So. Wie oft hab ich das schon gehört. „Gäbs gute Firmen, ich würd investieren!“ – „Mein Geld ist Macht, das will ich auch bewusst einsetzen, damit will ich ein Zeichen setzen!“ – „Crowdfunding ist so ein tolles Konzept!“ Immer wieder habe ich Gespräche, in denen diese Sätze fallen. Wenn es über die Mode hinausgeht, hin zu allgemeinem nachhaltigen Lifestyle. Und wieviele tuns dann wirklich? Sich umschauen, wo sie ihr Geld anlegen können? Wenn sie denn eines haben? Ich weiß, es ist nicht selbstverständlich, mind. 2000 Euro am Konto zu haben – aber es gibt solche Leute. Und die sollen sich hier jetzt bitte angesprochen fühlen.
Jetzt gibts eine Gelegenheit – man kann in die Göttin des Glücks investieren (ich nicht, ich hab nämlich grad nix zum investieren 🙂 ). Bitteschön, hier der Text, den sie ausgeschickt haben.
Wir laden Sie ein, in unsere Arbeit durch die Gewährung eines Darlehens zu investieren. Ihr Geld liegt in dem Fall nicht auf einer Bank, sondern in unserem Unternehmen, das höchste soziale und ökologische Werte lebt und schafft.
Sie gewähren der „Göttin“ ein Darlehen
(qualifiziertes Nachrangdarlehen)> im Minimum EUR 2.000,00
> im Maximum EUR 20.000,00und erhalten im Gegenzug für Ihr Vertrauen
> 2,5% Zinsen ausbezahlt ODER
> 4% Zinsen in Form von WarengutscheinenWenn Sie unsere „göttliche“ Mode selbst tragen
wenn Sie werthaltige Geschenke benötigen
wenn Sie uns und unserer Arbeit vertrauen
wenn Sie Wert auf Transparenz bei Ihrer Geldanlage legen
so ist das eine wunderbare Synergie!Alle näheren Details entnehmen Sie bitte unserer Broschüre, die SieUNTENSTEHEND downloaden können. Den Vertrag senden wir Ihnen bei Interesse gerne persönlich zu.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Lisa Muhr (Geschäftsführung)
lisa.muhr@goettindesgluecks.at
T: +43-1-9411141
Ich müsste dort mindestens 2000 Euro reingeben? Wer kann das denn? Oder verstehe ich das falsch?
Ich denke, ob das Ersparte bei der Göttin liegt oder auf der Bank, macht keinen großen Unterschied – außer, dass die Göttin bessere Zinsen hat.
Un weißt du, warum sie das macht? Will die Bank ihr nichts geben, oder will sie nicht mit ner Bank zusammen arbeiten? Gibt es nicht mittlerweile auch ein paar gute Banken? Bisher kannte ich crowdfunding nur für sowas wie für Filme, die keiner finanzieren will, weil sie schwierige Themen anpacken und keinen Gewinn versprechen. Wo ich was dazugebe, ohne was zurück zu erwarten, weil ich will, dass der Film gemacht wird. Finde ich spannend zu erfahren, warum auch kleine Unternehmen das jetzt machen, wenn sie einem sogar (coolerweise) noch Zinsen dafür versprechen können.
Hallo mathildatanzt :-)…. lies doch die anhängende Broschüre, dort ist alles wunderbar erklärt und deine Fragen werden umfassend beantwortet ;-). liebe Grüße
schade das ich grad nix über habe, das würd ich sofort unterstützen
Danke, habe ich nicht gesehen, LG!
Der Hintergrund sollte sich aus der Broschüre erschließen.
Generell kann es einfach auch sein, nicht nach den Regeln des Kapitals spielen zu wollen und dem „Wohlwollen“ der Banken ausgesetzt sein.
Danke für diesen Hinweis, werde mich damit demnächst ernsthaft beschäftigen.
Immer wenn ich 25,- USD entbehren kann, stecke ich die hier rein: http://www.kiva.org/
Mikro-Kredite. Wenn ein Kreditnehmer zurück zahlt, kann man das Geld wieder in einen neuen Kredit stecken. Das Geld verbraucht sich nach und nach, hilft aber denen auf die Sprünge, denen man helfen möchte.
Ich empfehle mal den Begriff „Nachrangdarlehen“ zu googlen. Bedeutet nämlich, daß im Fall des Falles alle anderen Gläubiger zuerst drankommen und man selbst Nachrang hat. Sprich: das Geld ist in der Praxis 100% futsch, falls der Betrieb in Insolvenz geht, denn nachdem die anderen Gläubiger dran waren ist normalerweise nix mehr über (sonst wär der Betrieb ja ned pleite). Gläubiger die keinen Nachrang haben bekommen dagegen typischerweise zumindest noch eine Quote, sprich einen Teil ihres Geldes zurück.
Sprich: das ist nix für Leute die vllt gerade so die 2000,- aufbringen und für ein paar Jahre gebunden anlegen können, sondern NUR für Leute, denen es auch mehr oder weniger wurscht ist wenn das Geld im blödesten Fall ganz weg ist. Und bei so einer kleinen Firma tritt der blödeste Fall dann doch leichter ein als zb. bei einer Bank; Banken werden im blödesten Fall auf Staatskosten gerettet, da „too big to fail“ bzw. greift da der Einlagenschutz.
Und ja, auch sympathische Firmen mit tollen Produkten können pleite gehen – und wenn’s durch ganz saudepperte Zufälle ist. Die bei kleinen Unternehmen auch schneller passieren als man denkt – braucht nur die wichtigste Person im Unternehmen einen Autounfall haben oder eine schwere Krankheit und schon geht’s meist mit der Firma den Bach runter. Auf gut Deutsch: das ist eine Hochrisiko-Kapitalanlage. Was auch ok ist, aber wer da mitmachen möchte sollte nicht nur 2000,- ungenutzt auf dem Konto liegen haben, sondern eher 20.000,- und bereit sein im blödesten Fall mit 10% Vermögensverlust zu leben.
Finde das ehrlich gesagt ein bisserl arg, das hier so auf tralala und „ach, wenn Du grad 2000,- über hast“ in Richtung Generation Praktikum zu promoten auch wenn die Firma 100x fair Fashion macht. Des is einfach nix für kleine Leute die „ein bisserl öko-fair-interessiert“ sind und grad noch eine sichere Anlage für ihr Weihnachtsgeld suchen weil sie sich was ansparen wollen.
Hallo Nunu! Vielleicht interessiert dich auch diese Crowdfunding Aktion: http://www.freivon-schuhe.de/
Vegane und fair produzierte Schuhe aus Deutschland, wäre vielleicht einen Blogbeitrag wert 😉
Crowdfunding ist und bleibt für viele ein tolle FInanzierungsalternative für tolle Projekte. Das Interesse daran steigt immer weiter an.