Nachdenklich, musikalisch und offtopic.

Länger nix berichtet (für mich sind vier Tage ohne Blog lang, spannende Selbstbeobachtung), weil: Nix zu berichten. Wir sind inzwischen im Norden der USA, in Seattle, angelangt. Der Holde ist musiktechnisch glücklich – die Stadt von Eddie Vedder, Chris Cornell und ganz wichtig: Nirvana (und in my humble opinion – und die Foo Fighters. Die übrigens KEIN Fahrstuhlmusiknirvanaabklatsch sind. Das war mal ein Kommentar im Standard-Forum, über das den ich mich seltsamerweise hochemtional immer noch ärgere. Pfft. Soll mal das 2011er-Album hören, vor allem „I should have known“, mit Krist Novoselic am Bass. Sorry, abgeschweift.).  Kleidungstextilundsoweitertechnisch gibts keine nennenswerten neuen Beobachtungen. In San Diego, wo wir bis heut früh waren,  gabs genauso wie in jeder größeren Stadt unglaublich viel an Second Hand und Läden, die Bestandsware abverkaufen (Ross – Dress for less. Dort hängt alles herum, was in den Ursprungsläden nicht gegangen ist). Hauptsache günstig. Und das ist auch wirklich wichtig hier. Neuware bei Target oder Walmarkt ist doch noch ein paar Prozenterl teurer als in den Goodwill-Stores und sonstigen Second Hand Läden (ja, ich hab sie entdeckt, die Shops, in denen es Kleider um ein bis fünf Dollar gibt). Warum das wichtig ist? Besonders in den Städten fällts auf, und ich hab schon mal drüber geschrieben, aber es beschäftigt mich halt sehr: Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten herrscht Armut. Jetzt nicht komplett und für alle (im Gegenteil, die Richie Richs in ihren fetten neuen Mustangs gibts auch mehr als bei uns die BMW-Fahrer, die die Pferde unter ihrem Hintern nicht beherrschen), aber die Armut und die Menge an obdachlosen, bedürftigen Menschen, die einem hier begegnet, ist in jeder Stadt aufs Neue schockierend und wahnsinnig traurig.

Österreich ist so eine unglaubliche Insel der Seligen, ich hoffe wirklich inständigst, dass dieser Teil der Amerikanisierung es nicht über den Atlantik schafft. Natürlich pissts mich unglaublich an, dass ich, obwohl ich über meinen Job bei Greenpeace voll versichert bin, wahrscheinlich aufgrund der Bucheinnahmen haarscharf über der Zuverdienstgrenze von 4500 Euro sein werde und brav zweitausend (!) Euro – also fast die Hälfte! – für die SVA ablegen werden darf. Ich hab das Buch quasi für eine Krankenversicherung geschrieben, die ich nichtmal brauche. Aber wenn ich mir anschaue, wie es hier so ganz ohne Versicherung zugeht, bin ich zwischenzeitlich wenigstens nur noch halbsauer (und ja, auch und vor allem im Vergleich mit denen, über und für die ich schreibe, ist das ein Luxusproblem höchster Stufe, ist mir sonnenklar. Ich hab das Buch übrigens definitiv nicht aufgrund des Geldes geschrieben…. aber halt auch nicht aufgrund der SVA!).

Nur nur was ich nicht verstehe: Hier in den USA sind 46 Millionen US-Bürger nicht krankenversichert. Dann setzt Obama sein Obamacare endlich durch, was ich für einen tollen Schritt in Sachen sozialer Gerechtigkeit halte – und dann melden sich „nur“ acht Millionen an? Und das ganze Ding ist verrufen wie nur? Ich kapiers einfach nicht…

Sorry, der Beitrag ist etwas offtopic geraten….ich bin halt grad sehr nachdenklich.

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