Dies ist eine Ankündigung. Heute Abend gibt es um 20.15h auf ORF1 eine riesige Gala. „Mutter Erde braucht dich.“ Das ist wie Licht ins Dunkel, aber für Umweltthemen. Ich bin hochoffiziell eingeladen und darf von meinem Kaufnixprojekt und von meinem nunmehrigen Einkaufsverhalten erzählen: Bio und fair oder second hand oder getauscht oder …. Upcycling! Und weil letzteres vielleicht nicht für jeden Zuschauer sofort verständlich sein wird, werde ich es bebildern. Durch das Kleid, das ich anhabe. Scharfe Kombinierer wissen jetzt schon, was kommt… hm, wirds Steinwidder oder wirds km/a?
Es wird km/a.
Ich darf mir ein Kleid ausborgen, das ich bereits seit Monaten, wenn nicht sogar Jahren, extremst lässig finde. Es ist genäht aus einem alten italienischen Fallschirm. Alt heißt in dem Fall: Anfang der Sechziger Jahre. Eingefärbt, entworfen und genäht von den wunderbaren beiden Designern Katha und Michael. Dankeschön fürs Herborgen! Die Homepage von den beiden ist zwar gerade im Umbau, aber liebe Wiener: Schaut doch mal ins Combinat, da gibt es eine große Auswahl von ihnen!
Ich muss jetzt doch mal nachfragen:
Neulich stellte ich mir die Frage, ob es wirklich ökologisch und moralisch komplett unbedenklich ist, Secondhandkleidung zu erwerben. Ich hatte das Problem, dass mein 14jähriger Sohn unbedingt ein Shirt der amerikanischen Surfermarke mit dem Elch- und Möwenlogo haben wollte. Ich habe ihm erklärt, dass ich diese Marken derzeit allein schon wegen der höchstbedenklichen Äußerungen des Firmengründers über die seine Ziel-Kunden/-innen auf gar keinen Fall kaufen möchte. Da ich aber weiß, dass strikte Verbote gegenüber Jugendlichen oft das Gegenteil von dem bewirken, was man erreichen will, habe ich gesagt, ok, wir kaufen es secondhand. Damit kann ich zwar deutlich besser leben. Aber ich finde erstens problematisch, dass man dadurch -v.a.bei Labels, die fast jeder kennt – trotzdem Werbung für die Firma läuft (bei den oben genannten Marken natürlich besonders problematisch, da die Marke meistens auch nochmal riesig draufsteht) und die Firma somit doch wieder indirekt unterstützt. Zweitens bekommt der/die Erstkäufer/-in ja meistens zumindest einen Teil des Secondhand-Kaufpreises ab, womit man ihn/sie ja in seinem/ihrem Kaufverhalten unterstützt und außerdem zu erkennen gibt, dass sie/er das Zeug ja Secondhand wieder los wird (das zieht der/die Erstbesitzer(in) dann ja oft auch gedanklich vom Kaufpreis im Geschäft ab). Das könnte man übrigens auch gut am Beispiel der kleidung der irischen Textilbilligkette durchspielen.
Ich halte Secondhand-Kleidung ist bei Firmen mit bedenklichen Herstellungspraktiken oder mit bedenklicher Werbung in jedem Fall für besser als First Hand, aber als völlig unbedenklich würde ich sie aus den oben dargestellten Gründen nicht propagieren.
[…] echt, ich finds ok – und freu mich, dass ich über mein tolles Fallschirmkleid sprechen konnte und dass man das Göttinnen-Logo auch kurz gesehen hat 🙂 Und ich hoffe natürlich […]
[…] für ungewöhnliche, aber tragbare Mode schlägt, sofort gewonnen. Gäbe es in Wien nicht Milch und km/a, ich würd nach Bielefeld sausen. Ihre Sachen sind Milch ähnlich, aber eben doch ein bisschen […]