Schlagwort-Archive: Textilproduktion

American Apparel: Ein Lieblingsfeind strudelt gewaltig

Heute früh im Büro.

Nunu: „Einer meiner Lieblingsfeinde ist pleite.“

Mel: „Wer?“

Nunu: „American Apparel.“

Mel: „YEEEEESSSSSSSSS!!!“ (in einer Lautstärke, dass alle bereits Anwesenden zuckten und Gefahr liefen, ihren Kaffee zu verschütten)

Diese kurze Unterhaltung ist die beste Zusammenfassung für die neueste Entwicklung rund um American Apparel. Die haben nämlich Insolvenz angemeldet. Was dahinter steckt, Weiterlesen

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Fast Fashion Ausstellung: Gut, aber mimimi

Heute war es so weit, ich war bei der Fast Fashion Ausstellung in Hamburg. Mein Fazit entspricht ziemlich dem, das ich von vielen Seiten schon gehört habe:Sie ist gut aufgebaut, was die verschiedenen Themen rund um Fast Fashion angeht. Sehr beeindruckende Bilder, Videos, Zahlen, Daten Fakten. Kennt man sich wirklich gut mit dem Thema aus, und das nehme ich mir für mich jetzt mal heraus, denkt man sich: Super, sie haben wirklich fast alle kritischen Themen erwischt, soziale Bedingungen, Menge, Konsumismus, Ökologie, Baumwolle, Polyester, Second Hand, Kleidermüllberge, Tierqual, alles drin. Wer sich ein bisschen auskennt, wird wohl noch ein paar Fakten dazu lernen, die ihr oder ihm bisher noch nicht so bewusst waren. Wer komplett neu in dem Thema ist, wird hoffnunglos überfordert sein und nach Durchsicht aller Ausstellungsstücke am liebsten nach Hause fahren und den gesamten Kleiderschrank ausräumen.

Eines eint alle drei Gruppen: Weiterlesen

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Filmtipp: The #truecost of Fashion

Ich hatte die Möglichkeit, mir den Film TRUE COST vorab anzuschauen. Beim Trailer hab ich geschluckt. Im Film hab ich ab Minute 7 geheult. Der Film fasst wirklich alles zusammen, was mich berührt, seit ich mich mit der Thematik auseinandersetze, von Gentechnikbaumwolle bis hin zu Rana Plaza. Der Film motiviert mich unglaublich, weiterzumachen. Dass immer mehr Leute draufkommen, dass es eine andere Modewelt geben kann und muss, in der solche Schweinereien nicht mehr passieren. Ein Klick auf das Bild führt euch zum Trailer. Der Film selbst wird selbstorganisiert in verschiedenen Städten gezeigt, für Wien bereiten meine Kolleginnen von Fashion Revolution Austria gerade ein Screening vor, ich halte euch am Laufenden. Aber das ist jetzt auch ein Aufruf an meine LeserInnen in anderen Städten: Ruft in kleinen Programmkinos an und erkundigt euch, ob ihr einen #truecost – Abend machen könnt. Der Film ist unglaublich.

true cost screenshot

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John Oliver über Fast Fashion

Kennt ihr John Oliver? Für alle, die der englischen Sprache mächtig sind: Den müsst ihr kennen 🙂 Seine Show ist fantastisch! Letztens hat er Fast Fashion vorgestellt. So fängt ein Tag super an. Vor allem, wenn man es am Weg ins Büro von einem Bekannten geschickt bekommt, und direkt danach von den internationalen Detox-Kollegen per Mail bekommt… irgendwie hab ich halt doch den richtigen Job 🙂

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Das war der Fair Fashion Walk #1

So, gestern war ich den ganzen Tag unterwegs und hatte keine Zeit zum Bloggen. Der Vorabend hatte schon mal recht lang gedauert, dementsprechend dunkel besonnenbrillt bin ich am Samstag um kurz vor 12 vorm Ebenberg gestanden – ca. acht bis zehn Leute waren wir, die dann durch die Gegend spazierten. Und es war wirklich, wirklich fein. Die Shopbesitzer stellten sich vor, ich erzählte zwischendurch was von Gütesiegeln und warum ganz kleine DesignerInnen die oft nicht haben, wir redeten über den richtigen Schuh-Leisten und Produktion in fernen Ländern vs. in Wien usw.

Von vielen Seiten kam der Wunsch nach Wiederholung. Mir hats auch sehr viel Spaß gemacht, insofern: Gerne wieder! Alle Fotos (c) Nunu Kaller, die ihre Kamera wieder ausgepackt hat, aber festgestellt hat, dass sie auch damit kein ernstzunehmendes Fototalent besitzt.

SAMSUNG CAMERA PICTURES Weiterlesen

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Fashion Revolution: Warum die Katastrophe noch lange nicht vorbei ist

Heute ist der 24. April. Heut vor zwei Jahren brach Rana Plaza zusammen – das Fabriksgebäude, in dem diverse Textilfirmen aus den USA und Europa produzieren ließen. 1138 Menschen starben, 2500 wurden – teilweise schwer – verletzt. Seit Beginn meiner Auseinandersetzung mit dem Thema Texilproduktion waren schon ein paar Fabriken abgebrannt, waren in Pakistan oder Bangladesch schon einige Opfer zu verzeichnen gewesen, aber diesmal war die Opferanzahl viel höher als sonst. Die ganze Welt schaute hin, sogar auf die Titelseite der New York Times schaffte es das Bild der zusammengebrochenen Fabrik.

Ich dachte: Jetzt wird sich etwas ändern. Weiterlesen

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Vom Konsumverhalten und herzlichen Menschen

Und ich war schon wieder auf Blog-Tauchstation. Mir  fallen alle naselang neue Themen ein, aber ich bin zu faul, mich hinzusetzen und einen Blogbeitrag draus zu stricken. Ich hab festgestellt, ich brauch mal ein bissl Abstand. Am Abend nicht noch schnell einen Beitrag reinklopfen, sondern auch mal nach einem Abend im Kino oder einer Ausstellung bei einem guten Buch versumpern und in andere Welten eintauchen (übrigens, toller, aber auch sehr trauriger Film, sogar für eine Cumberbitch wie mich: The Imitation Game). Nach einem wunderbaren Abend, an dem eine Freundin und ich höchst spontan gestern meinen Innenhof mit Gin Tonic „getauft“ haben (hoppala) und so nebenbei mal wieder die Welt revolutioniert haben, sumpere ich jetzt im Bett herum und hab mir vorgenommen, jetzt mal ein paar Beiträge zu schreiben, die ich schon länger vor mir her schieb.

Bei Hindi, die ich vor zwei Wochen kennenlernen durfte, fand ich einen Link zu einer Doku übers Einkaufen. Je länger ich diesen Blog betreibe, desto mehr interessiert mich dieses Thema des Konsumismus im Allgemeinen. Weiterlesen

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Ichkaufnix ist jetzt Modeblog für Männer

Es ist los gegangen mit der Fotografiererei. War eigentlich lustig. Der Kapitän hatte den Beitrag nämlich auch gelesen und sofort an die Amelie gedacht. Er stellte uns einander vor, und ich würd mal sagen, da war schnell gegenseitige Sympathie da. Und Solidarität. Im Sinne von: Wir solidarisierten uns für den kapitänschen Geschmack viel zu schnell. Dass wir nämlich IHN fotografieren würden, stand für uns zwei nach zirka drei Minuten fest. Nicht so ganz zu seiner Zufriedenheit – anfänglich. In den letzten Tagen vorm Shooting war ihm die Vorfreude dann doch anzumerken. Es ist nämlich nicht so, dass der auch nur irgendwie im Geringsten schüchtern wäre, der Kerl (es könnte eventuell sogar sein, dass ich ihn bereits öffentlich als geborene Rampensau bezeichnet hab).

Amelie machte einen tollen Job. Erstens hatten wir echt viel Spaß, und zweitens ist Amelie echt echt echt talentiert. Überzeugen davon kann man sich auf ihrem Blog. Amelie Chapalain ist übrigens professionelle Fotografin, die immer auf der Suche nach neuen Projekten ist. Derzeit ist sie auf der Suche nach abenteuerlustigen Mamas und Papas, die eine Hausgeburt planen und gerne eine Fotografin bei der Geburt dabei hätten. Die Emotionen in den Gesichtern, wenn man das eigene Baby zum ersten Mal sieht, sind nämlich sicher was ganz Besonderes, ich kann den Fotowunsch von Amelie also gut verstehen. Man erreicht sie übrigens ganz unkompliziert über amelie punkt chapalain ät gmx punkt at!

Aber jetzt, aaaaber jetzt, jetzt kommen die Fotos. Die Sachen sind (größtenteils) aus dem Green Ground, einem der beiden wirklich straighten und verdammt guten Green Fashion Stores in Wien. Der Kapitän war schwer motiviert, er war im Endeffekt so begeistert von den Sachen, dass er die rote Hose, das Rhinozeros-Shirt (für das ich zuerst ein grinsendes „blöde Kuh“ kassierte, als ich es ihm in die Umkleide hielt), ein weiteres Shirt und den Parka gleich mal kaufte.

Mich freut das gleich doppelt, weil: Immer wieder wurde ich in den vergangenen Jahren zu fairer Männermode gefragt. Und ja, es gibt ein weitaus geringeres Angebot als für Frauen. Aber bei Kathrin im Green Ground gibt es echt eine gute Auswahl! Ich war auf den Fotos ein bissl mehr so die Statistin, hab Sachen von ihr mit eigenen gemixt und hinter der Kamera Grimassen geschnitten.

nunu_gregor shooting_WEB-1

Bis auf die Kappe (Privatbesitz) ist alles, was er anhat, aus fairer und ökologischer Produktion. Inklusive Sonnenbrille. Jeans von Kuyichi, 99€ – weißes Hemd von Armed Angels, 79€, Parka von Armed Angels 199€ (gibts auch in einer weiblichen Version), Sonnenbrille 59 € – mit saucoolen Holzbügeln.

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Als eine Leserin mich massiv beeindruckte…

Eigentlich wollte ich was ganz was anderes schreiben heute, aber gestern Abend reagierte eine meiner Leserinnen auf die Anzweiflung der Sinnhaftigkeit von Shoppingdiäten durch eine Schweizer Bloggerin. Und schaffte das, was ich nicht schaffte: Die Schweizer Dame akzeptierte die Gegenmeinung, während sie meinen Blogpost, der allerdings aus KonsumentInnen- und nicht aus UnternehmerInnensicht geschrieben war, sprachlich herabwürdigte. Mir gehts genau NULL um ein „ällabätsch, gewonnen“. Sondern: Was meine Leserin da geschrieben hat, hat auch meinen Mund offen stehen lassen. Danke liebe Hoppla Charlotte für diese tolle Zusammenfassung, für diese vielschichtigen Perspektiven, dein Kommentar war so toll, dass ich mir erlaube, ihn hier zu wiederholen, damit möglichst viele Leute ihn lesen. Weiterlesen

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Shoppingdiät: „Was soll der Mist?“

Puh, was für ein Tag. Etwas stressig, wenn sich familiäre und berufliche Verpflichtungen überschneiden. Daher jetzt erst Zeit zum Bloggen (und ok, gestern war ich zu faul, was vorzubereiten). Also. AAAAAAAAAAAAAAAAAAaalso. Das wird jetzt ausführlich. Ich bin heut über einen Blogbeitrag gestolpert, der mich dann doch etwas verwundert hat, bzw. bei dem mir ein bissl die Kinnlade beim Fuß gehangen ist. Bloggerin Modepraline schreibt wörtlich über Shoppingdiäten: „Was soll der Mist?“

Liebe Modepraline.

Das soll jetzt gar kein reines Plädoyer FÜR Shoppingdiäten sein. Aber eine Gegenposition zu deiner, mir etwas unreflektiert erscheinenden Ablehnung:

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