Schlagwort-Archive: Rana Plaza

Wir zeigen True Cost!

Seit ein paar Tagen ist es fix: wir, also Fashion Revolution Austria, zeigen die neue Doku „True Cost“ (kann gerade nicht verlinken, bin nur mit Handy gerade in der S-Bahn unterwegs) am 19. Juni im Schikaneder in der Margaretenstrasse. Programm startet aller Wahrscheinlichkeit nach gegen sieben, der Film um 20.15h.

Ich kann mich nur wiederholen: Wahnsinnsfilm. Fast alle kritischen Themen werden angesprochen,  von starken Stimmen wie Lucy Siegle, Safyia Minney oder Livia Firth, getoppt wird das Ganze noch von Noch stärkeren Bildern.

Ich freu mich auf regen Besuch! Wir alle, von der Shopbesitzerin bis zur Bloggerin, stehen danach natürlich gerne bei Fragen zur Verfügung!

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Filmtipp: The #truecost of Fashion

Ich hatte die Möglichkeit, mir den Film TRUE COST vorab anzuschauen. Beim Trailer hab ich geschluckt. Im Film hab ich ab Minute 7 geheult. Der Film fasst wirklich alles zusammen, was mich berührt, seit ich mich mit der Thematik auseinandersetze, von Gentechnikbaumwolle bis hin zu Rana Plaza. Der Film motiviert mich unglaublich, weiterzumachen. Dass immer mehr Leute draufkommen, dass es eine andere Modewelt geben kann und muss, in der solche Schweinereien nicht mehr passieren. Ein Klick auf das Bild führt euch zum Trailer. Der Film selbst wird selbstorganisiert in verschiedenen Städten gezeigt, für Wien bereiten meine Kolleginnen von Fashion Revolution Austria gerade ein Screening vor, ich halte euch am Laufenden. Aber das ist jetzt auch ein Aufruf an meine LeserInnen in anderen Städten: Ruft in kleinen Programmkinos an und erkundigt euch, ob ihr einen #truecost – Abend machen könnt. Der Film ist unglaublich.

true cost screenshot

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Fashion Revolution: Warum die Katastrophe noch lange nicht vorbei ist

Heute ist der 24. April. Heut vor zwei Jahren brach Rana Plaza zusammen – das Fabriksgebäude, in dem diverse Textilfirmen aus den USA und Europa produzieren ließen. 1138 Menschen starben, 2500 wurden – teilweise schwer – verletzt. Seit Beginn meiner Auseinandersetzung mit dem Thema Texilproduktion waren schon ein paar Fabriken abgebrannt, waren in Pakistan oder Bangladesch schon einige Opfer zu verzeichnen gewesen, aber diesmal war die Opferanzahl viel höher als sonst. Die ganze Welt schaute hin, sogar auf die Titelseite der New York Times schaffte es das Bild der zusammengebrochenen Fabrik.

Ich dachte: Jetzt wird sich etwas ändern. Weiterlesen

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Go #insideout

Heut gibts zwei Themen.

Erstens: Zwei Jahre Rana Plaza. Morgen. Und um in den sozialen Medien da jetzt mal ein bissl Aufmerksamkeit zu erzeugen, spielen wir wieder das #insideout-Spiel. Kleidung verkehrtrum tragen, damit man die Nähte sieht – und somit die Arbeit der Näherinnen zeigt und wertschätzt.

In Wien durfte ich mit einigen tollen Frauen, darunter Laura vom Ebenberg und Kathrin vom Green Ground, aber auch der beeindruckenden Ulrike von b.dressed, den diesjährigen Fashion Revolution Day organisieren. Es wurde ein ganz schönes Programm auf die Beine gestellt, das man hier nachlesen kann.

Bei #insideout kann wirklich jede/r mitmachen. Ich hab das gestern schon erledigt, und die liebe Laura hat mich fotografiert. Und hat eh mit mir gschimpft, dass ich nicht lachen soll. Weiterlesen

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Fashion Revolution Day – auch in Österreich!

Ich bin eeeewig spät dran, weil mir der Textilschwede dazwischen gekommen ist, aber es steht was wirklich ganz ganz Wichtiges an: Am Freitag ist Fashion Revolution Day. Am Freitag vor zwei Jahren passierte nämlich etwas, von dem wirklich jeder einzelne Mensch in Europa, der Zeitung liest oder sich sonst nachrichtentechnisch informiert, Bescheid wissen MUSS: Rana Plaza stürzte ein. Das Fabriksgebäude begrub 3600 Menschen unter sich, 2500 waren teilweise schwer(st) verletzt, 1138 starben. Es war die größte Katastrophe jemals in der Textilproduktion von Bangladesch. Das wirklich Traurige: Sehr viele von ihnen wollten an diesem Tag nicht arbeiten, hatten Bedenken aufgrund der immer größer werdenden Risse im Gebäude. Ihnen wurde mit Entlassung gedroht, sollten sie nicht auftauchen. Fatal. Eine Geschichte, die mich immer wieder massiv traurig macht. Und für Gänsehaut sorgt.

Rana Plaza darf nicht vergessen werden. Weiterlesen

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Benetton, sowas von nicht up-to-date

Ach wie lieb. Benetton ist ja echt totaaaal am Puls der Zeit. Dieses Foto habe ich gestern auf der Mahü gemacht.

2015-02-11 17.23.59

Ja, GESTERN. Am 11. Februar. Aber für Benetton ist das eh gar nix. Die habens anscheinend wirklich nicht so mit der Pünktlichkeit. Aufs Einzahlen in den Entschädigungsfonds von Rana Plaza vergessens nämlich schon seit Jahren. Da macht eine so eine riesige Leuchtreklame, die bereits eineinhalb Monate zu lange hängt, echt nicht viel aus.

Hier kann man Benetton übrigens direkt auffordern, dass sie endlich zahlen. Diese Konzerne, die in Rana Plaza produzieren ließen, haben durch diese billige Produktionsweise und den teuren Verkauf der Kleidung ziemlichen Gewinn gemacht – durch ihre KundInnen. Benetton machte im Jahr 2013, also dem Jahr, als Rana Plaza einstürzte, 245 Millionen US-Dollar Gewinn. Ein Teil dieses Geldes muss jetzt aber schleunigst und dringendst jenen zugute kommen, die diese Kleidung produziert haben (und das Glück haben, noch am Leben zu sein. Bzw. sollten ihre Hinterbliebenen was kriegen).

 

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„Todschick“ – ein todschicker Buchtipp

Es ist ein spannendes neues Buch erschienen: Gisela Burckhardt von der Clean Clothes Kampagne in Deutschland hat eine wahre Brandschrift über Textilproduktion in Bangladesch geschrieben: Todschick – Edle Labels, billige Mode. Das ganze Buch ist gespickt mit Zahlen, Daten, Fakten, die mich immer wieder wunderbarst aus den (selbstgestrickten) Latschen hauen können. Beispiele gefällig?

  • Bangladesch ist grad mal doppelt so groß wie Bayern, hat aber über 156 Millionen Einwohner.
  • Ein Fünftel aller Haushalte hat sanitäre Anlagen. Das sind grad mal heiße zwanzig Prozent. Und da ist jetzt nicht die Rede von Whirlpools oder Regenduschen (künstlichen).
  • Die Hälfte aller Frauen und fast 40 Prozent aller Männer sind AnalphabetInnen.
  • Der größte Teil des Landes liegt unter dem Meeresspiegel – und Hurricans sind dort keine Seltenheit.
  • Die Bekleidungsindustrie erwirtschaftet gut 80% der Exporte des Landes.
  • In einem Jahr (April 13 – März 14) nahm der Export von Textilien von Bangladesch nach Deutschland um nochmal 16 Prozent auf 23,86 Milliarden Dollar zu. Soviel zu „Rana Plaza hat die Menschen über ihren Konsum nachdenken lassen“.

Die Liste ließe sich jetzt noch lange fortsetzen, aber ich bin selbst erst auf Seite 42, und hab den Rest vor dieser Rezension nur schnell durchgeblättert, werde es aber definitiv noch lesen. Es tut immer wieder gut, sich solche Fakten ins Hirn zu klopfen. Ich freue mich bereits sehr auf die Kapitel, wenn sie sich dem Textilschweden widmet, der hat nämlich eine besondere Rolle in diesem Buch.

Was mich auch freut: Eigentlich kann ich jetzt „Bingo!“ rufen, ich wurde zum fünften Mal in einem Printprodukt zitiert. Und freue mich wie immer wie blöd drüber, meinen Namen und meinen Buchtitel in anderen Druckwerken zu lesen.

Wo wir beim einzigen kleinen Mimimi wären, was „Todschick“ angeht:

Knapp daneben ist halt auch vorbei....

Knapp daneben ist halt auch vorbei….

Aber ich stolper jetzt mal nicht über mein eigenes Ego, sondern spreche hiermit eine Leseempfehlung aus – mit einem kleinen Hinweis: Man muss sich immer bewusst sein: Bangladesch ist nur die Spitze des Eisbergs.

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Warum der Textilschwede doch um keinen Deut besser ist als andere

Auf ZDF ist vor kurzem eine halbstündige Doku über den Textilschweden gelaufen. An sich gleichen sich diese Diskussionen ja immer sehr: Wir fahren ins Herstellerland, hui, wir finden grausliche Zustände, wir konfrontieren das Textilunternehmen, die putzen sich ab oder reagieren gleich gar nicht, und wir zeigen hübsch widersprüchliche Bilder zwischen supersauberer Filiale voller Style und Herstellerfabrik im Slum. So auch diese Doku – jedoch mit zwei Unterschieden. Erstens disqualifiziert sich die Nachhaltigkeitssprecherin vom Textilschweden ohne Ende. Und zweitens: Die letzten zwei Minuten. Da geht nämlich eine neue Bombe hoch, die in vergleichbaren Dokus bisher so nie gebracht wurde (aber im Endeffekt sehr logisch ist). So, dass ich, die solche Dokus aufsaugt wie ein Schwamm und sich alles Entsprechende anschaut, gerade ein lautes „Bist du deppert!!“ von mir gegeben habe.

Bisher hab ich oft gesagt, der Textilschwede sei wenigstens ein bissl weiter als andere in Sachen Nachhaltigkeitsmanagement. Und dass es viel Schlimmere als den gebe. Das ziehe ich hiermit zurück. Sie sind doch immer noch eine Baggage, alle zusammen.

Hier gehts zur Doku: Viel „Vergnügen“ und unbedingt bis zum Schluss schauen. Ich schreib deswegen so kryptisch, weil ich wirklich will, dass möglichst viele Leute sich diese halbe Stunde nehmen und das Video anschauen. Ist eh Sonntag und neblig und kalt….

Screenshot (c) ZDFzoom - Dieser Typ hat viel mit meinem Ausruf zu tun. Uaaah...

Screenshot (c) ZDFzoom – Dieser Typ hat viel mit meinem Ausruf zu tun. Uaaah…

 

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Was Rana Plaza und Second Hand-Mode miteinander zu tun haben.

Meine liebe Hamburger Frau Gastgeberin Isabel Bogdan hat mich auf dieses Video hingewiesen. Anschauen, Gänsehaut haben, transparente Lieferketten fordern.

Die Opfer von Rana Plaza dürfen nie vergessen werden. So pathetisch dieser Satz klingt, er ist auch motivierend für mich. Wenn ich anfange, Schwächen zu zeigen (so wie kürzlich passiert), dann hilft mir der Gedanke an Rana Plaza ungemein. Nein, ich will das nicht mehr unterstützen. Nein, nein, nein.

Und Leeeute, es gibt sooooo viele tolle Alternativen! Es gibt faire Mode, inklusive transparenter Lieferkette und einem tollen Ausschnitt, es gibt – zumindest hier – so unfassbar viel Second Hand, von Top Design bis zur Salvation Army. Kein Wunder, die Amis sind uns mode- und shoppingtechnisch etwas voraus, ergo sind auch die Second Hand Läden viel besser gefüllt. Ich habe hier Second Hand Läden gesehen, aus denen man aber sowas von uptodate den aktuellen Massentrends entsprechend rausspazieren könnte …

Wenn ich eines in den letzten Wochen gelernt habe, dann, dass es einfach kein Argument gibt für den Neukauf von Fast Fashion. Einfach nur ein paar Wochen warten, dann landet das Zeug (hoffentlich) in Second Hand Läden (und hoffentlich nicht auf den diversen Müllbergen). Und dann musste auch die Näherin in Bangladesch nicht extra nochmal ans Werk. So schließt sich der Kreis. Stark vereinfacht.

Eigentlich wollt ich grad nur das Video posten, bin wohl etwas abgeschweift. Das ist echt grad so eine Sache. Urlaubsmodus: on. Konzentrationsfähigkeit: gering.  Fokus: null. Genuß: hoch. Tschulligung.

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Go #insideout am Fashion Revolution Day!

Meine Fresse, juckts mich grad in den Fingern!! Nicht nur in dem Sinne, dass ich immer noch echt gern stricken würd, sondern auch, dass ich mich ein klitzekleines bisschen ärgere, dass ich grad nicht in Wien bin. Jaaaa, ich bin mir dessen bewusst, dass ich eigentlich grad den totalen Luxus lebe – ich reise, habe neue Eindrücke am laufenden Band, und werde nachhausekommen in mein feines Zuhause, zu meinem feinen Job, zu meinen tollen Freunden, zu meiner geliebten Familie. Aber wäre ich jetzt gerade in Wien, ich würd sowas von mitorganisieren beim Fashion Revolution Day in Österreich. So bleibt mir „nur“, die größte Aktion von ihnen zu teilen: #insideout

Es ist wirklich nicht schwer. Man dreht seine getragene Kleidung nach außen, zeigt das Label und die Nähte – und zeigt damit Solidarität im Kampf um faire Kleidungsproduktion. Warum gerade am 24. April? Weil das der erste Jahrestag des Zusammenbruchs des Fabriksgebäudes Rana Plaza ist, ein anscheinend nicht legal aufgestocktes Gebäude, das bei seinem Zusammenbruch über 1100 Menschen unter sich begrub und Tausende verkrüppelt, verstört und arbeitslos zurücklies. Zeigt die Nähte her. Sie wurden sehr wahrscheinlich von Menschen genäht, für die wir kämpfen wollen.

Derzeit sind wir gerade irgendwo mitten in Utah – wo man stundenlang fahren kann, ohne dass man irgendetwas menschenbewohntes und -benutztes sieht (abgesehen von den Straßen selbst natürlich). Wenig Grundlage zur Demonstration also, aber schwer beeindruckend. Stundenlang … nichtmal eine Tankstelle (was mich dann doch etwas gestresst hat, aber alles gut). Also bleiben mir nur die Fotos. So einfach, dass ihr es auch machen könnt. Ein Foto mit Label draußen mit den Hashtags #insideout und #austria (oder #germany) und @fash_rev auf Twitter und Facebook posten. Und damit weltweit ein Zeichen setzen, dass man eine neue Modewelt haben will. Weniger Fast, mehr Fair.

Zum Beispiel so:

2014-04-22 09.53.31_jacke

Ein #insideout – Selfie! Ich trage die Jeansjacke, die ich mal auf einer Tauschparty bei Christina, also beim Quautschen, ertauscht habe!

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Ein #insideout, wie es mir besonders gut gefällt – da steh ich gerade mitten in einem Nationalpark, der außer beeindruckend nur irre war. Samt verkehrtem Shirt, auch H&M, uralt (acht Jahre?). Übrigens, wenn man H&M per Twitter fragt, wie ihre Conscous-Collection-Shirts eigentlich produziert werden, verweisen sie dich auf ihre CSR-Seite. Auf der sich zwar sehr viele spannende Statenemts befinden (der Textilschwede ist definitiv weiter als andere Fast Fashion Hersteller), aber auch sehr viele leere Stehsätze. Macht euch selbst ein Bild.

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Der Liebste hat dem #insideout auch gleich mal ein #upsidedown hinzugefügt. Sehr motiviert!

Also, zeigt eure Solidarität! Nehmt teil an der Fashion Revolution! #insideout!

PS: Die Clean Clothes Kampagne hat zu Rana Plaza auch  ein Video gemacht!

PS2: Ja, ich hab auch faire Mode mit, nicht nur Textilschwede 🙂 Aber ich such meine Kleidung derzeit hauptsächlich nach „praktisch“ aus und nicht nach Style. Und nein, ich habe weder zuhause einen komplett fairen Kleiderschrank (wie sinnlos wär das denn gewesen, all meine Sachen einfach wegzugeben und gegen Faires auszutauschen, ökologisch gesehen), noch habe ich nur faire Sachen mit. Vielleicht gibts ja morgen noch ein faires Insideout! So lange fordere ich meinen werten Textilschweden eben zum weiteren Umdenken auf!

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