Wenn Size Zero „normal“ sein soll, dann….

Auf einem recht netten konventionellen Modeblog, wobei, nein, eigentlich Modeportal habe ich kürzlich einen Artikel über Brandy Melville gelesen. Diese mir völlig unbekannte Marke ist anscheinend der neueste heiße Scheiß. Und: Es gibt die Teile von denen NUR entweder Size Zero oder in „one size“ (also xxs, xs und s). Muss ich dazu wirklich was schreiben?

Alter Falter, die Welt ist einfach schlecht und wird jeden Tag schlechter. Da kann man sich seit Jahr und Tag für eine faire Modewelt und vor allem ein gesunderes Frauen(selbst)bild einsetzen, vergiss es. Man rennt sich eh nur den Kopf gegen die Wand. Hochglanzmagazine, teure Modeschauen, von Heroin Chic zu Size Zero Wahn – hat man als Frau eigentlich noch irgendeine Chance, sich diesem Wahnsinn nicht auszusetzen? Ich hab lang genug gebraucht, um mich selbst und die Tatsache zu akzeptieren, dass es bauchfrei bei mir nicht mehr spielen wird. Weil da Bauch ist. Inzwischen ok, aber ich mit 15? Üble Sache gewesen. Gut, vielleicht kratzt es jetzt nicht unbedingt mehr das Selbstbewusstsein von runden, (fast) gsunden Endzwanzigerinnen an (der Magen, mal wieder). Aber grad eben die jungen Mädels, beeinflussbar bis dorthinaus, kriegen Miniwunzigrößen als „one size“ vorgesetzt? Und eine Firma, die sich das einfallen lässt, hat damit auch noch rauschenden Erfolg?!

Ich brauch einen Schokoriegel. Jetzt.

 

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19 Gedanken zu „Wenn Size Zero „normal“ sein soll, dann….

  1. Ich glaube so ein Geschäft gibt`s auf der Mahü .. bin noch nie drinnen gewesen und werd`s mir nach deinem bericht auch definitiv nicht ansehen (und meine kleine SChwester davon fernhalten)

  2. spreemieze sagt:

    ich finde es immer erschreckend, wenn ich mir Bilder aus den 1920ern – 1950er anschaue und denke: die waren ganz schön dick – nein, die waren nicht dick, die waren normal. Nur uns wird ja immer eingebläut dass schon eine Größe 38/40 Plus size ist – echt zum Kotzen!

  3. Juli sagt:

    Ich habe einen gesunden BMI, eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise, ein tolles Körperfett/-Muskeln Verhältnis und trage Größe 32. Ja, solche Frauen gibt es auch. Und ja, solche Frauen haben es nicht einfach, passende Kleidung zu finden. Warum werden „Plus Size“ Marken oder Geschäfte als toll angesehen, aber kaum produziert jemand etwas für kleine Frauen, wird er verteufelt? So wird sich nie etwas am Angebot ändern, und es ist auch unfair uns Kleinen gegenüber.

    • pipipumpfe sagt:

      Danke! Ich bin 45 alt, 1,72 m groß und hatte immer Größe 32, 34, 36 und in meinen „fetten“ Zeiten auch mal 38 – letztes Jahr hatte ich eine Hysterektomie, davor Gr. 36 danach Gr. 34 und ich werd auch nach einem Jahr nicht dicker. Die Östrogene sind so gut wie weg und ich wieder auf Kindergröße und so wies aussieht bleibt das auch so, wenn ich nicht anfange extrem viel Schrott zu Essen. Da ich keine Unsummen von Geld für neue Klamotten ausgeben wollte, trage ich also seit einem Jahr die Jeans meiner Neffe ab Gr. 164 und diverse Hosen und Oberteile der Töchter meiner Freundinnen, die mittlerweile aus ihren Sachen rausgewachsen sind. BHs in 70 C zu kriegen ist schon eine echte Herausforderung (noch dazu wenn man keinen Megapushup haben will) aber son Snoopyschlüpper hat durchaus auch seinen Reiz *g*. So gehts uns!

      • Juli sagt:

        Na bitte, wusste ich doch, dass ich nicht die Einzige bin 🙂 Ich habe übrigens die BH-Größe 60D, finde mal das in Österreich 😀 😀

  4. Cnautsch sagt:

    Es ist wirklich erschreckend wer sich so einen unsinn einfallen lässt. Interessieren würd mich ja echt ob die Köpfe dieser Idee weiblich oder männlich sind.

  5. Andera sagt:

    Kleidergrößen können in jedem Alter deprimieren, selbst bei einem gesunden Durchschnitts-BMI und einem guten Körpergefühl. Ein Beispiel: ich wollte im letzten Jahr eine Umstandsjeans beim Textilschweden kaufen, 5. Monat schwanger, kleiner Bauch, BMI im Normalbereich. Was soll ich sagen? Mir passte selbst die größte Größe nicht! Erst war ich deprimiert, dann richtig sauer und habe den Laden mit leeren Händen verlassen. Und kaum wieder betreten. Was hätte ich denn denen nach bitte in der 39. Woche tragen sollen?
    Jetzt stehe ich auch drüber, aber seitdem habe ich ein bisschen mehr Einblick in die Gefühle von Menschen, die krankhaft unzufrieden mit ihrem Körper sind.
    Ich frage mich immer wieder, was es den Konzernen bringt, die Größen schrumpfen zu lassen. Andere Labels schaffen es doch auch, eine Sachen zu verkaufen, die größer sind, als 38.
    Mach weiter so Nunu!!

  6. Lilli sagt:

    Finde es auch gut, dass es so einen Store gibt.
    Rein gesundheitlich gesehen müssten die meisten Leute viel schlanker sein, als sie es sind. In den Industrieländern stopfen sich die meisten mit Müll voll und bewegen sich kaum, kein Wunder, dass es dann zu extremem Übergewicht kommt. Heutzutage essen die Menschen ohne sich wirklich Gedanken über die Auswirkungen zu machen, die meisten merken ja nicht mal, dass sie satt sind. Diese wahllose Essensaufnahme hat auch immense Kosequenzen für die Menschen der Dritten Welt, weil sie ihr Ackerland für die nimmersatten Industrieländer bewirtschaften müssen und das meist auf nicht schonende und nachhaltige Art.
    Mir ist klar, dass die Wenigsten dieser Size 0 Menschen sich Gedanken über die Auswirkungen ihres Lebensmittelskonsums machen und einfach nur einem Trend folgen wollen, dennoch finde ich es wichtig bewussteres Essen zu unterstützen. Unsere Körper brauchen gar nicht so viele Nahrungsmittel, dass man durch bewusstes Essen als Resultat schlank ist, sollte nicht als etwas Negatives betrachtet werden. Der Körper dankt einem ja auch dafür, wenn er nicht ständig mit verdauen oder Gelenksproblemen beschäftigt ist.
    Wobei das alles nur auf Erwachsene zutrifft und nicht auf junge Mädchen, die noch in der Pubertät sind. Da ist es normal, dass der Körper mehr Energiezufuhr braucht, er befindet sich ja immerhin in der Wachstumsphase.

  7. sunshine sagt:

    In den Industrieländern sind die Kliniken aber auch voll mit pupertierenden Mädchen, die massive Essstörungen haben. Und nur so nebenbei, es sterben ganz viele daran und das früher als Übergewichitge. Niemand sagt, dass gesunde, einfach schlanke Frauen nicht auch normale Kleidung haben können, aber übergewichtige Mädchen/Frauen werden wesentlich massiver gemobbed als normale oder schlanke, da kann man keinesfalls davon sprechen, dass das Befindlichkeiten sind.
    Ich finde es auch doof, dass ich schon nach einer Brustverkleinerung immer noch 75 F habe und ich nur in Spezialgeschäften einkaufen kann. Aber so ist das Leben. Gut würde ich es finden, wenn man einfach Läden hätte in denen es nicht nur groß oder nur klein gibt, sondern einfach für jeden etwas dabei ist.

    Und nein – Kleidergröße 40 ist nicht fett!!

  8. Juli sagt:

    Aber nur weil sich eine Marke auf die kleineren und schlankeren Frauen spezialisiert, kann man doch nicht gleich von Mobbing sprechen. Wahrscheinlich könnte es sich eine Firma gar nicht leisten, jedes Modell in Größe 30 bis 54 herauszubringen – und würde es denn überhaupt Sinn machen?

  9. Astrid sagt:

    Ich kann allen Frauen nur empfehlen: Lest „Fleischmarkt“!

  10. Pusteblume sagt:

    Ich finde ja schon bei uns Erwachsenen dieses size zero und one size ziemlich erschreckend. Aber wenn man auf der Suche nach Kinderhosen beispielsweise beim Kleiderschweden ist, gibt es da nicht mehr „nur“ Jungs und Mädelshosen in verschiedenen Größen. Nein, da gibts auch schon „slim“ und „super skinny“ und das für 3jährige!
    … und wenn junge Erwachsene – sprich Mädels um die 15 Jahre nicht in eine dieser „Größen“ passen, sind sie dick.. So kommt es, dass meine eigentlich völlig normal gewichtige Nichte mit 12 Jahren Probleme hat beim Hosenkauf, weil sie eben nicht in die „normalen“ (bzw die, die uns als jene präsentiert werden) Größen passt..
    erschreckend und traurig. und ich frage mich, wo das irgendwann hinführen wird.

  11. Birgit sagt:

    Ich finde nix verwerfliches daran, dass es Shops für zierliche Frauen gibt. Ich trage Gr. 34/36 und hab mich schon oft geärgert, dass manche Kollektionen viel zu groß geschnitten sind. Ist doch ok, dass es Läden/Größen für Übergewichtige gibt (ca ab Gr. 42) für Normalgrößen (Gr. 38, 40) und für Zierliche ( ab Gr. 32, 34, 36). Aber ganz klar ist für mich schon: jede Frau deren BMI über 25 liegt, hat Übergewicht. Schönreden kann man das nicht. Frauen die ihr Idealgewicht halten tun ja auch was dafür und erfinden keine Ausreden für zuviel Bauch. Ich glaube, dass ist eine Lebenseinstellung: zuviel Gewicht ist ungesund und da muss man was dagegen tun – Nebeneffekt: man passt locker in Jeans Gr. 26.

  12. […] all den Katastrophenmeldungen und umstrittenen Themen wie Nazi-Mode, Mini-one-Size, Bio-Elite und Gift in der Supermarktkleidung heut mal wieder was Entspannendes. Wobei, mich […]

  13. Mari sagt:

    Menschen mit einem BMI von 25 leben nicht automatisch ungesund und sind auch nicht gleich übergewichtig. Der BMI ist sowieso ziemlicher Blödsinn, weil das von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ist und man nicht pauschal sagen kann, bei welcher Größe und welchem Gewicht ein Mensch nicht mehr gesund ist oder sein wird.

    Es ist für eine Marke tatsächlich nicht sinnvoll alle Kleidungsstücke in jeglichen Größen herzustellen. Zielgruppen machen schon Sinn. Und an einer 32-Frau sieht was anderes gut aus als an einer 42-Frau. Das ist nun mal die Wahrheit. Und diese Frauen werden auch was anderes kaufen und was anderes tragen wollen.

    Eigentlich finde ich auch nichts verkehrt daran, dass es eine Marke für „Untergrößen“ gibt, da ich selbst sehr zierliche Menschen kenne, die Probleme haben Kleidung zu finden, und das, obwohl sie sich normal ernähren – man glaubt es kaum. Ob die Marke jetzt genau diesen Frauen helfen will, weiß ich natürlich nicht. Gernell finde ich es aber wie gesagt okay. Wäre doch schön wenn es für alle Frauen eine größere Auswahl an tollen Klamotten gibt, egal ob Größe 32 oder 48. Bzw. manchen passt ja nicht mal Größe 32.

    Ob man gesund ist oder nicht hängt jedenfalls nicht immer gleich von der Hosengröße ab, egal ob es dabei jetzt um Übergewicht geht oder Magerwahn. Manche Menschen sind einfach so und können dagegen auch nicht viel machen. Das sollte unbedingt auch respektiert werden. Ich finde es genauso furchtbar, wenn zierliche Frauen sich schlecht fühlen müssen, weil sie jeder für krank hält. Komischerweise wird heutzutage aber nur für die kräftigen Frauen gekämpft, nicht aber für die Zierlichen. Und es gibt genauso gut auch Frauen die gemobbt werden, weil sie zu dünn sind. Ich habe sogar manchmal den Eindruck, dass man eher blöd angeredet wird, wenn man super dünn ist, als wenn man etwas dicker ist (da traut sich nämlich keiner mehr), zumindest im Erwachsenen-Alter.

  14. Mari sagt:

    Und weil ich es gerade noch gelesen habe… Dass Models auf Fotos für Übergrößen-Mode meistens selber keine richtige Übergröße haben sondern nur 40-42, liegt leider ganz einfach daran, dass der Kram sich sonst nicht so gut verkauft. Das ist genauso wie mit Mode für ältere Frauen. Wenn das wahre Gewicht oder das wahre Alter einer bestimmten Zielgruppe gezeigt wird, wird nämlich schlicht und einfach nicht mehr so viel gekauft, weil das den Übergrößen-Kundinnen oder den älteren Herrschaften offensichtlich auch nicht so gut gefällt. Da muss man sich auch selber mal an die Nase fassen. Ganz offensichtlich sehen wir uns selber nämlich nicht so ganz realistisch oder wollen es nicht sehen?! Hängt natürlich auch mit unserem manipulierten Schönheitsideal zusammen.

    Und generell ist dieser ganze Größen-Kram totaler Mist, weil sich kaum eine Marke an die tatsächlichen Durchschnittsgrößen hält, die alle paar Jahre ausgerechnet werden, sondern sie entsprechend ihren Zielgruppen marketingtechnisch anpasst. Damit sich Frau freut, wenn sie ne Größe kleiner kaufen kann. Das ist doch auch total absurd, darüber kann man sich auch aufregen. Dadurch entsteht auch ein völlig verzehrtes Bild von Größen und was toll ist und was nicht. Die meisten finden wahrscheinlich Größe 36-38 toll, denken auch sie haben diese Größe und wenn sie dann mal die Maßtabellen der Durchschnittsgrößen anschauen würden, würden sie feststellen, dass sie eine 40-42 haben, was sich dann wahrscheinlich nicht mehr so toll fänden, auch wenn sie immer noch die gleiche Figur haben.

  15. […] kein Hungerhaken, aber ich fühl mich jetzt auch meistens nicht massiv dick. Mode wie etwa dieses One-Size-Zero-for-all von Brandy Melville kann mich unendlich aufregen. Weil es Frauen wie mir einredet, ich sei fettfettfett und […]

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