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HALBZEIT – die Dankesrede

Wow, ich habs echt geschafft. Übermorgen ist Halbzeit. Ich habe mir sechs Monate lang kein einziges Kleidungsstück gekauft, kein einziges Paar Schuhe, keine Strumpfhosen, keine Leggings, keine Taschen, keine Stiefel. Dass ich als Ersatzhandlung viele Bücher gekauft hab, habe ich eh erst kürzlich berichtet. Sehr süß auch meine Freunde, die meinen Geburtstag dazu nutzten, mich einzukleiden. Es ist unglaublich viel passiert – vom kleinen Detail bis zum großen Ganzen: Das Projekt verändert grad mein Leben.

Nicht nur, dass ich tolle neue Leute kennenlernen darf – ja Katrin, du bist da an erster Stelle gemeint -, dass ich mich wirklich über das ganze Interesse meiner Freunde freue, dass ich mittlerweile mein Projekt bei der Clean Clothes Kampagne vorstellen durfte, dass ich medial vorkomme, und dass ich per Mail wirklich schöne Hinweise und Ezzes bekomme, nein, ich habe auch einfach meinen roten Faden gefunden.

Und damit meine ich nicht nur den für die Nähmaschine (den ich übrigens auch in Evas Nähschachtel gegeben hab, statt ihn bei mir zu behalten), sondern den fürs (Berufs-)Leben. Ich habe mit dem ganzen Thema rund um faire Mode, faire und ökologisch verträgliche Produktion einfach mein Ding gefunden – so sehr, dass ich selbst oft überrascht bin, mit welchem Elan und Interesse ich mich durch trocken geschrieben Studien arbeite, und wie groß mein Wunsch, selbst nach Bangladesch oder Indien zu den Fabriken zu reisen, geworden ist.

Ich freue mich wirklich unglaublich drüber, dass ich meine Fähigkeiten im Job seit kurzem für die WearFair einsetzen darf – nicht nur ein Wink, sondern ein gewaltiges Direkt-vor-dem-Gesicht-wacheln des Schicksals, danke dafür an wen auch immer da oben (ich hab da wen im Verdacht…).

Mein Wunsch, wirklich intensiver an dieser Materie arbeiten zu können, kostet mich ab Oktober übrigens auch sehr viel Geld. Ich habe mich dazu entschlossen, berufsbegleitend eine Ausbildung in Sachen CSR zu machen. Kostet tausende Euro, aber ich hoffe, ist jeden Cent wert. Schließlich – und das hat mir jemand beigebracht, ders wissen muss – sind die einzig wahren Investitionen die in die eigene Gesundheit und die in die eigene Bildung.

Hätte nie gedacht, dass Nichtshoppen sich so derartig auswirken könnte. Der Ursprung meiner Idee war ja die Erkenntnis, dass ich mich durch Shopping betäubt habe, um all die Gemeinheiten und Grauslichkeiten 2011, den Krebs und sonstige schwere Erkrankungen geliebter Familienmitglieder und – schwach im Vergleich, hart in der Realität – die Krankheit des geliebten Katers (ich vermiss dich immer noch, Biff…), die blöden Leut, die keine Grenzen kennenden Chefinnen, alles mögliche kurzfristig zu vergessen. Vieles davon ist nun entweder überstanden oder zumindest halbwegs verarbeitet, logischerweise ging das auch ohne Shopping. Doch dass es mir inzwischen SO derartig gut geht, damit hätt ich nie gerechnet. Ein Ziel zu haben, egal, ob das nun das Erreichen der Jahresfrist oder das Erlangen des nächsten akademischen Grades ist, motiviert ungemein und macht mich in meiner Grundstimmung in letzter Zeit meistens happy wie ein Glücksschweinderl.

Was mich grad auch wahnsinnig motiviert, ist der Gedanke an die kommenden zwei Wochen. Weil da bin ich im Urlaub (liebe Einbrecher: Es erwarten euch Sicherheitsvorrichtungen, sensibilisierte Nachbarn, überraschende Anwesenheiten in der Wohnung und wer weiß, vielleicht hab ich mir in der Zwischenzeit ja ein paar freilaufende Giftschlangen zugelegt?). Und so sehr ich normalerweise das Gefühl habe, ohne Internet bin ich verloren und im Alltag nicht lebensfähig: Urlaub bedeutet bei mir auch Urlaub vom Internet.

Auszeit. Auch am Blog.

Ich wünsch euch was! Bleibts mir gewogen bis Anfang August! Und: DANKE an jede/n Einzelne/n von euch, der/die mich schon mal in Glaubenskrisen motiviert, in starken Phasen bestärkt, und für meine Frei-Schnauze-Schreiberei am Blog gelobt hat. Ihr seids super!

Übrigens – weils grad so schön zu meinem Glück passt – ich hab vor kurzem alte Fotos durchgeschaut, die ich kistenweise ganz oben am Regal verstaut hatte. Und bin über die Fotos der besten Zeit meines Lebens gestolpert – die leider schon ganze zehn Jahre her ist. Ich war damals drei Monate mit Rucksack durch Europa unterwegs. In Norwegen war ich ein paar Tage mit zwei Bayern unterwegs, Susi und Toby. Gemeinsam waren wir am Prekkestolen, einem 600 m hohen Felsen, der senkrecht aus dem Meer herausragt. Auf dem Foto baumle ich mit den Füßen, unter mir viel Luft und ganz unten das Meer (ein hübscher Norweger hatte kurz vorher gemeint, dass ich mich das nie trauen würde, pfah, challenge accepted). Toby hat damals meinen Glücksgrinser fotografiert. Es war der beste Tag der besten Reise meines Lebens…. auch wenn da noch ein paar verdammt gute Reisen danach auch waren… und irgendwie befinde ich mich auch mit dem Projekt auf einer ziemlich coolen Reise…

(c) Toby Volke

(c) Toby Volke

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Ich starre…

Heute ein etwas verspäteter erster Eintrag, da ich in der Früh im Regen noch mein Rad hab zum Service bringen müssen. Bin danach zu Fuß und mit Öffis in die Arbeit, und komme mir vor, als wäre mir ein Körperteil amputiert. Musste heute wieder feststellen: Ich hasse die Öffis in der Früh. Nicht nur, dass alle mit in sich gekehrten Gfriesern, auf denen die schlechte Laune aber ganz gewaltig gut abzulesen ist, dasitzen, und es olfaktorisch immer wieder eine Herausforderung ist, nein, ich mach mich in den Öffis auch immer so unbeliebt.

Warum? Weil ich starre. Ganz grundsätzlich. Ich schaue mir die Leute an, fange ich einen Blick auf, lächle ich in drei Viertel der Fälle (was die Leute dann meistens umso mehr befremdet), und vor allem: Ich schau mir an, was die Leute anhaben. Und es zeigt sich immer wieder: Geld und Markenbewusstsein schützt vor schlechtem Geschmack nicht.

Aber hin und wieder seh ich auch ganz tolle Sachen. Zum Beispiel dieser extrem schöne Parka, eigentlich ganz normal, etwas länger, typisch schlammgrün. Aber trotzdem irgendwie anders. Mah, war der toll. Die alte Nunu würde spätestens jetzt im Netz hängen und auf Teufelkommraus genau diesen Parka suchen.

Auf die Tour hab ich mir mal meine knallpinke Puma-Jacke gefunden. Am Flughafengate an einer Frau gesehen – toll kombiniert mit einem violetten Baumwollkleid, violetten Strümpfen und dunklen Stiefeln – klingt jetzt nicht so besonders, hat aber wirklich toll ausgesehen. Gesuchtgesuchtgesuchtgesucht, gefunden, war mir zu teuer, auf den Sale gewartet, 45 Euro, her damit. Ich liebe die Jacke. Auch wenn ich mir inzwischen einen Kauf dreimal überlegen würde…

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Manchmal wär ich gern so richtig blöd

Meine Lust am Shopping ist seit gestern nicht vergangen. Sie wurde zwar zwischenzeitlich kurz befriedigt, aber das war mehr so eine Methadon-Gschicht, nicht the good stuff. Auch wenns grad gefühlte 40 Grad hat (und ich mich am Heimweg – bergauf – derzeit täglich selbst verfluche, wieso ich schon wieder das Fahrrad genommen hab in der Früh) und man es nur in unmittelbarer Nähe von be-bade-barem Wasser oder einem Ventilator aushält, will ich shoppen gehen. Neues Gewand. So tolle Sandalen sehe ich an den Füßen anderer Frauen, so schöne Kleider an ihren Körpern.

Und dann denke ich mir im nächsten Moment: Ich würd sooo gern einfach zum Textilschweden, oder zum bunten Spanier, oder in irgendein sonstiges günstiges Fetzengeschäft rein und einfach ohne Nachdenken shoppen. Kaufrausch. Schauen, was mir gefällt, auf schöne Farben zugehen, anprobieren, nehmen. Drei, vier, fünf Sachen auf einmal. Und dann daneben im Schuhgeschäft Plastikflipflops und gleich mal fürn Winter Lammfell-Boots.

Jedoch, selbst wenn ich grad shoppen dürfte, ich glaube, das ginge gar nicht mehr. So blöd das klingt: Ich weiß zuviel. Ich beschäftige mich jetzt seit fast einem halben Jahr auf täglicher Basis mit den Zuständen in den verschiedenen Fabriken im fernen Osten, in Nordafrika oder sonstwo auf der Welt, wo auf Menschenrechte gepfiffen wird. Das, was mir hier in Wien angeboten wird, kann ich also nicht mehr genießen.

Und ganz ehrlich: Das geht mir gehörig am Popsch. Ich weiß, es gibt keine Alternative zum Fair Shopping, wenn man wirklich was ändern will und sich an der Ausbeuterei anderer Leute nicht beteiligen will – aber in mir kämpfen grad so richtig schön Engerl und Teuferl. Der Engel, der sagt: „Wenn du fair shoppst, dann hast du ein gutes Gewissen, dann wird niemand deinetwegen mies bezahlt, dann gehts der Umwelt besser.“ Und der Teufel, der sagt: „Pfeif doch drauf, schau wie schön doch dieses Colourblocking-Kleid in der Auslage bei Promod ist! Es würde dir so gut stehen, und günstig ist es auch noch! Alles, was die das Fair Shopping bringt, ist ein leeres Konto und viel Zeitverlust, weilst so lang suchen musst.“

Was für ein Glück, dass grad beide nix zu melden haben.

Und ich betreibe jetzt Selbstschutzmaßnahme und fahre an den See. Weit weg von jeglichem Geschäft.

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Ich vermisse den Winter

Kennt ihr das? Draußen heißer Sommer, die dünnsten Kleider und kürzesten Hosen werden ausgeführt, weil alles andere eh net zum derpacken ist, und man freut sich bereits auf den Herbst – weil man da viel coolere Sachen zum Anziehen hat? Mir gehts so. War gestern noch bei Aniger, die mir den riesigen Riss im Winterparka genäht hat (ich hab ja grad keine Nähmaschine *hüstel*) – und ich hab ebenjenen dann schnell mal übers aktuelle Gwand angezogen. Zur aufgekrempelten engen Jeans hat das ziemlich nett ausgeschaut!

Einer Freundin gehts genau andersrum, die liebt ihre ganzen Sommersachen und freut sich jedes Jahr, die dünnen Fähnchen wieder anziehen zu können. Ich hingegen, ich freu mich auf Sockenpulli und fette Boots. Was aber nichts daran ändert, dass ich den Sommer heiß und innig liebe, heiß, baden gehen, und endlich – bald – Urlaub!!!

 

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Überraschung im Postkasten

Nicht nur, dass die unglaublich sympathische Katrin mich in ihrem heutigen Blogbeitrag von oben bis unten bauchpinselt, mein persönlicher Kilo-Coach ist (wobei ich die am Wochenende mehr geausnahmt als geregelt habe) und meine persönliche Sparringpartnerin in Sachen Shoppingdiät und Bloggen, nein, sie hat mir auch eine Postkarte geschickt.

Diese hier.

Natürlich als Witz, weil genau wir beide davon nicht angesprochen sind, aber dennoch, die Karte kriegt einen Ehrenplatz am bereits übervollen Kühlschrank.

Danke, liebe Katrin, es freut mich ungemein, dass wir beide uns in unseren Projekten gegenseitig so gefunden haben. Und danke, dass wir uns gegenseitig immer wieder so gut motivieren, ich freu mich bereits darauf, dich kennenzulernen!

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Ein Informationsgeschenk

Ich hab heute Geburtstag. Und ich amüsier und freu mich grad total über die unglaublich vielen GratulantInnen. Nein, das ist jetzt kein Fischen, sondern da kommt jetzt auch noch was Blogbezogenes:

Gratulantin A: da gibts nen good shoe guide http://netzwerkfairemode.files.wordpress.com/2012/06/goodshoeguide-tabelle-final-15-06-20121.pdf

Geburtstagskind N: geil, danke dir!
haha, jetzt recherchierst eh du und nicht ich
Gratulantin A:  na bin da zufällig drübergestolpert
und hab mir gedacht ich mach dir ne geburtstagsfreude
Ja, das tut sie, danke dir!!
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Das Shoppingverhalten radfahrender Großstädter

Mir ist gestern mein Fahrradkorb kaputtgegangen – leider irreparabel, die Packlträgerhalterung hat es weggerostet. So ein Korb am Rad schaut zwar schwerstens uncool aus, ist aber das Praktischste überhaupt – keine Schwitzerei wegen Taschen am Rücken, die – weil ohne Bauchgurt – immer wieder nach vorne rutschen, und der Einkauf ausm Supermarkt passt auch gleich super rein, genauso wie diverses anderes Zeug. Ich LIEBE meinen Fahrradkorb.

Am Weg in Richtung Büro, heute mit meiner Freitagtasche halt am Rücken und nicht in den Korb hinten hineingefleddert, erinnerte ich mich an eine Tasche, die ich bei meiner lieben Mella in Berlin – einer der größten Freitagfans, die ich kenne, und das meine ich wörtlich 😉  – gesehen hatte:

(c) nunette colour

(c) nunette colour

Was das jetzt mit meinem kaputten Fahrradkorb zu tun hat? Diese Tasche kann man vorne an den Lenker heften – genial für leidenschaftliche Radfahrerinnen wie mich, die gleichzeitig auch leidenschaftlich auf Freitag stehen:

(c) nunette colour

(c) nunette colour

Folgender Gedankengang hätte unter Garantie 2011 stattgefunden:

„Jetzt ist mein Fahrradkorb kaputt, das ist doch DIE Gelegenheit, mir die Tasche zu kaufen! Voll die Ausrede, ich BRAUCHE die ja jetzt! Am besten, ich kauf mir die gleich zusätzlich zu einem neuen Fahrradkorb und hab dann vorne und hinten am Rad Beladungsmöglichkeit, wie cool!!“

Und ich hätte unter ziemlich hoher Garantie sowohl Tasche als auch Korb gekauft. Wäre sicher vier, fünfmal in den Shop gegangen – in dem praktischerweise eine Bekannte von mir arbeitet – und hätte hin und herüberlegt wegen der Farbe, und hätte immer wieder gezweifelt, weil 130 Euro halt doch viel Moos sind.

Aber jetzt? Werd ich nach der Arbeit und vorm Installateurtermin hoffentlich noch genug Zeit haben, zum Eybl zu fetzen und mir um 12 Euro einen neuen Fahrradkorb zu kaufen. Eindeutig Geld gespart!

PS: Mella ist übrigens eine der talentiertesten „aus der Hüfte“-Fotografinnen, die ich kenne. Die braucht kein Studio, keine Extra-Scheinwerfer, keine Maske, keinen Firlefanz, die braucht nur einen ganzen Haufen analoger Kameras und beim Spazierengehen doppelt so lang wie ich. Ich liebe ihre Fotos.

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Von Nudelsieben und Ballerinas

So. Der Frühling ist jetzt mal um, es brütet der Sommer. Herrlich. Aber. Ich hab den ge-sam-ten Frühling damit verbracht, mich zu ärgern, dass ich keine schwarzen Ballerinas habe. Ballerinas – ich weiß, Männer HASSEN Ballerinas, aber sorry, in selbstmörderischen High Heels wird man mich nie sehen, da sterb ich einen langsamen, qualvollen Tod darin. Also: Ballerinas. Ich hab extrem bequeme, uuuralte, feine – ich liebe sie. Doch sie sind hellgrün. Passt jetzt auch nicht überall dazu. Jedes einzelne Mal, wenn ich die grünen anhab, denk ich mir: DIE in schwarz, das wärs!

Und was passiert, wenn die Nunu auf der panischen Suche nach einem eigentlich ganz anderen Paar Schuhe sich durch diverse Schuhkisten im Vorzimmer wühlt? Sie findet die hier….

(c) nunette colour

(c) nunette colour

Sind zwar nicht ganz so bequem wie die grünen, und wahrscheinlich auch deshalb in Vergessenheit geraten, aber hey, ich habe schwarze Ballerinas!

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Kann man sich Schlanksein kaufen?

Weil ich ja letztens über zwickende Jeans und das Abnehmen geschrieben habe, konnte ich es natürlich nicht lassen, mir da auch so ein paar philosophische Gedanken drüber zu machen.

Also. Kann man sich Schlanksein kaufen? Nein. Aber wir machen es immer wieder. Bei mir konnte man das in zwei Phasen einteilen bisher. Entweder ich hatte das Gefühl, ich muss meine paar Kilo zuviel kompensieren mit Shoppen von GENAU der richtigen Optik, die grad angesagt war – oder ich fühlte mich so überdrüberzuviel (mit so manchem Kilo weniger als heute) – dass ich aus Angst vor nicht passenden Hosen erst gar nicht losging zum Shoppen. War die günstigere Version 🙂

Rückblickend betrachtet war die erste Version ein Garant erster Güte für Fehlkäufe, sei es der Kategorie „steht mir nicht, ist aber grad in“ oder einfach nur der Kategorie: „Oleeeoleoleole ich pass rein in Größe 40!!! Ein Wunder ist geschehen! Das Teil ist zwar grottenhässlich, aber es paaasstt!!!“

Ich denke, oder nein, ich bin mir sicher: Da will man sich doch eigentlich keine neue Kleidung kaufen. Da will man sich viel mehr ein anderes, leichteres Lebensgefühl kaufen. Was nie, aber wirklich NIE gelingt. Denn ob mit oder ohne neue Fetzen: Die Kilos auf der Waage und die Kurven im Spiegel bleiben dieselben. Aber kurzfristig macht solches Shopping, wenn erfolgreich, wirklich glücklich. Weil es so schön ablenkt vom Unwohlsein im eigenen Körper….

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Coole Schuhe!

Folgende Konversation fand heute bei mir im Büro statt.

Nunu:

Coole Schuhe!

(quietschbunte, knöchelhohe Sneakers).

Schuhträgerin Juli:

Danke! Die gibt es in aaaallen Farben, so geil!

kurzes Zögern, kein Grinsen mehr im Gesicht:

Aber ich hab mich jetzt noch nicht mit den Produktionsverhältnissen auseinandergesetzt….

Leeeute, ihr braucht jetzt nicht in meiner Gegenwart das kollektive schlechte Gewissen aufziehen – ich find es gut, wenn jede/r für sich draufkommt, ob und wo er/sie auf soziale oder ökologische Hintergründe achten will. Ich will doch bitte niemanden missionieren, ich renn ja selbst mangels Alternativen – heute wirklich von oben bis unten – in Sachen vom Textilschweden herum. Und ich kann auch nicht garantieren, dass ich 2013 nicht mehr dorthin shoppen gehen werde (Stichwort Konsequenz und so…). Aber ich kann garantieren, dass ich über neue Teile genauer nachdenken werde – woher, wie und wozu. Nur ist das meine ganze persönliche Entscheidung. Ich sehe ja an mir selbst, dass so ein Umdenkprozess von innen kommen muss. Und dass, sobald dieser Prozess einsetzt, man ganz von selbst eigentlich keine Lust mehr auf Kaufräusche bei Kleiderriesen hat. Aber auch, dass das nicht immer einfach ist, ich sabber ja auch die Stiefel von Steve Madden an, sogar in dem Wissen, dass die einmal um die gesamte Welt reisen, bis sie bei mir sind….

Morgen ist übrigens Blogpause, ich bin auf Dienstreise.

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