Gestern Abend auf einer wunderbaren Wohnungsfeier bei einer Freundin gewesen. Wunderbar, weil auch Leute da waren, mit denen ich bereits mit 18 auf Wohnungsfeiern herumgesessen bin und gelacht hab. Schön war das! An dieser Stelle: Alles Liebe zum Geburtstag, liebe Vicky!
Eine Freundin von Vicky sprach mich gestern dann an, ob ich denn DIE Nunu sei (ich find das immer noch gewöhnungsbedürftig), und verwickelte mich sofort in ein Gespräch rund um ihren Textilkonsum. Sowas passiert mir sehr oft in letzter Zeit, aber keine Sorge, ich finds immer sehr nett, weil ich meistens auf neue Aspekte draufkomm. So auch gestern. Sie erzählte mir, dass sie vor einem Jahr Mama geworden war, und mit der Kleinen sehr viel draußen ist, weil alleine zuhause mit Baby halt langweilig und so. Und dann meinte sie: „Und weißt, was mir da echt an mir aufgefallen ist? In der Stadt rausgehen mit dem Kinderwagen, mir ist oft nix anderes eingefallen als shoppen gehen!“ Sie sah das sehr selbstkritisch.
Und jetzt nehmen wir uns mal alle an der Nase, die wir in der Stadt wohnen: Wenn wir Freizeit haben und einfach nur rausgehen wollen, was machen wir? Ich hab kurz für mich überlegt: Wenn ich spontan einfach nur RAUS will, weil mir zuhaus die Decke am Schädel fällt, gehe ich entweder in die eine Richtung in den Schönbrunner Schlosspark, wo man aber de facto eh nur Touristenslalom geht und dabei aufpassen muss, dass man auf keines der überzutraulichen Eichkatzerl steigt, oder in die andere Richtung den Siebten hinunter, Auslagen schauen, quasi die Vorstufe zum Shoppen gehen. Zusatzprogramm Ausstellung, Kaffee trinken usw. fällt mir auch oft erst in zweiter Linie ein bzw. braucht eine/n spontane/n FreundIn. Egal, darauf will ich ja gar nicht raus, sondern auf: Ich finds bedenklich, dass wir bereits konditioniert sind auf Shoppen gehen als Freizeitbeschäftigung. Aber eh klar: Es gibt total viel Abwechslung, es gibt immer was Neues zu entdecken, es gibt Glücksgefühle.
Aber es macht langfristig doch nicht glücklich! Es befriedigt nur kurze Habenwollenanfälle, die aber nichts damit zu tun haben, was einen wirklich ausgeglichen macht. Ich hab gestern beschlossen, dass ich mehr raus muss. So richtig raus. Raus aus der Stadt, ab in den Wienerwald, ab in die Natur.
Heute früh schickte mir ein Freund dann noch einen Link zum Gewinnersong des diesjährigen Protestsongcontests. Ich hatte Gänsehaut. Und ihr so? Hier gehts zum Song.