Vor langer Zeit, im wunderbaren Jahr 2005 (glaub ich), war ich mit meiner liebsten Gina – ja, der, die auch im Buch vorkommt – auf Tour durch Australien. Ostküste. Mit einem hinigen Nissan. Und einmal waren wir in einer Stadt. In welcher, weiß ich nicht mehr. Nur noch, dass wir recht lang Parkplatz gesucht haben – und dass wir letztendlich einen direkt vor einer Boutique fanden. Ich erinner mich auch noch ans Aussteigen und binnen Nanosekunden mit der Nase am Schaufenster kleben. Nicht, weil ich stolperte, sondern weil da DAS Kleid hing. DAS Kleid war ein wunderschönes Batik-Wickelkleid in grün/petrol/braun. Ich musste wissen, was es kostete.
Es war sogar so schön, dass ich es zuerst anprobieren musste, bevor ich mich traute, auf den Preis zu schauen. Was einerseits schlau war, weil ich damals noch nie ein Kleid anhatte, in dem ich so toll aussah – und andererseits saudeppert war, weil ich mir schon dachte, dass das Kleid verdammt viel kosten würde. Tat es auch. 192 australische Dollar, das weiß ich noch genau. Boah, bin ich Gina auf die Nerven gegangen mit meinem „Soll ich? Aber es ist viel zu teuer! Aber es ist sooo schön!“. Gina meinte irgendwann: „Also wenn du es jetzt nicht kauft, mach ich das. Und du mussts mir dann in Wien zurückzahlen. Punkt. Das Ding passt dir perfekt.“
Ich gab mir einen Ruck und kaufte es. DAS Kleid. Mein erstes Kleid, das ich in Seidenpapier eingewickelt in einer Schachtel entgegennahm (eine Verpackungsart, auf die ich danach zehn Jahre wieder warten musste – bis die Göttin des Glücks mich wieder mit Seidenpapier und Karton erfreute). Was soll ich sagen, es ist immer noch DAS Kleid (weil Wickelkleider mitwachsen, glücklicherweise). Ich liebe es heiß und innig. Es kommt sogar auch im Buch vor. Als das Kleid, das ich auf eine Hochzeit anziehe, nachdem ich mir bei der Suche nach einem Kleid für eine Hochzeit genau einen Cordrock und ein Baumwollleiberl gekauft hab.
Warum ich das schreibe? Weil ich heute ein Deja-Vu hatte. Mitten auf Hawaii. Im Vorbeifahren einen Laden mit hübschen Sachen drin gesehen. Beschlossen, nach ausgiebiger Strandliegerei und Meeresplanscherei in dem Block essen zu gehen. Gleich ausgenutzt und in den Laden rein, ich hatte da nämlich so ein Kleid gesehen…. nur dachte ich: pfft. Sicher made in China und überteuerte schlechte Qualität.
Ich fand organic fashion made in California, Organic Cotton und Bambus. Und DAS Kleid #2. Es musste sein. Bambus. Anprobieren. Es passte. Gut. Lang, Batik (schon wieder! Ich erkenne da einen Trend!), mir lang genug (die meisten langen Kleider gehen mir genau bis zum Knöchel, was blöd ausschaut, find ich), schöne Nichtfarben, herrlich.
Kaum war ich aus der Umkleide draußen und ließ mich vom Liebsten bewundern, hatte ich das Deja Vu. Das Kleid musste sein. Und ich genieße mal wieder hocheuphorisch dieses Gefühl, wenn man was Neues hat, von dem man weiß, dass man es lange haben wird, es sehr lieben wird, es viel tragen wird und es einfach perfekt in den eigenen Kleiderschrank passt.
Und in Seidenpapier eingepackt wars obendrein.
Das Kleid war nicht mein einziges Shoppingerlebnis in den USA. Es könnte sein, dass es mir (und überraschenderweise auch dem Liebsten!) die Thrift Stores wirklich ziemlich angetan haben 😉 Aber das Kleid, das ist einfach DAS Kleid #2….
Yaaaay! Ich find das absolut supergenial wenn du unsere Kleid-Story in v0.2 wiederholen konntest. Ich freu mich so für dich!
BTW: you rock that dress!
I SOOOO rock that dress 😀 Und ich musste soooo an dich denken heute 🙂 Hab dich lieb!!!!
Tolles Kleid, wünschte ich würde auch mal so was finden :D.