Liebe Leute, es bricht mir das Herz, aber: Ich hab mich übernommen. Ich mach viel zu viel. Ich hab den Blog, ich bin (höchst leidenschaftlich) bei mirno more, ich habe Stricken für Flüchtlinge, ich bin im Orgateam von Fashion Revolution Austria, ich helfe an allen möglichen Ecken und Enden Freunden und Bekannten mit ihren Projekten, und so ganz nebenbei hab ich einen 40+h-Job, der mich in den kommenden Wochen und Monaten bereits absehbar massivst fordern wird (warum kommen eigentlich die richtig geilen Projekte alle auf einmal?).
Und: Ich bin schon wieder krank, ich war drei Wochen fit, und jetzt hats mich wieder mit Schnupfen und Husten und erschlagen fühlen. Es ist unfassbar nervig und bereits der zweite Winter in Folge. Ich weiß echt nicht, was ich noch machen soll, ich bin permanent gut gelaunt und hab eigentlich Energie, ich ernähr mich vitamin- und nährstoffreich, ich hab meinen Zuckerkonsum runtergefahren, ich beweg mich, ich – jaaaa, Sergeja!! – zieh mich warm an (und im Schichtenlook, falls mir heiß wird), und trotzdem wirke ich anscheinend unglaublich einladend auf jede einzelne da draußen herumschwirrende Bazille.
Feststellung des Tages (eigentlich keimts schon seit ein paar Wochen): Ich hab zu viel Stress, und ich bin absolut und rein selbst schuld dran. Ich könnt ja auch einfach NUR den Job bei Greenpeace machen, aber nein, das reicht mir natürlich nicht. Aber ich muss Konsequenzen ziehen. Und die, die ich als ersten Schritt jetzt mal gezogen habe, bricht mir zwar das Herz, aber sie muss sein:
Ich würde Stricken für Flüchtlinge gerne in fähige Hände abgeben. Erstens ist es ein Ding der Unmöglichkeit, ohne Auto und spontan (deshalb hab ich eure Autoangebote nicht angenommen, mein katastrophales Zeitmanagement ist wirklich nur als spontan zu bezeichnen) die Shops abzuklappern und das Ganze durchzuorganisieren. Und das Projekt leidet in meinen Händen, man könnte es wunderbar weiterentwickeln, es hat so unglaublich viel Potenzial, ich habe viele Angebote für Wollspenden, die Idee für Stricken MIT Flüchtlingen wird immer wieder geäußert, es gibt super Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Flüchtlingsprojekten, aber: Ich hab schlicht und einfach keine Zeit und keine Energie für ein solches Projekt. Hätt ich NUR das neben dem Job, würd ich das schon wuppen, aber mir sind Blog und Fashion Revolution und meine diversen textilen Herzensthemen einfach zu nahe, um sie ganz aufzugeben.
Mein großes Ziel waren die Mützen für den Canisibus, und ich freu mich wirklich wahnsinnig, dass wir es gemeinsam geschafft haben, so vielen Bedürftigen warme Weihnachten zu bescheren! Das ist nun geschafft und aus mir ist im wahrsten Sinne des Wortes die Luft draußen, zumindest hust ich grad sehr viel davon raus.
Allerdings will ich unbedingt, dass Stricken für Flüchtlinge weitergeht, ich will auch weiterhin beisteuern können (ich habe beim Aufräumen noch mal jede Menge von mir gestrickte und spendbare Mützen sowie Unmengen an Ein-Knäuel-Wollresten bei mir gefunden), ich kann gern mit meiner Leidenschaft Netzwerkeln helfen, aber ich würde die organisatorische Verantwortung gerne in fähige Hände abgeben.
Gibt es jemanden unter euch in Wien, der/die sich das zutraut? Lasst das Projekt bitte nicht sterben – und mich gesund werden. Ich selbst möchte in Sachen Flüchtlingshilfe definitiv aktiv bleiben, jedoch auf einem anderen Level. Gar nix mehr in dem Bereich zu machen, macht mir ein viel zu schlechtes Gewissen, aber jetzt heißts mal auf mich schauen. Jahresvorsatz 2016 und so.
Anfragen bitte entweder auf der FB-Seite von Stricken für Flüchtlinge oder per Mail an ichkaufnixx ät gmail dot com.
für den aufruf hätten 1 oder 2 absätze gereicht. aber du hast immer noch genug energie, alle ausführlich daran zu erinnern, dass du die retterin der menschheit bist. vielleicht genau da ein bisschen weniger energie investieren? 😉
Ich kompensiere schlechtes Gewissen durch viel schreiben. Und du? Durch anonyme Kommentare auf Blogs von Leuten, die dich anscheinend eh nerven? Ich frag mich, wessen Zeit verschenkter ist…
[…] Quelle: Nachfolger für Stricken für Flüchtlinge gesucht […]
Ich muss Mr._Mrs. Anonymous leider Recht geben. Jedoch: wenn es deine Art ist Dinge zu verarbeiten und es dir hilft dir Dinge von der Seele zu schreiben ist das absolut ok und zu akzeptieren.
Du brauchst aber kein schlechtes Gewissen haben, weil du dich (wie du selbst weißt) bei weitem viel mehr engagierst als so manch‘ Anderer. Freu‘ dich, wenn sich jemand findet, der sich bereit erklärt deinen Part zu übernehmen aber erinnere dich auch, dass Dinge scheitern dürfen. Du bist kein Versager deshalb sondern sieh es als Lernprozess. Lieber wenige und kleine Schritte mit Erfolg als große holprige Sprünge mit Sturzgefahr. Alles Gute für dein zukünftiges Schaffen! LG Jenny