Heute schreib ich mal schamlos von Greenpeace.de ab und liefer euch mal eine Auflistung, die quasi eine Zusammenfassung dessen ist, was ich hier am Blog täglich so von mir gebe. Was ich ja super finde: Greenpeace arbeitet intensiv daran, weitere Unternehmen zum Umdenken und Entgiften ihrer Lieferkette zu bewegen. Aber gleichzeitig: Hey, alleine schaffen die das nicht, da ist auch Reaktion und Feedback der KonsumentInnen gefragt. Und die Tipps, die sie geben, sind auch die, die ich selbst gebe (und befolge). Textlich danke ich meinen deutschen KollegInnen von Greenpeace, ich habs an der einen oder anderen Stelle aber noch verösterreichischt.
1. Kaufen Sie Secondhand
Warum immer neu kaufen? Auf Flohmärkten, in Second-Läden, auf Onlineplattformen wie Kleiderkreisel oder bei Freunden bekommen Sie einzigartige Mode – häufig viel günstiger oder umsonst. Gehen Sie kreativ mit Ihrem Wunsch nach Veränderung um und kombinieren Sie neue mit alten Teilen.
2. Werden Sie Modeschöpfer/in
Was beeindruckt mehr als Selbstgemachtes? Lernen Sie häkeln, stricken, nähen oder siebdrucken! In vielen Städten bieten Modeläden, Volkshochschulen oder sogar Designer Workshops an. Do-It-Yourself-Anleitungen (DIY) finden Sie online, etwa bei YouTube. Ökofaire Stoffe oder Garne finden Sie auf einer der grünen Listen vom Grüne-Mode-Blog sowie hier.
3. Kaufen Sie grüne Mode
In Deutschland (Anm. und Österreich) sind in den letzten Jahren viele Eco Fashion Stores aus dem Boden geschossen, die sich gänzlich der grünen Philosophie verschrieben haben. Viele Designer und Modelabel arbeiten daran, Mode grüner zu machen und erzeugen so Druck auf globale Produktionsbedingungen. Häufig wird die Mode unter deutlich besseren Sozialstandards produziert, nicht selten zu vergleichbaren Preisen wie Markenkleidung. Gerade die kleinen Label sind oft doppelt gut und bieten Bio&Fair, Ökologie und Ethik im Doppelpack. (…)
4. Organisieren Sie eine Kleidertauschparty
Eine Kleidertauschparty macht großen Spaß und ist der kreativste und umweltfreundlichste Weg, Ihrem Kleiderschrank einen Frischekick zu verpassen, ohne einen Euro auszugeben! Eine Kleidertauschparty zu organisieren, ist ganz einfach. (…) Anm: Anleitungen für Tauschparties gibts hier (privat) und hier (öffentlich).
5. Kaufen Sie Klassiker und achten Sie auf Qualität
Investieren Sie in gute Qualität und Stücke, die Sie lieben. Manchmal hilft auch einmotten und abwarten. Bis jetzt ist noch jeder Trend wieder gekommen.
Drehen Sie die Kleidung von innen nach außen – sehen und fühlen Sie den Unterschied zwischen guter und schlechter Qualität. Hier darf man mal echt „materialistisch“ sein. Lieber liegen lassen, was so aussieht, als sei es mit der heißen Nadel genäht.
6. Reparieren
Wenn Sie Kleidungsstücke besitzen, die Sie nicht mehr tragen, weil sie einen neuen Reißverschluss brauchen oder der Hosenboden geflickt werden muss, versuchen Sie sie selbst zu reparieren. Wenn’s nicht klappt, können Sie sie immer noch zu einer Schneiderei um die Ecke bringen. Sie werden überrascht sein, wie viele es gibt und wie günstig die Reparatur häufig ist. Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie die Kleidung auch gleich nach Ihrem Ideal umgestalten: neue Knöpfe, machen Sie aus einem Dress einen Rock, aus einer Jeans eine Shorts, usw. (…)
7. Misten Sie den Kleiderschrank aus
Misten Sie Ihren Kleiderschrank einmal gründlich aus. Was Sie nicht mehr tragen wollen, geben Sie einfach weiter. Dass die aussortierten Teile in die richtigen Hände geraten, garantiert das Zeichen von FairWertung. Eine gute Idee sind auch die Shops der Entwicklungsorganisation Oxfam (in Deutschland, in Österreich würde ich am ehesten die Caritas empfehlen), die alte Kleidung annehmen. Natürlich können Sie Ihre Sachen auch bei Ebay oder über den Kleiderkreisel verkaufen.
8. Waschen Sie umweltfreundlich
Eine große Auswirkung auf die Umwelt hat das Waschen von Kleidungsstücken. Darum sollte die Maschine ganz voll sein, wenn Sie sie anstellen. Nutzen Sie zudem die Sparfunktionen, hängen Ihre Wäsche auf statt einen Trockner zu verwenden. Bei den meisten Kleidungsstücken reicht die 30-Grad-Einstellung zur Reinigung.
9. Sagen Sie ja zu fairer Bezahlung
Greenpeace ist kein Spezialist für Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, sondern für die Umweltschutz-Anstrengungen der Branche. Die „Kampagne für saubere Kleidung“ – Experten für solche ethischen Fragen – hat jüngst ein Firmenranking veröffentlicht, in dem sie die Firmen in puncto Zahlung existenzsichernder Löhne bewerten. Interessierte können sich dort ein Bild machen, wie 50 große Firmen im Vergleich abschneiden.
Greenpeace fordert, dass auch die sozialen Bedingungen der Textilarbeiter verbessert werden müssen. Umweltschutz und menschenwürdige Arbeitsbedingungen müssen Hand in Hand gehen. Die Textilfirmen sind dafür verantwortlich, beides zu garantieren.
10. Entscheiden Sie sich für Biobaumwolle
Baumwolle ist eine empfindliche Pflanze, für deren Anbau viel Dünger und Pestizide verwendet werden. Oft kommt sie als gentechnisch veränderte Sorte auf den Acker. Bio-Baumwolle ist eine gute Alternative. Wenn „Organic Cotton“ oder „Bio Cotton“ auf dem Etikett steht, sollte dort auch die Angabe 100 Prozent stehen.
11. Sprechen Sie Ihre Lieblingsmarke an
Sie haben eine Lieblingsmarke? Informieren Sie sich auf deren Webseite über ihre Umweltpolitik, insbesondere ihr Chemikalienmanagement. Sagen sie ihnen, dass Sie ihre Kleidung mögen, aber wünschen, dass sie mehr tun. Eines haben wir aus der Detox-Kampagne gelernt: Marken hören auf ihre Kunden!
12. Achten Sie auf Gütesiegel
Es ist nicht leicht, sich in dem Dschungel der Standards zu orientieren. Der Fashion Guide schafft Abhilfe.
13. Machen Sie bei Kampagnen mit
Reden Sie mit Ihren Freunden über die dunkle Wahrheit hinter dem schönen Fummel. Begeistern Sie sie für Kleidertausch, peppen Sie Ihre Kleidung auf oder gehen Sie zusammen in Second Hand-Läden. Gemeinsam macht alles mehr Spaß! Damit helfen Sie Greenpeace, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Teilen Sie diesen Text auf Facebook und Twitter. Alles weitere zur Detox-Kampagne finden Sie hier
14. Kaufen Sie weniger, aber bewusster
Es geht nicht nur darum, was wir kaufen, sondern auch wie viel. Der Überdruss am Überfluss hat inzwischen auch das Thema Mode erreicht, obwohl hier das Lebensgefühl des schnellen Wandels verkauft wird. Bis zu 40 Prozent dessen, was im Schrank hängt, tragen wir selten oder nie. Konsumieren wir weiter in diesem Tempo, wird es schwer, den Planeten zu entlasten.
Tolle Zusammenfassung 🙂
… wenn man sich ernsthaft mit dem Thema befasst, sind die meisten der genannten Punkte irgendwann eine Selbstverständlichkeit. Das ist meine Erfahrung. Tolle Übersicht!
Viele Grüße aus Berlin,
Anja
An sich sind die Ideen richtig gut! Aber sobald die Kleidergröße die man trägt vom „Standart“ abweicht funktioniert das leider nicht mehr für. Egal ob kurzgrößen, langgrößen oder auch Übergrößen… Da ist jeweils das Angebot im Laden schon soo minimal das man froh sein muss was einigermaßen schickes, passendes zu finden. Und leider fällt da der Umweltschutz fast immer flach, was äußerst schade ist!
Ich selbst suche immer wieder Klamotten oder ähnliches die ich mit guten Gewissen auch tragen mag, aber ich brauche langgrößen und zum Teil auch Übergröße. Ein fast unlösbares unterfangen 😦
Ich bin 1,81 und trage meistens Größe 44, wenns bequem sein soll, gehts in Richtung Größe Zelt. zu kurze Hosen, XL zu eng, all das kenn ich, aber ich hatte diesbezüglich jetzt kein größeres Problem im grünen Bereich. Einerseits kommen immer mehr Labels drauf, in großen Größen zu produzieren (zB. Göttin des Glücks, Fröhlich, Maas-Natur), andereseits: Im Notfall hab ichs mir immer noch selbst genäht, das macht dann nämlich auch wirklihc Spaß (wow, freu ich mich auf meine Nähmaschine)
Hat dies auf Fundstücke aus dem Internet rebloggt und kommentierte:
14 Tipps für Menschen, die Mode mögen, aber wollen, dass die Kleidung, die Sie tragen, ökologisch und ethisch einwandfrei ist.
Hat dies auf Lady Lynn rebloggt und kommentierte:
Heute schon über Facebook entdeckt und nun auch bei Nunu: 14 Tipps für die Revolution im Kleiderschrank, von Greenpeace.de.
Zur Nachahmung total empfohlen!
Weiterhin einen schönen Sommer.
Eure Lady Lynn
Eine tolle Zusammenfasssung, die ich in den kommenden Tagen gerne zitieren werde. Heute ist mein erster Tag, an dem ich wieder Shoppen darf 🙂
Ich bin über das Wochenende in Berlin zu besuch und werde dort entweder anständig grün, oder nicht kaufen.