Warum ich keine Modebloggerin bin

Ha, und dafür, dass ich grad gemeint hab, ich hab überhaupt keine Zeit zum Bloggen, stolper ich grad im Büro über viel zu viel thematisch Passendes.

Denn das, meine Lieben, ist der Unterschied zwischen einer konventionellen Modebloggerin und mir: Ich schreib mir die Finger wund, dass man doch bitte wenigstens EINEN Tag im Jahr wirklich aufs Shoppen verzichten sollte, und eine andere postet die besten Black Friday Sales inklusive Gutscheincodes. Mir kommt das Gruseln, echt. „The one day of the year that we are officially allowed to go nuts in terms of shopping.“ – genau, und sonst kauft sie niiiiie was. Sorry, ich weiß, sehr emotional. Aber je tiefer ich in die Materie hineingerate, desto abstoßender finde ich solche Blogs, die außer Konsumismus wirklich nur Konsumismus pushen.

do nothing

 

7 Gedanken zu „Warum ich keine Modebloggerin bin

  1. ruhrstyle sagt:

    Also da ist sie nicht die einzige, die so etwas postet. Wenn ich bei Facebook die Startseite runterscrolle, geht jeder zumindest zweite Post um diesen Scheiß. Zum kotzen! Ich habe zum Beispiel gerade einen Beitrag über Flüchtline bei FB gepostet-interessiert nur keinen. Wie auch, wenn man sich gerade in einem Wahn befindet!?! Da ist doch alles andere nebensächlich…
    Ehrlich gesagt, bräuchte ich dringend ne richtig warme Winterjacke, da mir meine die Tage kaputt gegangen ist. Dennoch habe ich mir vorgenommen, diese auf keinen Fall an diesem Wochenende zu bestellen. Einfach aus Prinzip!!!
    Wobei ich zugeben muss, dass ich eigentlich erstmal nach einer gebrauchten suchen wollte…da gibts eh kein black friday kack!

    liebe Grüße
    Rebecca

  2. Vicky sagt:

    Ich, für meinen Teil, bewundere das, was du, Maddie und unzählige andere Blogger, aber auch Privatpersonen machen, die Aufklärung die ihr leistet und deine Einstellung zum Konsum. Obwohl ich Mode (und Shoppen) liebe, würde ich nie auf die Idee kommen schlechte Worte über andere zu verlieren, die das vielleicht nicht tun oder anders sehen. Wir können uns gegenseitig bereichern statt runterziehen … aber das muss jeder für sich entscheiden 🙂

    „blowing out someone else’s candle won’t make yours shine any brighter“ ❤

    • nunette sagt:

      Hallo Vicky. Es tut mir leid, aber wenn man sich wirklich permanent mit den Themen beschäftigt, die mich begleiten, ist man wirklich nur noch befremdet ob solcher Sätze wie der von mir zitierte auf deinem Blog. Und ich verstehe es nicht, wie offen akzeptiert wird, wenn man kritisch über große Unternehmen schreibt, Kritik an einer Bloggerin, die noch dazu wirklich SEHR großes Opinion-Leader-Potential hat, nicht akzeptiert wird. Du bist Vorbild. Du bis Meinungsmacherin. Du leitest (oft minderjährige) zu Konsum an. Du stellst dich durch deine vorgestellten Produkte da, du definierst dich dadurch. All das sind keine Vorwürfe. Ich finde es aber wirklich sehr schade, dass nicht viel Verantwortungsgefühl da zu sein scheint. Ich erwarte jetzt gar nicht, dass jede sofort bitte die Umwelt retten muss, nur noch in Second Hand herumlaufen muss, und bitte auf gar keinen Fall stylishe Modefotos posten darf, absolut nicht. Aber ich erhoffe mir einfach von Menschen, dass sie sich über ihr Sendungspotential bewusst sind und nicht auch jungen LeserInnen das „Go“ zum gedankenlosen Shoppen geben. Und diese Meinung erlaube ich mir hier, auf meinem Blog, der rein aus Meinung bestehen darf, abzugeben. Danke.

      edit: Ich weiß, ich hab das oben schnell hingeschlonzt, und ja, es war sehr emotional, weils mich einfach sehr, sehr stört. Dass das jedoch kein Geheimnis sein sollte, dürfte aber eh schon länger klar sein. Ich halte konventionelle Modebloggerinnen für ganz relevante Treiberinnen eines Konsumismus, der viel mehr kaputt macht, als er Glück oder Freude bringt.

  3. stoffscharnier sagt:

    Ich wundere mich eigentlich nur noch relativ wenig darüber, was sich die Marketing-Experten alles einfallen lassen, um uns zu noch mehr Konsum zu verleiten, aber dieses Black-Friday-Theater finde ich dieses Jahr absolut geschmacklos! Bei „schwarzem Freitag“ muss ich an den Freitag vor 2 Wochen denken – und ich hätte mir gewünscht, dass man – einfach nur aus Respekt – mal auf diesen Slogan verzichtet hätte (Ja, ja, ich weiss, es hat in den USA eine ganz andere Tradition…). Aber das zeigt mal wieder, dass sich die Wirtschaft von wirklich gar nichts beeindrucken lässt, sondern munter die Verkaufsmaschinerie laufen lässt, als wenn nichts wäre: Hauptsache, wir konsumieren immer mehr!
    Danke Nunette dafür, dass Du Deine Meinung so offen darlegst – ich teile sie unbedingt!
    Liebe Grüße
    Michaela

  4. Jessie sagt:

    Ich freue mich gerade total, heute noch eine andere Stimme zum Black-Friday-Wahnsinn zu hören. Ich lese nicht wirklich viele Modeblogs, aber die, die ich verfolge schätze ich, weil sie nicht nur Outfiits posten, sondern noch mehr Themen bieten. Aber die allermeisten davon haben sich heute zu Promotion der Rabatte hineißen lassen, was ich sehr bedaure. Kritische Stimmen in den Kommentaren werden abgetan oder ignoriert. Schade! Dass Modebloggerinnen sich durch deinen Beitrag angegriffen fühlen, glaube ich gerne. Aber ich sehe das mit der Verantwortung genauso wie du und bin immer etwas traurig gestimmt, wenn diese nicht wahrgenommen wird. Danke für deinen Einsatz!

    • ruhrstyle sagt:

      Sehe ich genauso. Wenn man als Blogger einen Beitrag veröffentlicht, muss man auch kritische Stimmen zu diesem in Kauf nehmen und vorallem sollte man auch bereit sein auf diese einzugehen.Ich habe mal vor einiger Zeit auf einem Blog kommentiert wo von dem tollen Shoppingerlebnis, welches Primark bietet berichtet wurde. Ich bin dann ganz sachlich darauf eingegangen, dass die ja mit Sicherheit sehr schöne Sachen haben, aber das man bedenken sollte, wie diese produziert werden und wieviele Menschen für ein 3 Euro Shirt dieser Kette leiden müssen. Mein Kommentar wurde nie veröffentlicht. Sowas ärgert mich tierisch. Zum Black Friday Mist habe ich gestern noch eine Mail von einer Leserin bekommen, die mir mitteilen wollte, dass sie meinen Blog ja sehr mag, aber es schade findet, dass ich überhaupt keinen Beitrag mit Links zu tollen Black Friday Deals gepostet habe, weil das den Lesern ja einen Mehrwert bieten würde. Das empfand ich als sehr schade.

      In den letzten 3 Wochen musste ich 4 Kooperationsanfragen ablehnen, weil es immer um Labels ging die ich nicht vertreten kann. ( Ich hatte mich vor einiger Zeit entschlossen nur noch fair und nachhaltig produziertes oder second hand zu kaufen.

      Ich sehe es nämlich auch so wie die meisten hier, wenn man als Blogger öffentlich seine Meinung preisgibt, übernimmt man automatisch auch eine Verantwortung, nämlich dahingehend, dass es durchaus Menschen gibt, die sich von Beiträgen beeinflussen lassen, zum Kauf anregen lassen oder sonst was. Auch wenn man nur so ein Blogger-Zwerg ist, wie ich 🙂

      Aber gut, ich verstehe sowieso nicht, wie einem die Misstände in der Textilindustrie nicht zu Herzen gehen können und wie man darauf (entschuldigt bitte) scheißen kann und das tut man automatisch wenn man bei Firmen wie Primark und Co einkauft. In dem Moment scheißt man doch auf die Menschen, die diese Kleidung produzieren.

      Früher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht, aber wenn man sich einmal mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat, dann kann man doch eigentlich garnicht mehr zurück zu diesem extremen Konsumverhalten.

  5. Ich finde es wirklich super, mal so etwas zu lesen! Ob Mode-, Lifestyle- oder Elternblogs jenäher Weihanchten rückt desto mehr Goodies Gewinnspiele, Geschenke und nur noch Konsum, volle Breitseite! Es gibt zumGlück auch andere, aber ich fühle mich gerade überrollt von der Konsumwelle. Danke für die Ehrlichkeit!

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