Ich sollte grad wirklich richtig brav sparen, um mir die Fachhochschule länger als nur ein Jahr leisten zu können. Drum fahr ich nicht mit nach München aufs Tenacious D-Konzert (sorry Katrin, aber wir sehen uns eh Ende September 😉 ), drum gehe ich auch nicht auf das Konzert in zwei Wochen, wo die Vorband grandioser ist als der Hauptact, drum bestelle ich Rezensionsexemplare und verbinde meinen Lesewahn gleich mal mit Arbeit. Drum war der Urlaub dieses Jahr ein recht günstiger, damit das Urlaubsgeld schnurstraks aufs Sparkonto wandert.
Doch dann schwächle ich wieder, so wie gestern. Nicht nur, dass es mich nach dem bunten Kauf nochmal in den Laden gezogen hat, um weitere Bügel- und Nähgadgets zu kaufen (28 Euronen), bin ich kurz danach auch beim Komolka eingefallen, obwohl ich weiß, dass der sehr teuer ist, und hab für einen Kreidenstift und einen halben Meter Stoff 13 Euro dortlassen. Beides jetzt nicht soooo tragisch. Doch dann sah ich SIE.
Sie starrte mich in einem Online-Store an. Als Kopie des Designoriginals, um 80 Euro. Optisch exakt baugleiche gibt es auf Amazon um 300 Euronen. Und ich saß da so aufm Sofa, schaute rüber zum Esstisch, und sah sie regelrecht da stehen. Sie würde einfach perfekt in den Raum passen. Der Gedanke, dass ich diese Lampe haben musste, lies mich stundenlang nicht los. Übrigens verfüge ich über vier Stehlampen (plus eine fünfte, die ich dem Holden mal geschenkt habe), von denen gezählte drei im oben beschriebenen Zimmer stehen. Gut, eine davon wartet auf ihren Umzug ins Badezimmer, aber trotzdem. Ich habe einen Stehlampenknall. Der einzige Kommentar des Liebsten auf meine recht intensiv geäußerte Lampehabenwollenäußerung war: „Kleidung, Bücher, Lampen, Stiefel. Andere Hobbies?“ Na gut, Hobbies hab ich so einige, aber pfuh, er hat es sehr exakt auf den Punkt gebracht. Diese vier Produktgruppen lassen mir im Hirn mehr oder weniger regelmäßig die Sicherungen schießen.
Warum ich das so genau beschreibe? Weil es mir oft bei Kleidung in Onlinestores ganz exakt genauso ging. Gesehen, eingebrannt im Hirn, einziger Ausweg Kauf. Völlig verblödet, oder? Doch es kommt noch blöder: Ich habe die Lampe bestellt! Denn nur weil ich weiß, dass ich bei „Kleidung, Büchern, Lampen und Stiefeln“ Gefahr laufe, meine Zurechnungsfähigkeit kurzfristig abzugeben, heißt das noch lange nicht, dass ich dieses Wissen im richtigen Moment durch meine Synapsen schicken kann. Und mir richtigem Moment meine ich den Moment, BEVOR ich auf „verbindlich kaufen“ klicke. Geist willig, Fleisch schwach. Oder in diesem Fall eher: Geist willig, aber trotzdem schwach. Ich freu mich trotzdem auf die Lampe.
Ja, Stehlampe, total spannend *gähn*
Und nebenbei erwähnt sie eine Fachhochschule. Nunu? Schulbank? Aha. Was? Wann? Wo? Wie? Warum?
lies die halb Jahres Bilanz
[…] Nicht textilen Shoppingcontent hätt ich mal wieder gefunden. Ja, ich habe einen Stehlampenknall. Und ich habe einen Türkis-Knall. Dementsprechend befinden sich jetzt an diesem Münchner […]