Lesestoff für den Morgen: Der neue Gütesiegelvergleich von Get Changed. Ich les das alles, während ich im Zug nach Linz sitze – ab jetzt gehts los mit der WearFair. Die Spannung steigt!
Lesestoff für den Morgen: Der neue Gütesiegelvergleich von Get Changed. Ich les das alles, während ich im Zug nach Linz sitze – ab jetzt gehts los mit der WearFair. Die Spannung steigt!
Es ist soweit, mein Körper gibt mir eindeutig zu verstehen, dass die letzten Monate zuviel waren und ich Ruhe geben soll. Ich hab jeden Tag Anfälle von Stress-Herzrasen und verdammt hohem Blutdruck, Halsweh, Schnupfen, Kopfschmerzen, das volle Programm. Anfang September gings mir schon mal so, allerdings kam durch Berlin und die Neuigkeit, dass das Buch früher erscheint, ein neuer Motivations-, aber auch Arbeitsschub. Und jetzt? Geht nix mehr. Heute vormittag noch die Pressekonferenz zur WearFair & mehr in Linz moderiert, wäre ich eigentlich am Nachmittag in der Oberösterreichischen Arbeiterkammer eingeladen gewesen: Dort findet nämlich heute das 1. Linzer Dialogforum zu Ethical Fashion statt, Vortragende sind Kirsten Brodde und Marc Starmanns.
Den Herrn Starmanns durfte ich ja schon letztes Jahr auf der WearFair kurz kennenlernen, aber mit Kirsten Brodde hatte ich das Vergnügen noch nie. Und eigentlich wäre das ja die perfekte Möglichkeit, sie, das Vorbild aller kritischen Bloggerinnen 🙂 , kennenzulernen. Fast immer muss ich ihren Blogbeiträgen (die ich fast komplett gelesen habe), zustimmen, nur manchmal seh ich die Dinge ein bißchen anders… 🙂
Nur leider setzt mein Körper mir gerade Grenzen. Nein, Nunu, du kannst nicht mit einem Popsch auf fünf Kirtagen tanzen, sei er noch so groß. Und vor allem: Nicht neun Monate durchgehend. Was ich aber gemacht habe in diesem Jahr bisher. Darum ist jetzt mal Sendepause und ich schau, dass ich runterkomm, gesund werd und mich entstresse. Und Kristen Brodde werde ich hoffentlich ein anderes Mal kennen lernen,
Mann, beiß ich mir grad in den Popsch.
Kirsten Brodde!
Oida….
Endlich, die Suche nach fairer Mode im Internet ist seit heute bedeutend einfacher: Die schon öfter zitierten und von mir hochgeschätzten Initiatoren von GET CHANGED haben ein Kundenportal gelauncht:
Ich zitiere aus der Aussendung (weil ich selbst deshalb gerade arbeitstechnisch ziemlich eingesetzt bin):
Mit dem Fair Fashion Finder finden Konsumentinnen und Konsumenten ab sofort eine
attraktive Palette von rund fünfzig jungen und etablierten Modelabels mit fairer Produktion.
Das Portal bietet umfassende Informationen zu aktuellen Kollektionen und sozialen und
ökologischen Produktionsbedingungen. Eine bequeme Suchfunktion ermöglicht, Mode nach bestimmten Kriterien zu suchen. Schnittstellen zu Online-Shops und eine Google Map mit rund achtzig Stores zeigen Einkaufsmöglichkeiten im gesamten deutschen Sprachraum auf.
Nett ist auch der Zusatznutzen für KundInnen:
GET CHANGED! präsentiert auf dem neuen Portal auch ein Netz von über vierzig Partner Stores im deutschsprachigen Raum. Diese führen überwiegend faire Mode im Sortiment und bieten Inhabern der so genannten GET CHANGED! Card Einkaufsvergünstigungen. Konsumentinnen und Konsumenten können gegen einen Jahresbeitrag eine GET CHANGED! Card erwerben und erhalten damit einen ständigen Einkaufsrabatt von 10% in allen Partner Stores in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Und was ich ganz besonders fein findet: Get Changed versteht sich auch als Online-Newsportal für faire Mode. Ich fürchte, da werde ich öfter mal zitieren 🙂 Tolles Projekt, das wirklich sinnvoll ist! Gratulation, meine Unterstützung habt ihr (auch wenn ich mir das mit der Einkaufskarte noch überlegen muss, das verführt mich vielleicht wieder zum eher überflüssigen Shoppen, da bin ich noch nicht gesetzt genug, hihi!)
Ich hab ja schon mal übers Netzwerk Faire Mode geschrieben. Die heißen jetzt Get Changed und sind ein wirklich cooles Portal. Das System, das sie entwickelt haben, ist sowohl für die DesignerInnen selbst als auch für KundInnen und Fans nachhaltiger Mode spannend (es gibt so etwas wie eine Mitgliedskarte, mit der man in ausgewählten Geschäften günstiger einkaufen kann – in Österreich gibt es bisher nur einen Shop, aber ich bin überzeugt, dass das sehr bald sehr viel mehr werden).
Get Changed haben heute ihr Business Portal gelauncht. Nachdem es mich grad von einen Termin zum nächsten reißt und ich für diesen Blogbeitrag grad meine Mittagspause opfere, hab ich keine Zeit, da jetzt genauer drauf einzugehen. Ganz grob: Die Plattform ist für Händler und JournalistInnen, die dort faire Brands suchen können. ALLE können sich für den Newsletter eintragen und werden alle zwei Wochen über Entwicklungen informiert.
Klickt doch einfach mal auf das Bild und informiert euch selbst. Ich hoff und wünsch es ihnen, dass Get Changed bald der Leithammel in der Szene wird. Das Potential haben sie.
Von Kirsten Brodde gelobt werden (also eigentlich von ihrem Kollegen Lars Wittenbrink, aber auf ihrer Website) – das heißt was! GET CHANGED, dem ehemaligen, von mir bereits mehrfach angepriesenen Netzwerk Faire Mode, ist das passiert.
An die deutschen LeserInnen: „Schon jetzt kann zudem die GET CHANGED Card erworben werden, mit der es einen Rabatt in den beteiligten Partner-Stores gibt. Darunter auch mehrere in der Schweiz. Mit dem Kauf der Card wird zudem der Aufbau der Portale unterstützt.“ 😉 Viel Spaß!
Und wer Kirsten Brodde nicht kennt, sie ist erstens DIE Expertin in Sachen fairer, nachhaltiger Mode, und zweitens Autorin dieses Buches.
Schon vor ein paar Tagen erschienen: Das Netzwerk Faire Mode schreibt zur Gefängnisarbeit bei Takko. Der Textildiskonter ist süffisanterweise Mitgleid bei der Fair Wear Foundation. Sehr gut beschrieben ist da auch die Zertifizierungsmöglichkeit durch SA 8000, ein Standard für Managementsysteme für Arbeitsstandards. Dieser SA 8000 ist ein Hund, weil er oft als Standard für faires und soziales Arbeiten interpretiert wird. Bullshit. Könnt ihr euch an die Fabrik in Pakistan erinnern, bei der vor wenigen Wochen fast 300 ArbeiterInnen starben, weil die Fenster vergittert und die Ausgänge versperrt waren? Diese Fabrik war ebenfalls SA 8000 zertifiziert…
Auf alle Fälle: Sehr spannender, ausführlicher Beitrag von Mark Starmanns vom Netzwerk Faire Mode. Lesenswert! Mark hat absolut recht – es bringt nichts, jetzt rein Takkos Mitgliedschaft bei der Fair Wear Foundation zu skandalisieren (dass chinesische Gefängnisinsassen für Takko nähen, ist sehr wohl ein Skandal). Takko hat eine Käuferschaft, die sich im Allgemeinen wohl kaum für nachhaltige Prouktion interessiert, und die extrem günstig einkaufen will. Dass Takko dennoch an den Sozialstandards in den für sie produzierenden Fabriken arbeiten will, so schwer das durch hohe Intransparenz der Lieferkette ist, spricht für den Diskonter. Aus der Intransparenz erklärt sich mir der Skandal. Und mir zeigts, dass es sinnlos ist, schwarzweiß/gutböse zu zeichnen. Diejenigen, die versuchen wollen, sich Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln, denen muss man unter die Arme greifen, aber auch ordentlich auf die Finger klopfen, sollte man merken, dass sie nur auf Greenwashing und Imagepflege aus sind. Ich will jetzt Takko nicht entlasten und sagen: Aber sie können ja nix dafür. Nein, sie hätten es wissen müssen. Sie sollten unbedingt für mehr Offenheit in der Lieferkette sorgen. Aber sie haben sich immerhin über die FWF dazu bekannt und sollten sich gerade auf einem – recht steinigen – Weg dorthin befinden.
Das ist ja auch mein großes Problem mit dem Textilschweden. Einerseits ist er allein schon durch seine Größe am Weltmarkt und dem Schwerpunkt auf konventionelle Produktion böse, dunkelschwarz. Andererseits ist es ebenfalls Tatsache, dass ohne den Textilschweden die Biobaumwollproduktion sich weitaus langsamer entwickeln würde, er ist der größte Abnehmer von Biobaumwolle weltweit, also: weiß. Aber wenn die blonde Schönheit, die die CSR-Abteilung leitet, wieder heiße Luft von sich gibt, wirds wieder dünkler.
Mich erinnert das an das Problem, das NGOs sehr oft haben – ich sag jetzt mal „wir“ kassieren oft den Vorwurf, Verhinderer zu sein, überall gleich dagegen zu sein. Der Haken da ist schnell erklärt: In der Öffentlichkeit, in den Medien, da musst du schwarzweiß zeichnen. Ein Feindbild zeichnen, gegen eine Firma kampagnisieren. Oft ist das ja auch gut und bringt was, aber man läuft Gefahr, zarte Pflänzchen der Entwicklung gleich mal im Keim zu ersticken.
Fazit? Hab ich keins. Außer vielleicht, dass diese Individualisierung auf jeden einzelnen Hersteller unfassbar viel Arbeit mit sich bringt. Die es aber wert sein sollte.
Ich muss euch heut einen wirklich coolen Blog ans Herz legen: Das Netzwerk faire Mode.
Die Website bildet einen echt tollen Überblick, was in der „Szene“ grad abgeht, und liefert immer wieder mal spannende Geschichten. Ich selbst hab heut keine Zeit zum Nachlesen (und Bloggen), die Arbeit ruft recht intensiv nach mir. Und eigentlich wollte ich euch ja heute einen Erfolg des Wochenendes, eine selbstgenähte Knotzhose, zeigen. Nachdem ich den Tag gestern bei 36 Grad jedoch stundenlang in einer Schottergrube golfend verbrachte (und mich nun Clubmeisterin 2012 dieser Sportart schimpfen darf), lag ich ab 19.30h jedoch nur noch wie eine erschlagene Fliege am Sofa und sah großen Männern beim schnell Laufen zu, anstatt an meiner Nähmaschine zu sitzen und produktiv zu sein. Kommt noch. Bald.