April und Mai begeben der Liebste und ich uns ja auf Reisen – zwei Monate Auszeit, zwei Monate Reisen, und das ganze in den USA (der Mann darf in Kalifornien Mustangs und Cable Cars bewundern, ich werd mich in den Städten mal nach der dortigen fairen Modeszene umschauen). Falls es noch nicht bekannt ist: Ich hasse packen. Ich hab echt fast eine körperliche Abneigung gegens Packen. Denk ich an Packen und an den damit verbundenen Stress, an was man alles denken muss, krieg ich Instant-Kopfweh und -Darmgrummeln. Wäh. Ich haaaassee Packen. Und der Gedanke, zwei Monate ausm Koffer, der ist zwar per se jetzt nicht stressig – das hab ich schon mal für drei Monate gespielt -, aber das Überlegen, was dann alles reingehört in den Koffer, eben damit ich nicht gestresst bin – das ist schwierig. Das ist wirklich richtig schwierig. Einerseits hab ich immer noch genug anzuziehen, um locker ein paar Jahre durchzukommen, und bin komplett überfordert, da eine Auswahl zu treffen, andererseits freu ich mich auf die zwei Monate, wenn meine Auswahl auf ein Minimum reduziert ist.
Aber was soll dann rein in den Koffer? Temperaturtechnisch wirds ja spannend, zwischen zwei Grad (ok, in der Nacht) und zwanzig Grad ist im April in Kalifornien alles möglich. Mit ein bissl klimawandlerischem „Glück“ auch mehr. Danach gehts rauf in den Norden. Seattle und Vancouver Anfang Mai, das wird nochmal zwei, drei Grad kühler. Und dann, ja, ich glaubs noch gar nicht: zehn Tage Hawaii (und dann komplett pleite zurück, aber das ist eine andere Geschichte). Sehr warm. Sommer.
Am Wochenende hab ich mich wieder an diese Geschichte erinnert, die auch im Buch vorkommt. Ein Monat lang nur sechs Teile aus der Garderobe anhaben – und schauen, obs wem auffällt. Bei zwei Monaten würd ich auf 10 bis 12 Teile aufrunden. Damit ist der Koffer immer noch leicht genug, um nicht in Übergepäck-Zahlungs-Gefahr zu kommen.
Eine andere Idee: Die von Meike Winnemuth. Die hat sich von der Designerin vom kleinen Blauen eine so fantastische Garderobe schneidern lassen, dass sie mit wenigen Teilen wirklich immer gut angezogen war. Hier die Beweisfotos, alles Screenshots ihres Blogs der Weltreise (aus dem übrigens ein fantastisches Buch entstanden ist):

Gut, wenn man genau hinschaut, sind es gar nicht sooo wenige Kleidungsstücke, ich habe beim ersten Durchschauen folgendes entdeckt: Skinny Jeans dunkelblau, weite Hose dunkelblau, Jogginghose, Trägertops blau, weiß, mittelblau, kurzärmlige Bluse, langärmlige Bluse blau und weiß, Langarm Jerseytop blau, weiß, Blaue Bikerjacke, grauer Schal, Blauer Rock, Wickelrock Jeansartig, Jeansjacke, Jeansbluse, Blazer, türkis Tunika, türkis Bluse, Das kleine Blaue, dunkelblaues Ballonkleid, Blaues Trägerkleid. Uff, doch gar nicht so wenig, aber es passte doch anscheinend alles in ihren 23kg schweren Koffer.
Ich werd mich wohl irgendwo dazwischen ansiedeln. Ich werd mir diese „Mit wenigen Teilen-durchkommen“-Challenge geben. Ist doch schließlich die perfekte Gelegenheit dafür, oder? Nur dass ich grad keine Ahnung hab, welche Teile es bei mir werden sollen.
Und wie es sich anfühlen wird, nach den zwei Monaten wieder nach Wien zu kommen, zu meinem immer noch vollen, aber verschließbaren (war nicht immer so!) Kleiderschrank. Wahnsinn, das wird dann wahrscheinlich die Ausmisterei des Jahrhunderts 🙂
Ps: Und falls die Frage aufkommt: Ja, ich werde weiterbloggen. Aber ich werd keinen „Schauts wo ich auf Urlaub bin, liebe Dahimgebliebene“-Blog draus machen. Urlaub ist Urlaub ist privat. Sondern ich werde weiterhin themenbezogen schreiben – nur wie oft das sein wird, das kann ich noch nicht sagen.