Woran ich merke, wie tief ich emotional in dem ganzen Faire-Mode-Thema drinsteck? Ich hab heut einen richtigen Mist-Tag. Dinge, die ich mir für heute vorgenommen hatte, funktionieren nicht, und das, was ich stattdessen machen wollte, hat auch nicht wirklich nach Plan funktioniert. Aber egal. Es gibt solche Tage (an denen man übrigens echt nah am „ich muss online frustshoppen“-Gedanken dran ist. Ich kanns immer noch nachvollziehen. Aber knurrrrr, ich bleib stark).
Aber man kann mich an solchen Tagen echt wunderbar aufheitern. Wie? Dadurch: Dov Charney, dieser sexistische … Mensch, der American Apparel „erfunden“ hat, wurde aus ebendieser Firma rausgeschmissen. Endlich. Weil wegen sexueller Belästigung gegen ihn ermittelt wird – übrigens nicht zum ersten Mal, ist er ab sofort nicht mehr Vorstandsvorsitzender, und ab in einem Monat nicht mehr Präsident und Geschäftsführer. Zack, Breitseite. Vielleicht nicht wirklich unspannendes Detail: Die scheinen nur darauf gewartet zu haben, einen Grund für einen Rauswurf liefern zu können. Ich zitiere den Spiegel.de-Artikel:
American Apparel, dessen Vorgängerunternehmen Charney 1989 gegründet hatte, leidet derzeit unter schwachen Verkäufen und enorm hohen Schulden von mehr als 240 Millionen Dollar. Mit dem Wechsel in der Unternehmensführung habe das Management neue Gespräche mit den Gläubigern aufgenommen, teilte American Apparel mit, es geht um die Verlängerung einer Kreditlinie.
Von der Seite weht der Wind also! Da dürfte der Herr Charney noch ein paar anderen, wirtschaftlich nicht unwichtigen Menschen nicht zu Gesicht gestanden sein. Weg mit der Person, her mit dem Geld. Ist jetzt nicht gerade die feine Englische und gibt Charney möglicherweise die Gelegenheit, das Bauernopfer zu mimen – aber wenn das Bauernopfer gleichzeitig eben ein sexistischer … Mensch ist, kommts halt nicht ungelegen.
Bin ja mal gespannt, wie sich das auf die Kommunikationslinie von American Apparel auswirkt (abgesehen davon, dass sie übrigens genau 46 Biobaumwollprodukte im Angebot haben und ich ihnen das sweatshopfree …. doch, ich muss es ihnen abnehmen, weil ich keine anderweitigen Dinge weiß. Aber ich muss es ihnen nicht unbedingt hundertprozentig glauben. zB. Wie die Stoffe hergestellt werden…).
Nur zur Erklärung, wer hier jetzt zum ersten Mal was von American Apparel liest:
Eine etwas jüngere Geschichte, die ist sogar irgendwie lustig.
Dann noch: Eine wirklich schwachsinnige Idee von ihnen, mit der sie aber genau das geschafft haben, was sie wollten: In den Medien sein.
Und dann noch die Geschichte, die mich endgültig stinkend und blubbernd und rauchend sauer gemacht hat.
Tschüss, Herr Charney!
Zur Bebilderung ein paar Screenshots eines Blogs, der so wunderbar die Perspektive von American Apparel aufs Thema „unisex“ auseinandergenommen hat…
Ach ja, Abercrombie & Fitch leidet ja auch gerade….vielleicht wollen die auch ihren CEO loswerden? 🙂
„Tschüss, Herr Cheney!“
Ein Freudscher? 😉
Danke für den Hinweis! !
Ich glaub nicht, dass die den „Herrn“ abservieren weil er so sexistisch ist. Ich denke er muss dran glauben, weil er die Firma in die Pleite geführt hat. Sonst hätten sie ihn nicht solange gewähren lassen. Es ist unfassbar. Solange man erfolgreich ist, darf man sich benehmen wie man will. Solange wird eine Liste geführt und wenn nicht mehr erfolgreich, wird diese dann verwendet
ja das sag ich doch! und dass die liste geführt wird, find ich nicht unfassbar, sondern gut. nur dass sie ihn halt früher hätten absägen können auch, denk ich.
Er hätte bereits beim ersten Fall (der nachweislich war) fliegen müssen. Aber leider ist die Welt nicht gerecht… Aber hoffentlich stellt ihn niemand mehr ein. Oder lässt ihn eine neue Firma gründen… Hoffe ich…