Wie schon manchmal erzählt, neige ich zur Anhäufung von Kleidungshaufen, statt diese in den Kleiderschrank zu räumen. Mein Freund nennt die seit der ersten Woche unseres Zusammenseins manchmal mehr, manchmal weniger liebevoll „Mount McWäscheberg“. Irgendwo liegt immer so ein Haufen herum, im Bad auf der Waschmaschine (nicht zum waschen, einfach vorm Duschen dorthingelegt und liegen gelassen), manchmal ein kleiner Jackenhaufen am Tischchen im Vorzimmer (auf die Haken direkt darüber aufhängen wär ja anstrengend), manchmal ein Haufen vor der Badewanne, aber wirklich IMMER ein Haufen im Schlafzimmer, vor und auf der Kommode. Manchmal wird dieser Haufen sogar mir zu groß. Dann tu ich das Unglaubliche: Ich räume auf. Also…. ich sortiere die Wäsche durch nach „Kann man nochmal tragen“ oder „Iiiek, ab in die Schmutzwäsche damit“, und mache dann Stapel – Hosen, Röcke, Pullis usw. Um dann beim Einräumen in den Kleiderschrank bei der Hälfte die Geduld zu verlieren und den Rest wieder auf die Kommode zu stapeln – der Rest, den ich in den Kasten in einem anderen Zimmer bringen müsste, so weeeit, oder der mit den ganzen Strumpfhosen, die ich zusammenlegen müsste und dann fein und eng ins Badezimmerkastl schlichten müsste, oder der mit dem Zeug, für das ich eigentlich so ganz allgemein nicht wirklich Platz habe, einzelne Handschuhe zum Bleispliel (dies ist ein Insider, kein Rechtschreibfehler..).
Und hui, so weise und bedacht und gescheit, wie ich im Laufe dieses ersten fasthalben Jahres geworden bin, muss ich gleich mal wieder eine Selbsterkenntnis rausmeiern: Ich. hab. zu. viel. Gewand. Ich kann Excellisten aufstellen, mir neue Sortiersysteme überlegen – kannst alles vergessen. Das mitm Überblick, das wird nix. Nicht bei der Menge.
Gut, die obige Selbsterkenntnis hatte ich bereits im Jänner, wenn nicht sogar vor Beginn des Projekts. Aber das Fazit daraus, das ist neu: „Ich will mich von sehr viel meiner Kleidung trennen.“ Na? Ganz schön mutig für mich, die seit Monaten sagt, sie wolle nix weggeben, weil in jedem Teil, das sie besitzt, ja auch Arbeit und Rohstoffe stecken, und das wäre ja Verschwendung, und überhaupt kommt alles irgendwann wieder und außerdem werden auch die Jeans ausm Maturajahr irgendwann wieder passen und überhaupt ist so eine große Auswahl doch was Feines…. Auch wenn ich sicherlich mehr trage als die klassischen 20 Prozent des Kleiderschranks – ich glaube, dass es mir gut tun wird, weniger Fetzen zu besitzen.
Selbsterkenntnis und Fazit kommen nicht ohne ein „aber“ angerollt: ABER erst nach Ende des shoppingfreien Jahres. Ich weiß ganz genau, dass die viele Auswahl mir das Jahr sehr stark erleichtert. Aber danach, dann spielts Tacheles!
das mit den wäschebergen kenn ich – bei mir liegt auch ständig irgendwo ein berg herum. es ist einfach nie nur ein teil, es sind immer gleich ganze agglomerationen. wäsche fällt unter die kategorie gesellschaftstiger und hat meiner ansicht nach ein eigenleben. ich habe immer das gefühl, dass ich doch gerade mal aufgeräumt und wegsortiert habe. aber hinter meinem rücken tun sich da schon wieder hosen, socken und leiberl ganz eigenständig zusammen, vollkommen ohne mein zutun, ich schwörs!
Ganz genauso gehts mir auch, nächstes Jahr wird wieder ausgemistet! Und bis es soweit ist, versuche ich, so viel wie möglich zu tragen. Das wird bestimmt noch lustig…