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Bücherwurm Nunu

Manche Menschen, die machen einfach. Einfach drauflos. Normalerweise gehöre ich zu dieser Sparte. Allerdings gehöre ich auch zu der Sparte, die dann aus Interessensverlust ganz schnell wieder aufhört. Hin und wieder habe ich eine Aufmerksamkeitsspanne eines kleinen Vogels mit Alzheimer. In diesem Punkt ähnle ich meiner Katze manchmal wirklich frappierend, wir sind beide ungeduldig und vergesslich.

Aber dann gibt es Menschen, die sich erstmal in alles einlesen. Vorbereiten. Vergleichen. Sich die Theorie aneignen. Und OK, lesen, das tu ich ja wirklich gern. Und ich würde sagen: In dem ganzen Shoppingboykott habe ich wirklich meinen persönlichen roten Faden gefunden. Anders kann ich mir das hier nicht erklären (und es war unmöglich, ein Foto ohne meinem haarigen Patienten drauf zu machen – wir teilen nämlich noch eine Eigenschaft: unglaubliche Neugierde):

(c) nunette colour

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Beim Anblick der Bücher wird mir übrigens klar, warum spartechnisch noch nicht wirklich Ergebnisse auf meinem Konto zu sehen sind. Hier liegen knapp 70 Euro, plus hab ich drei neue Wohnbücher. Jupp, die böseböse Ersatzshopperei…

wobei, eigentlich ist er der Neugierige, der überall dabei sein muss.

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Zwei sind ausgeborgt, der Rest Amazon (jaja, das böse Ersatzshopping).

1. Reihe vlnr:

Ines de la Fressange – Pariser Chic. Noch nicht gelesen, von Freundin ausgeborgt.

Stefanie Schütte – Die 101 wichtigsten Fragen Mode, Fashion, Haute Cotoure. Fand ich jetzt nicht so spannend. Hätte mir mehr Modegeschichte erwartet.

Brenda Kinsel – Neues aus der Umkleidekabine. Ganz, ganz grottenschlecht. Liest sich wie so eine US-Bühnen-Motivationsshow. Adressiert an Frauen, die den Kampf um ihre Taille aufgegeben haben.

Susanne Klinger – Hab ich selbst gemacht. Ganz ganz ganz toll! Super geschrieben, man fühlt bei ihren ersten Gärtner-, Back- und Strickversuchen mit und bekommt sogar ihre Lieblingsrezepte mitgeliefert (daher bereits einige Fett- und sonstige Küchenflecken im Buchinneren…)

Pietra Rivali – Reisebericht eines T-Shirts: Hab ich heut erst geliefert bekommen.

2. Reihe vlnr:

Eva Tenzer – Go Shopping! Bin grad am Anfang, sehr spannend – es beleuchtet die Hintergründe, warum wir eigentlich so deppert aufs Shoppen sind, sei es Sportwagen, Juwelenkette oder das 30. weiße Tshirt.

Judith Levine – No Shopping! Lege ich allen sonstigen Abstinenzlerinnen ans Herz, diese Frau ist uns meilenweit voraus. Sie hat ein Jahr lang komplett auf alle Luxusprodukte verzichtet, und schreibt wahnsinnig mitreißend darüber. Sie ist nur zweimal schwach geworden, einmal davon bei Kleidung, hihi!

Nina Garcia – Der perfekte Kleiderschrank. Ebenfalls ausgeborgt. Ich mag Project Runway. Ich mag Nina Garcias Meinung über die Entwürfe der Jungdesigner. Aber ich habe festgestellt: Ich mag es nicht, wenn mir eine Frau, die einen komplett anderen Stil hat als ich, erklärt, was in meinem Kleiderschrank sein muss, damit ich gut gekleidet bin. Abgesehen von der Unbezahlbarkeit einiger dieser Unverzichtbarkeiten teilweise unpackbar gräßliche Beispiele drin. Aber nette Illustrationen!

Linda Deslauriers – Die Kleiderdiät: Heute angekommen, habe schon reingeschnuppert, und muss sagen – ähnlich wie Tenzer, nur weniger trocken, wird mir da erklärt, warum ich so shoppingblöd bin, wie ich bin. Wobei ich die Stilberatung und Typbestimmung überspringen werde – ich mag meinen Stil, und ich hab ganz viel davon im Kleiderschrank. Ich mag nur wissen, warum ich so viel da drin hab.

Weitere Buchtipps sind herzlich willkommen – Selbstversuche, Hintergründe, die bei Shoppen so abgehen, ungewöhnliche Modeprojekte: JA. Stylingtipps, Farb- und Typberatungen: NEIN. Danke, nein.

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Trost?

Und wieder eine Beobachtung: Seit zwei Tagen beutelt es mich privat ziemlich her, weil mein heißgeliebter Kater eine ganzganz üble Prognose vom Tierarzt erhalten hat. Der gestrige Tag hat aus regelmäßigem Tränenvergießen bestanden, heut gehts schon viel besser, weil der Kleine sich auch schon fürs Erste sichtbar erholt hat.

Gestern Abend dann gedankenlos bei ebenso gedankenlosem Fernsehen im Internet gesurft und plötzlich – also ich weiß gar nicht, wie das geschah, also wirklich 🙂 – war ich im Onlinestore von H&M und bei Etsy bei den Kleidern.

Ja, ich wollte mich ablenken durch Shopping. Zum Glück die Reißleine gezogen. Bzw. das Stromkabel….

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Conrad

Heute war ein Tag, an dem es gut war, dass ich keinen Zugriff auf nasse Handtücher hatte, die ich einigen Mitexistierenden auf diesem Planeten gerne um die Ohren geschnalzt hätte, vom Installateur über diverse Verkehrsteilnehmer jeglicher Form bis hin zum kompletten Chaos im Büro. Normalerweise ein Klassiker: Nach der Arbeit ab auf die Einkaufsstraße – heute wärens mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit die kürzlich gebloggten braunen Stiefel geworden. Heute: Nix. Der Holde sagt, er wolle nach der Arbeit noch zum Conrad.

Conrad ist ein Geschäft, in dem ich für meine persönlichen Belange nichts, aber auch wirklich gar nichts auch nur ansatzweise Spannendes finde. Wenn, dann geh ich in solche Elektronikläden, weil ich etwas brauche. Ich brauch aber keinen neuen USB-Stick, Laptop, kein neues Autoradio, keine Riesentaschenlampe, keine Satellitenschüssel, kein DJ-Set, kein HDMI-Kabel mit Goldummantelung. Ein Geschäft also, das mir – selbst wenn ich etwas von dort gebraucht hätte – nicht das befriedigende Gefühl geliefert hätte, das durch das braune Paar Stiefel entstanden wäre.

Und doch war es unglaublich toll, in einem riesigen Geschäft zu sein, in dem ich theoretisch was kaufen DARF!

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Zwischenbilanz #1

Kurze Zwischenbilanz:

  • Geld: Wegen meiner derzeitigen Lesemanie noch immer recht wenig.
  • Inventur: Immer noch nicht abgeschlossen.
  • Recherche: Im Gange, kreuz und quer durch die Themengebiete.
  • Ersatzhandlungen: Schokolade und Einrichtungsbücher.
  • dringend benötigt: Flohmarktbesuch. Nicht für Kleidung, sondern für finanzierbares Ausleben der Einrichtungsmanie.
  • Kleidung: Nix neues. 🙂
  • Auslagen: Weiche ich aus. Besonders Schuhgeschäften.
  • Februarprojekt (jeden Tag ein Teil weg): wird an einem Tag mit 29 Teilen erledigt.
  • Motivation: mittel.
  • Brüssel: Problem immer noch nicht gelöst. Ich werds einfach nicht schaffen, dort nicht hinzugehen. Und „nur“ hinzugehen.
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Hoppala!

Habe eine erschreckende Beobachtung an mir selbst gemacht: Ohne Kleidershopping werde ich doch glatt zur Ersatzshopperin. Na gut, neues Handy und das Einlösen des Weihnachtsgeschenks meines Holden war zumindest mal das Ausgeben von fremdem Geld (das Geld fürs Handy hatte ich vor einem halben Jahr zum Geburtstag bekommen), aber die drei Besuche im Buchgeschäft? Die Essenseinkäufe beim höherpreisigen Supermarkt und nicht beim Diskonter? Ich fürchte, mein Gefühl von „ich werd mir so viel Geld sparen“ wird nicht ganz aufgehen, wenn ich damit nicht gleich wieder Halt mache….

 

Aber immerhin: Kleidershopping selbst geht mir noch gar nicht ab. Hab grad großen Spaß an meinem eigenen Kleiderschrank. Boah, ist da viel drin.

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