Eine meiner Leserinnen hat mir kürzlich in einem Kommentar einen Hinweis hinterlassen, der mich seither nachdenklich stimmt. Als ich kürzlich stolz meinen Flohmarktfund präsentierte (der immer noch an der Kastenwand hängt, anstatt vernäht zu sein), schrieb sie unter anderem dazu:
Eine Freundin berichtete mir, sie habe eine Zeit lang gezielt Kleidung billig bei Fast-Fashion-Anbietern gekauft, um sie anschließend als Second-Hand weiter zu verkaufen (zu einem etwas höheren Preis). Wohlgemerkt Kleidung, die sie nie trug, nie vor hatte zu tragen und die sie ansonsten nicht gekauft hätte.
Ich krieg das nicht aus dem Kopf. Schon klar, es konnte nicht lang dauern, dass Menschen auf solche Ideen kommen, aber na geeeeeeh!! Das macht doch den gesamten Gedanken hinter Second Hand kaputt! Innerlich hab ich grad die Arme verschränkt und die Unterlippe vorgeschoben, und meine Gedankenwelt passt zu meinem Flohmarktfund.
Das Blöde ist: Da kann man auch nix daran ändern, außer zu hoffen, dass es nicht nicht durchsetzt. Second Hand ist ökologisch gesehen wirklich die beste Wahl – wenn es WIRKLICH Second Hand ist. Eigentlich kann man nur eines raten: Augen auf, auch beim Flohmarktkauf. Auch doof, wenns „zu“ neu ausschaut, freut man sich ja eigentlich über den guten Zustand. Hach, maaaaah, ich finds so gemein!
Ab und zu finde ich im Second-Hand-Laden auch Teile, die nagelneu aussehen – da denke ich aber dann an die (für mich) naheliegendste Erklärung: Kleidungsstück von Oma zu Weihnachten geschenkt bekommen. Passt nicht, gefällt nicht. Weitergegeben.
Alles andere würde den Gedanken hinter SH ad absurdum führen. Da kann man nur hoffen, dass die Betreiber der Läden hinter dem stehen, was sie tun. Und genügend echte Ware bekommen.
Wer kauft Billigmode auf dem Flohmarkt oder im Secondhandshop? Unsere SH-Shop-Betreiberin nimmt Billiglabels gar nicht an!
es gibt doch jeden tag wieder was wo ich mir denke – bah, wie naiv sind wir eigentlich alle…
Meiner Meinung nach zahlt sich das doch gar nicht aus. Ich kaufe am Flohmarkt z.B. sicher nichts von Primark um mehr als 1€, weils in meinen Augen einfach nicht mehr wert ist. Und wenn jemand wirklich was dran verdienen will, muss mans doch echt um 10-15€ verkaufen, ich denke da fängt man sich auf regulären Flohmärkten eh nur wenige Kunden, oder?
Macht aber nachdenklich, das ist sichtlich in Shoppingbörsen auf facebook auch zu finden. Da gibts Mädels, die ganz klug sind und einfach auf ebay oder amazon Sachen billiger kaufen und dann teuer weiterverkaufen.
Öh, da muss sich aber auch nicht jeder gleich was Böses bei denken. Ich habe mir eine Zeit lang die Haushaltskasse aufgebessert, indem ich bei Marks & Spencer die herunter gesetzte Kinderkleidung shoppte und bei Ebay einstellte. Die Sachen waren einfach super niedlich, günstig und einen Marks & Spencer gab es nicht überall. Da waren die Damen vom Lande froh, die Sachen dann günstig bei Ebay zu bekommen.
Eine Verarsche kann ich darin nicht sehen.
Naja, sooooo 100% einwandfrei die beste ökologische Lösung ist Second Hand Shopping auf dem Flohmarkt nicht, wenn: die Verkäufer „Binge Shopper“ sind, deren Ziel es ist, möglichst viel aus der letzten Saison auf dem Flohmarkt zu verkaufen, um Platz und Geld für neue Billigklamotten zu haben. In München gibt es alle 1-2 Wochen einen Nachtflohmarkt, auf dem fast ausschließlich Damenmode verkauft wird. Die Preise sind bei den gängigen High Street Marken wegen des riesigen Angebots schon ziemlich im Keller. Mich als Käufer freut es 🙂