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12.000

Ich verbringe gerade wunderbare, shoppingfreie 😉 Tage in der Schweiz sowie in Frankreich. Es ist herrlich, einfach mal nicht nachzudenken, und es stattdessen zu genießen, dass da, wo ich bin, so ziemlich jede Katze, die mir auf der Straße entgegenkommt, ein Extremschmusi ist. Dass es eigentlich nicht mehr zum Zufriedensein braucht als einen Kamin, ausreichend Holz und ein gemütliches Sofa davor. Dass die Familie, die ich seit 11 Jahren regelmäßig besuche, mit all ihren Ups und Downs für mich immer noch ein Heile-Welt-Vorbild ist. Hach, es ist fein. Trotz deftiger Verkühlung und beleidigtem Ellenbogen (Mitleid bitte, ich hasse meine Schleimbeutel…und damit sind wirklich körpereigene Teile gemeint, nicht irgendwelche Leute…)

Einfach nicht nachdenken? Nein, geht nicht, ich schaffs einfach nicht. Könnte daran liegen, dass ich immer noch To Die For von Lucy Siegle lese….

Ich bin zwar schon ein ganzes Stück weiter, im Kopf hängengeblieben ist mir jedoch eine Zahl aus den ersten Seiten des Buchs: 12.000.

„(…) In fact, even if the tentative shoppers were to come back next week the pieces wouldn’t be there. That was not the Zara way. The Zara way – the one that broke all previous rules – had several defining characteristics, but number one (and sacrosanct) was that the Spanish retailer manufactured only relatively tiny quantities of each style. This sounds a small deal, but effectively it turned fashion retail on its head. Instead of focusing on quantity, Zara’s cadre of around two hundred designers in Spain come up with around 40.000 new designs each year, of which 12.000 are actually produced (that’s 5.000 more than TopShop).“

Zwölftausend Designs, von der Haarklammer bis zum High Heel. Unglaublich. 12.000!!!

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Zara in der Bild

Zara schaffts in die Bildzeitung, und zwar mit einem kritischen Artikel – und jetzt nicht nachfragen, wieso ich Bildzeitung lese 😀

In dem Beitrag geht es um  miese Produktionsverhältnisse.  Ist jetzt per se nix Neues, aber freut mich sehr, dass es eine solche Nachricht bis in die dumpfsten Massenmedien geschafft hat. Was mich aber sehr dran wundert: Hat Zara nicht letztens behauptet, dass sie nur in näherer Umgebung von Spanien, also in Nordafrika oder auf der iberischen Halbinsel selbst, produzieren lassen und dadurch einen Geschwindigkeitsvorteil haben? Dass sie doch auch in Argentinien produzieren lassen, passt da nicht so ganz ins Bild….

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Reich, aber arm

Der Zara-Gründer ist der bestverdienendste Mensch auf Erden.

Er mag reich sein, aber ein Gewissen scheint er nicht zu haben. Einfach mal ein paar Millionen anständig (im wahrsten Sinne des Wortes) investieren, und schon haben Tausende Menschen ein besseres Leben. Aber nein….

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OIDA!!!!!!!!!!!!

In Bezug auf mein Posting von gestern über Krach in Bangladesch und meinen Traum: Userin Sammy hat mich auf folgende ORF-Meldung hingewiesen:

Zara-Mutter Inditex steigert Gewinn um 30 Prozent

Der weltgrößte Modeeinzelhändler Inditex hat aufgrund der starken Expansion in Schwellenländern den Gewinn zum Jahresauftakt um 30 Prozent gesteigert.

Der Mutterkonzern von Marken wie Zara und Massimo Dutti übertraf mit 432 Millionen Euro deutlich die Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit 383 Mio. gerechnet hatten.

Der Umsatz kletterte im von Februar bis April laufenden ersten Quartal um 15 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, wie die spanische Firma heute weiter mitteilte. Auch hier lag Inditex weit über den Prognosen.

Der positive Trend habe sich fortgesetzt. Auch der Umsatz von Februar bis zum 10. Juni, also inklusive der ersten sechs Wochen des zweiten Quartals, habe bei konstantem Wechselkurs um 14 Prozent zugelegt. Die Spanier kündigten zudem an, die Marke Zara von September an in China auch über das Internet anbieten zu wollen.

Gut, Inditex produziert weniger im fernen Osten sondern eher in Nordafrika usw., aber abgesehen von der Tatsache, dass da wohl auch nicht unbedingt rasend hohe Gehälter bezahlt werden : Hey. Sorry. An einem Tag von Ausschreitungen wegen NäherInnen, die weit unter der Schmerzgrenze bezahlt werden, schreiben, am nächsten Tag die Gewinnmeldung von Inditex? Schon klar, ein Bericht muss unparteiisch und neutral sein, journalistische Tatsache und gut so. Ich würd mir aber jetzt grad sehr sehr sehr eine/n Redakteur/in bei Presse, Standard oder sonstigen wünschen, die diesen Zusammenhang mal breitenwirksam kommentieren.

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Krachende Träume

In Bangladesch krachts. Und ich weiß nicht, ob ichs gut oder schlecht finden soll. Ich finde es super, dass die ArbeiterInnen sich auflehnen, dass sie protestieren und dass sie ihre Situation in die Öffentlichkeit tragen. Sie haben wirklich absolut jedes Recht dazu. Dass es zu gewalttätigen Ausschreitungen kommen muss, finde ich schade. Ich kann verstehen, dass da ganz viel Wut in ihnen brodelt, und dass sie eventuell gar kein anderes Ventil mehr haben – aber richtig ist es nicht.Nur: Sie haben wirklich kaum Möglichkeiten mehr, der Streik scheint nicht zu wirken.

Richtig wäre, wenn sich beispielsweise die fünf größten Kleidungsproduzenten (Inditex, der Textilschwede und der ganze Rest) zusammentun würden und einen GEMEINSAMEN Code of Conduct einführen würden. Hui, das würde ganz schön viel Mehrkosten in der Produktion für sie verursachen. Aber erstens: Durch Preissteigerungen ihrer Produkte könnten sie die „Verluste“ gering halten, und wenns bei allen bissl teurer wird, verschiebt sich der Konkurrenzkampf um eine Teuerungsebene, bleibt aber auf dem gleichen Level in Sachen gegeneinander.

Und der Vorteil: Die Ausrede, man könnte den Fabriken in Bangladesch und den sonstigen Billiglohnländern keine Mindestlöhne, Mindestarbeitsalter und sonstige Gschichten aufzwingen, weil ja eine Fabrik für mehrere Firmen arbeitet und das würd sich logistisch nicht ausgehen, dass ArbeiterInnen für Textilschwedenklamotten höher bezahlt werden als für KiK-Klamotten und das wäre doch unfair (ernsthaft, ich habe DIESES Wort im Interview mit einem CSR-Beauftragten bei Inditex gelesen – nur leider finde ich es nicht mehr. Hatte es am Laptop runtergespeichert. Grumpf.). Das würde bedeuten, dass die Fabriken sich wirklich kollektiv alle an höhere Mindeststandards halten müssten.

 

Man wird doch wohl noch träumen dürfen…

 

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