Individueller Nichtkonsum

Wir waren die letzten Tage beim Vater des Liebsten am Land. Dort haben sowohl der Bruder des Liebsten samt dessen Frau sowie wir beide uns je ein Zimmer im Haus renoviert. Die Unterschiede sind so wahnsinnig bezeichnend: Während das Zimmer des Bruders eine Möbelschwedenwerbung sein könnte (das ist nicht negativ gemeint, das Zimmer ist recht nett geworden), ist das vom Liebsten und mir noch etwas zusammengewürfelt. Aber wir sind beide einfach unglaublich stolz, weil wir ein altes Yokabett neu stoffbetackert haben, uralte Nachtkastln selbst abgeschliffen und lackiert haben, den Boden selbst verlegt haben, den Tisch im Zimmer selbst gebaut haben – und der alten Ikea-Kommode werden wir demnächst noch mit Spraydosen und Farbfolien zu Leibe rücken… aber eines ist auch klar: Fertig und stimmig ist unser Zimmer noch lange nicht. Das, was der Bruder an zwei oder drei Wochenenden geschafft hat, dafür werden wir wohl noch so einige Wochenenden bis zum Sommer brauchen. Seltsamerweise bin ich da plötzlich ganz geduldig – und das, obwohl „Ungeduld“ mein zweiter Vorname sein könnte.

Worauf ich hinaus will? Dass nicht nur bei der Kleidung gilt, dass es immer neu sein muss. Etwas selbst zu produzieren oder zu verändern, macht einfach nicht nur wahnsinnig viel Spaß, sondern bringt auch wirklichen Individualismus. Unsere Nachkastln: Die hat niemand sonst. Pah. Meine Tasche auch. Soviel ist sicher: Dabei bleib ich, auch nächstes Jahr.

(c) nunette colour

Diese Kastln waren früher braun, beige und gagerlgelb. Und das Bett war altrosa. Samt. Uah.

Und bevor wer raunzt: Ja, Lampe und Mistkübel sind vom Möbelschweden. Den ich ja immer noch sehr mag. Auch wenn bei dem auch nicht alles rosarot rennt.

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