Bei Greenpeace testen wir jetzt. Nicht im Labor – also eigentlich passt „vergleichen wir jetzt“ besser. Wir vergleichen Supermärkte. Und jeden Monat gibt es einen anderen Schwerpunkt. Nachdem bei uns (also Greenpeace) bei diesen Tests Nachhaltigkeit im Fokus steht, passt es auch hier auf diesen Blog, find ich.
Der erste Test ist einfach nur Käse. Wörtlich. Wir haben geschaut, was Österreichs Supermarktketten so an Gouda und Emmentaler anbieten: Ist Bio im Sortiment? Wie schaut es aus mit Gentechnikfütterung, mit den Eigenmarken, mit Heumilch aus?
Das Ergebnis überrascht – ok, gut, HÄTTE der Hofer einen Bio-Emmentaler im Angebot, wäre er Sieger auf ganzer Linie. Dadurch, dass dieses Produkt nicht im Angebot ist, geht unsere erste Goldmedaille an M-Preis. Eigentlich ist es eine Bronzemedaille, weil „sehr gut“ und „ausgezeichnet“ haben wir an niemanden vergeben können.
In den kommenden Monaten testen wir dann Schokonikoläuse, Energieeinsatz und Verpackungen, Fisch und weitere Themen werden auch drankommen. Ich finds super, weil ich selbst immer ganz gespannt bin, was rauskommt, wer diesmal Testsieger ist. Allerdings eines muss man klar sagen: Es geht uns darum, was in welcher Bandbreite bei den einzelnen Ketten angeboten wird, auf einzelne Produkte („Bei Billa gibt’s den besten Bio-Gouda“ zum Beispiel) gehen wir dabei nicht ein. Und was ich im Sinne der Nachhaltigkeit auch wichtig find: Der Preis ist keine Kategorie bei diesem Test. Der Grund: Na loooogo ist Bio-Käse teurer, aber wir bewegen uns da im Cent- bis maximal Zwei-Euro-Bereich, manchmal sind Bio und Nicht-Bio auch fast gleich teuer. Und wir wissen: Der Preis hat nix mit Nachhaltigkeit zu tun, da sind andere Faktoren wichtiger. Wenn wir ökologische Lebensmittel haben wollen, muss es uns das auch wert sein – weil derzeit unsere Lebensmittel komplett unter selbigem verkauft werden.
Meine KollegInnen, die die Recherche dazu betrieben haben, waren echt super – ihr könnt euch nicht vorstellen, wieviele „Käse“-Wortspiele es gibt, was waren Kollegin M. und ich wieder in unserem Element (wir sind nämlich die innerhäusigen Wortspielprinzessinnen, bitteschön. Doch auch G. konnte mit „Und nachm Frühstücksfernsehen am Mittwoch ist der Käse dann abgefrühstückt“ mithalten). Letztens sagte eine Kollegin einfach nur „Käse“ in ihren Computermonitor – und ich war mir nicht sicher, ob sie damit meinte, sie würde sich nur mit dem Thema befassen oder ob sie doch fluchte. Nachfrage ergab: Beides. 🙂
Ah ja, und eins noch: Holländischer Gouda, nicht bio, bei uns im Supermarkt: Vergesst es. Nicht gut.