aber immerhin bleibts jetzt grün.
  • Grün im übertragenen Sinne endgültig zu meiner Lieblingsfarbe erklärt.
  • immer noch keine Antwort vom bunten Spanier bekommen.
  • Blieb dunkles türkis aber immer noch effektiv die Farbe, bei der bei mir die Sicherungen durchbrennen.
  • Habe ich unglaublich tolle Medienresonanz erfahren, von ORF und Biorama über News.at und Schaufenster bis hin zu Heute.
  • Habe ich tolle Frauen „kennengelernt“, die mich per Emails und Kommentare super motivieren.
  • Habe ich Severin „erschaffen“.
  • Habe ich abgesehen von einem etwas verwoardacklelten Schlauchschal noch kein Kleidungsstück genäht. Noch nicht.
  • Und auch noch keines gestrickt. Noch nicht.
  • Habe ich eine Strumpfhose und zwei Paar Leggings geschenkt bekommen und ein paar Kleidungsstücke ertauscht.
  • Habe ich festgestellt, dass ich meinen persönlichen roten Faden gefunden habe.
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News, Linz und Nerven

Also ich gebe ja zu – diese Geschichte hatte ich selbst angeleiert, aber alles, was seither passiert ist, ist mir wirklich passiert, ohne dass ich etwas dazu getan hätte. Umso mehr freut, ehrt und bauchpinselt es mich. Am schönsten ist es, wenn solche Dinge überraschend passieren.

Als ich mit dem Projekt begann, wollte ich nicht groß drüber reden, geschweige denn bloggen. Dann hat das Bloggen irgendwie eine Eigendynamik bekommen – anders gesagt: Es macht einfach wahnsinnigen Spaß. Auch im Laufe der ersten Monate hat sich mein Fokus mehr und mehr Richtung „Wo kommt das Zeug eigentlich her?“ (und „Wie zur Hölle kann ich das selbst machen, ohne entweder meine Nerven oder die Nähmaschine zu ruinieren?“) verschoben. Meine Shopping-vermiss-Anfälle werden immer weniger – nur noch hin und wieder könnt ich mich in den Popsch beissen, wieso zur Hölle ich mir ein ganzes Jahr vorgenommen hab.

Zum Beispiel, wenn ich von der WearFair höre. Ich werd sooowas von dort sein. Obwohl ich nichts kaufen darf. Aber auf einem Haufen ganz viele Aussteller, die ökologisch und sozial einwandfreie Mode anbieten – und damit ganz viele Alternativen für 2013 kennenzulernen, das lass ich mir definitiv nicht entgehen! Linz, ich komme!

 

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Wie ich weiß, dass ich das Richtige mache

Das hier ist ein blogrelevanter Blogbeitrag, nix für die, die nur wissen wollen, ob ich denn endlich shoppen war und somit nicht durchgehalten hab (ein Gefallen, den ich euch übrigens nicht tun werde, ätschbätsch!).

Mein Bruder. 11 Jahre älter – und seit ich mich erinnern kann, ist es ihm hinreissend wurscht, „in“ oder „cool“ zu sein. Er ist einfach, wie er ist. Was neu, in, cool, anders ist – wird erstmal belächelt. Bins schon gewohnt. Nach einigem Zögern hab ich ihm Mitte Februar von meinem Projekt und dem Blog erzählt. Bloggen, noch dazu über nix Technisches, keine Software-Tests oder so – nix für ihn. Nicht seine Welt. (Und alle, die wissen von wem ich rede: Mode auch nicht so unbedingt, hihi!). Und was diesbezüglich also nicht seine Welt ist, wird erstmal verarscht. Oft auch, weils von dem kleinen Schwesterlein kommt. Einfach zuerst mal draufhauen, dann überlegen. Und gelobt wird überhaupt nur zögerlich, wenn man eigentlich in Blödellaune ist. Auch das bin ich schon gewohnt. Ist nicht tragisch und weit weniger schlimm, als das jetzt klingt. Wirklich, ich hab ihn ehrlich lieb, und seine Sprüche sind oft mal auch wirklich lustig. Ich weiß, dass er oft stolz auf mich ist und gut findet, was ich mach – meistens. Nur sagt ers halt nicht oft.

Ebenjener Bruder hat mir kürzlich eine Mail geschickt, in der einfach nur ein Link zu einer App, mit der man mobil wordpress-bloggen kann, drin war.

He approves.

Yeah.

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Die Bauchpinselei nimmt kein Ende

Ist gerade passiert und muss jetzt in den Blog. Bin grad schwerstens beeindruckt. Folgendes ist passiert:

Nunu sucht auf Willhaben nach einer billigen Nähmaschine für Anfänger. Findet eine tolle, bei Autos würde man es „garagengepflegt und kaum gefahren“ nennen. Schreibt hin, sieht aber nicht, dass die Maschine schon verkauft ist. Bekommt trotzdem eine Antwort, total lieb, mit dem Hinweis darauf, welche Maschinen zu empfehlen sind. Nach kurzem Hin- und Hergemaile das Geständnis der Verkäuferin, mein Name sei ihr bekannt vorgekommen, sie habe mich gegooglet und sei auf den Blog gestoßen.

Nach sechs Stunden Autofahrt, die mit einem Nahen-Verwandten-im-Krankenhausbesuch geendet hat, also beides pfui, ein echt schöner und vor allem sehr schräger Lichtblick dieses Tages! 🙂

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