Das Ende der Plastikschlapfen

Hach, genial, dieses Wetter, wenn man frei hat, oder? Ich habs bis vor wenigen Stunden in Kärnten verbracht, mit sehr viel Spaß, Freizeit und gutem Wein. Und mit kaputten Schuhen. Zum Glück sind sie erst heut Mittag meier gegangen, sonst hätt ich ein Problem gehabt. Eigentlich eh klar. Plastiklatschen, vor einiger Zeit gekauft (ich hab noch vier oder fünf Paar von denen seit 2011 auf Lager! Himmel!), waren auf der Reise mit, wurden intensivgenutzt und heut Mittag war ihr Tag gekommen. Man siehts am Foto nicht, aber das Loch, wo der Zehenstöpsel durchgehört, ist komplett aufgerissen. Hält nimmer. Hinüber. Putt.

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Und was jetzt? Erster Gedanke: Gut. Weg damit, wegwegweg. Und gleich mal das Schuhregal ausmisten. Zwischen kaputtem Schuh und Schuhregal ausmisten waren dann noch fast vier Stunden Autofahrt. Und die Frage: Wie entsorge ich die Dinger eigentlich, ohne dass sie in ein paar Monaten mitten im Pazifik herumschwimmen?

Eine sehr kurze Recherche (ich hab diesmal wirklich auf die erstbesten Links geklickt): In Deutschland in die Gelbe Tonne, in Österreich in den Restmüll. Na sehr super. Restmüll. Wirklich glücklich macht mich dieses Suchergebnis nicht. Eigentlich heißts, dass im Restmüll nur Abfälle gesammelt werden sollen, die frei von gefährlichen Inhaltsstoffen sind – bei den Schlapfen bin ich mir nicht ganz sicher. Man hört ja übles über hormonell aktive Inhaltsstoffe von Plastik, von Weichmachern und Nonylphenolethoxilaten. Was jedoch sicher ist: Lang gibt es diese Schlapfen nicht mehr. In Österreich sind Deponien verboten, sie werden wohl verbrannt werden. Byebye.

Apropos Schuhe. Ich hab ja bereits immer wieder brav meinen Kleiderschrank ausgemistet, das Schuhregal jedoch immer geflissentlich ausgelassen. Da standen Kisten herum, in die ich scon sehr lange nicht reingeschaut hatte. Und denen ich mich nicht stellen wollte. Heut wars dann in einer knappen Stunde erledigt, das Regal war ausgemistet, geputzt und neu sortiert. Mit dem Ergebnis, dass ich mich von einem Möbelschwedensack voller Schuhe trenne, der schwerer ist als der Koffer, mit dem ich zwei Monate verreist bin. Und ich fühl mich leichter. Nur dieses Überlegen, wo meine Plastikschlapfen eigentlich nach ihrem Ende in meinem Besitz hingehen, das ist dann doch ein bissl beschwerlich. Ich mag jetzt gar nicht einen auf überbetroffen tun, ich geb nur offen zu: Ich hab mir das anhand eines sehr realen Beispiels (anstelle von theoretischer Hirngymnastik) gerade zum ersten Mal wirklich durchüberlegt. Wie doof eigentlich. Ich weiß, welche Chemikalien auf der Kleidung in der Umwelt landen und dort persistent sind, ich weiß, wieviel Textilabfall in Hongkong täglich anfällt, aber ich hab noch nie ein Paar Schlapfen von mir in der Hand gehabt und mir gedacht: Was passiert eigentlich mit dir, nachdem ich dich weggeschmissen hab? Bei Kleidun gibts wenigstens Möglichkeiten wie Tauschen, Verkaufen, Verschenken, Umnähen. Bei hinigen Schlapfen jedoch…. Restmüll. Grmpf.

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6 Gedanken zu „Das Ende der Plastikschlapfen

  1. Stadtpflanze sagt:

    Ich weiß nicht wie das bei euch ist – in Deutschland wird Restmüll verbrannt und aus der Wärme Strom erzeugt.

    Mit der gelben Tonne ist es etwas komplizierter. Theoretisch dürftest du deine Schlappen in Deutschland nämlich nicht in die gelbe Tonne werfen, weil in die gelbe Tonne nur Verpackungsmüll darf und Schuhe keine Verpackung sind. Praktisch ist es aber so, dass diese Regelung nicht so ernst genommen wird. Momentan wird auch überlegt, aus der gelben Tonne eine Wertstofftonne zu machen, in die nicht nur Verpackungsmüll, sondern auch alle Wertstoffe geworfen werden können, die noch recycled werden können.

  2. Falls du sie noch nicht weggeworfen hast: Schau mal bei Pinterest (http://de.pinterest.com/catiehays/diy-flip-flops/) da gibts tolle Ideen wie man die mit Stoff/Häkelborte etc… weiterverwenden kann.
    Liebe Grüße

  3. […] ausgemistete Schuhe: Einige davon werde ich – zusammen mit dem Inhalt der großen Säcke in meinem Wohnzimmer, in […]

  4. Ja! Wiederverwenden! Auch auf ” The Renegate Seamstress” gibt´s ein gutes Tutorial dafür.

  5. diealex sagt:

    Bei uns gibt e sogar schon die Wertstofftonne, aber ich denke in dem Fall würden die Dinger wahrscheinlich trotzdem im Restmüll landen. Ich glaube nicht, dass man diese Schaumstoffsohlen recyclen kann, höchstens vielleicht diese Zehenstege.

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