Chemie in unseren Jacken – und am Ende der Welt

(c) Greenpeace, übrigens, die Ausrüstung der Expeditionsteams war natürlich PFC-frei! :)

(c) Greenpeace, übrigens, die Ausrüstung der Expeditionsteams war natürlich PFC-frei! 🙂

Die Arbeit der letzten Wochen wurde heute veröffentlicht. Wir haben bei Greenpeace mal wieder getestet. Diesmal nicht Textilien,  wie sonst immer, sondern gleich mal die Umwelt. Warum? Weil sich PFCs, das sind Chemikalien, die zur Imprägnierung und in Membranen von Funktionsjacken verwendet werden, sich über die Luft fortsetzen. In der Natur sind sie dann persistent, das heißt, durch kaum was rauszubekommen, und bauen sich nur extrem langsam ab (Jahrzehnte, wenn nicht sogar länger, glaub ich). Schon an sich eine grausliche Sache, dass diejenigen, die sichs so auf die unberührte Natur stehen, mit ihrer Ausrüstung genau diese unberührte Natur vergiften. Hier gehts zum gesamten Report.

Die Gschicht hat in meinen Augen zwei I-Tüpfchelchen. Erstens: Die chinesische Expedition war auf über 5000 Metern Höhe – und hat PFCs in Schnee und Wasser gefunden. Zweitens: Am meisten nachgewiesen wurde bei den drei Expeditionen, die rund um Österreich stattfanden: Schweiz, Italien, Slowakei.

Mahlzeit.

Übrigens, in Sachen Outdoorkleidung gibts eine ganz einfache Rechnung: Je mehr Funktion, desto mehr Chemie. Und wenn man sich so umschaut, wieviele Leute mit ihren Jack Wolfskin/Salewa/Schöffel/Schlagmichtotwiedienochalleheißen-Jacken, mit denen sie im Grunde auf eine Arktis-Expedition gehen könnten, genau mit der Ubahn ins Büro fahren, macht das dann doch etwas nachdenklich, oder?

6 Gedanken zu „Chemie in unseren Jacken – und am Ende der Welt

  1. mina sagt:

    Hi,
    ich mach ziemlich viel Outdoorsport (ich gehe, radle oder klettere gerne einen Berg hoch ^^) und mir ist das auch schon sehr stark aufgefallen das man fast nur mehr Polyester Zeug u.ä. trägt. Es gibt zwar mittlerweile auch Merinowolle Kleidung, das ist zumindest endlich mal eine Naturfaser, und ich hab mir auch mal zum gustieren ein Tshirt geleistet (tolle Faser), aber bevor ich mich mehr in die Richtung kleide müssen mal die anderen Sachen auch aufgetragen werden 😉

    Nur Wahnsinn ist das jetzt gibt es endlich eine Naturfaser und dann kommt dauernd diese Faser in Verbindung mit Syntheticfäden um es noch besser zu machen …….

    Es gibt zwar schon Sportbekleidung von Biobekleidungsgeschäften, aber von Outdoormarken habe ich leider noch nichts gesehen, zumindest stach mir noch nichts ins Auge. Wenn dann mal wieder etwas abgetragen ist und was neues fällig ist dann werde ich mich mal genauer damit beschäftigen – aber vllt hast du da schon Informationen bis dorthin 😉

    LG

  2. RedQueen'sTomb sagt:

    Funktionen, die kaum jemand braucht, finde ich grundsätzlich etwas bedenklich. Egal ob Geländewagen in der Stadt, Outdoor-Shuhe die laut Meinung ihrer Besitzer nicht nass werden dürfen oder eben Funktionsjacken. So schlimm die chemische Wirkung in der Natur auch sein mag: Sie wäre weniger ein Problem, wenn diese Funktionalität nur von denen getragen würde, die auch wirklich etwas damit anfangen können. Das wäre immer noch nicht gut, aber ein Anfang…

    • mina sagt:

      Ja aber leider ist es en vogue mit der Jack Wolfskin Jacke in die Arbeit zu fahren u.ä. Besonders komisch finde ich es immer wenn das Leute tragen wo ich weiß das die eigentlich nix mit Outdoorsport oder Sport im Allgemeinen am Hut haben …

      Ich trage diese Sachen wirklich nur dort wo sie dann auch gebraucht werden, nämlich am Berg.

  3. Michi Ela sagt:

    Hallo!
    Darf ich kurz die Firma Schöffel (und im gleichen Atemzug auch die Firma Löffler – weil sie im selben Segment arbeiten und irgendwie gleich klingen auch wenn sie nichts miteinander zu tun haben) verteidigen – ok, Chemikalien ist eine ernste Sache und es ist sehr gut und im Interesse der Menschheit auch darauf hinzuweisen, aktiv zu werden und sie in Textilien zu verbieten.
    Aber die genannte Marke ist ein deutscher Familienbetrieb der noch in Deutschland und damit wohl unter mehr als fairen Bedingungen produziert. Das selbe gilt für Löffler – die hald in Österreich. Ist es nicht ein bisschen unfair die auf die schwarze Liste zu setzen?
    Also Chemikalien böse – eh klar, aber vielleicht Schöffel doch nicht als ganz böse hinstellen!

  4. blaupause7 sagt:

    Wenn so viel Chemie ausgedünstet wird (gerade jetzt wieder, wenn’s kälter wird), dann muss ich mich nicht über Kopfschmerzen und Atemprobleme wundern, wenn in der Bahn um mich herum nur solche Ausdünster sind. Da ich für mich lieber Wolle (Walk/Loden) entdeckt habe, hätte ich nun noch gerne gewusst, ob in Wolle auch solche Chemikalien drin sind.

  5. […] wieder so weit: Greenpeace hat getestet. Diesmal Jacken und Hosen und sonstiges Outdoor-Zeugs auf PFCs. Die hab ich sicher schon mal erklärt, das sind die ganz grauslichen – Chemikalien, die sich […]

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