Sooodale. Geständniszeit. Wie ich das hasse. Aber wenn ich seit über zwei Jahren das Ehrlichkeitsspiel hier spiele, dann hör ich jetzt auch nicht auf. Ich liebeliebeliebe meinen fertigen Kleiderschrank. Doch durchs Ausmisten von entweder seit Ewiglichkeiten nicht mehr Getragenem (oh Flohmarkt, wie ich mich auf dich freue. Endlich das in Minimalstteilen enthaltene türkische und das aus mittelalterlichen Zeiten stammende italienische – jaaa, mein Onkel hat da mal nachgeforscht, ich war mal genuesische Seefahrerin, bitte! – Blut ausleben und feilschen, handeln, gib ihm) oder von wirklich endgültig und unreparierbar Zerschlissenem hat sich das eine oder andere „brauch ich“ ergeben, musste ich in den letzten Tagen feststellen. Zu sehen als kleiner Zipfel am untenstehenden Foto. Näher geh ich da jetzt nicht drauf ein und fertig. Bin ja schüchtern.

Gekauft hab ich die Teile, auf die ich jetzt nicht näher eingehe, bei einem weiteren Private Shopping bei der Göttin des Glücks. Im saucoolen göttlichen Büro (im Dritten, der leider weit weg von überall ist, gemessen an meinen üblichen Wiener Wegen), diesmal in Anwesenheit der lieben Berna, die nicht nur eine wunderbare Würschtlstandbekanntschaft ist (nur Bier, kein Würschtl wurde damals geopfert), sondern auch für die PR der Göttin mitverantwortlich zeichnet. Der Jeffrey, den kennen wir vom letzten Mal, der hat mal wieder brav mein Glas angefüllt und mich zur Shopping Queen erklärt (das Foto beweists). Und die Berna hat mich dann nachm dritten bis fünften Glas davon überzeugt, dass ich dringend auch Karpo brauche, in schwarz. Viel Spaß beim Raussuchen im Webshop – und beim Drüberstolpern über die anderen feinen Sachen der Göttin. Ich finds ja immer wieder lustig – sie sind nicht hundertpro mein Stil, aber wenn ihnen dann mal was einfärbiges oder Tonintoniges passiert, mag ichs. Und mags gleich umso mehr, weil die Menschen, die dahinter stehen, durch die Bank so unglaublich liebenswert und engagiert sind! Sogar der freche Jeffrey 😉
Was soll ich sagen. Ich habe Karpo gerade an und bin nur noch am Überlegen, zu welchen Sommerkleidern es passt. Die Antwort: Alle. Yeah.
Strenge und genaue Beobachter werden feststellen, dass da aber noch zwei andere Dinge am Foto zu sehen sind. Stimmt, gut erkannt. Das grüne ist kein Ärmel – also eigentlich schon -, sondern eine Tasche. Die ich beim aller aller aller ersten Mal, als ich diesen Laden betrat, unglaublich toll fand. Der ganze Laden ist mehr als nur empfehlenswert – Upcyclingmode auf sehr hohem Niveau, saucoole Prints, und sogar die Möbel kann man kaufen. Da wurde am Donnerstag gefeiert. Einen Tag nach dem göttlichen Private Shopping. Und statt Sekt gabs Rosé. Und ich wollt eigentlich um acht zuhause sein. Fehlanzeige. Gegen zehn bin ich dann gemeinsam mit Berna – die ich zufällig wiedergetroffen hatte – Richtung Ubahn gewackelt. Mit der Tasche. Ja, auch die Frau „IchhabnixgekauftichbineinVorbild“-Nunu hat noch ihre Ausrutscher. Ihre upgecycleten, fairen Ausrutscher.
Auf der Printa-Party (wo eine neue Upcycling Kollektion vorgestellt wurde, sehr sehr fein!) war auch die Laura mit. Und die Laura, die ist erstens die Chefiza vom Ebenberg, zweitens meine liebste Tratschpartnerin, wenn ich in der Gegend bin, drittens die Frau mit der fetzencoolsten Ausstrahlung der ganzen Neubaugasse (und noch viel weiter!) und viertens spinnt die irgendwie. Auf eine Weise, die ich unglaublich sympathisch finde. Kennt ihr das? Wenn Leute manchmal irgendwie nicht so reagieren, wir ihr das erwarten würdet, ihr im ersten Moment denkt „hä?!“ und im nächsten „cooooooool!“. So eine ist Laura (gerüchteweise habe ich ihr an dem Abend was von „würd ich auf Frauen stehen…“ erzählt..). Und Laura spinnt wirklich. Ich wollte ihr ein Shirt abkaufen. Mit einem Muster, das es letztes Jahr bei den Armed Angels schon gab. Aber ich durfte nicht bezahlen. Darum ist mir jetzt sehr sehr sehr sehr wichtig, weil ich da jetzt eine gewisse Verantwortung fühle (obwohls nicht so ist, wie sie mir mehrfach versichert hat): Ebenberg. Winziger Laden, aber ohne ihn wäre Wien ärmer. Laura versammelt echt die Creme de la Creme der ökofairen Marken. Hat auch Männersachen. Hat ihre Ware nach Farben sortiert, was mich Farbsortierfetischistin immer ganz wuggi macht. Der Laden ist wirklich sowas von fein, ich würd ihn auch ohne Anker-Tanktop empfehlen – schließlich hab ich auch den Liebsten dort schon eingekleidet.
Und ja, Shoppen macht glücklich, sich etwas gönnen macht glücklich, und dann auch noch wissen, dass man gerade öko und fair geshoppt hat: noch besser. Und ab jetzt ists sowieso aus, aus den Staaten plane ich textile Souvenirs nur in Form von unvernähten Stoffen mitzunehmen. Wenn ich schon zwei Monate ohne meine beiden Nähmaschinenbabies überleben muss…