Mein Job bei Greenpeace ist ja nicht nur Detox. Ich arbeite auch zu Plastik, zu Konsum, zum Marktcheck und momentan auch zu folgendem Thema: Lebensmittelverschwendung. Es ist unglaublich, wie viel Essen im Müll landet – ob beim Produzenten, wo durchschnittlich ein Drittel der Ernte „endet“, da der Handel es aufgrund von in den vergangenen Jahren optisch entstandenen Normen nicht annimmt. Beim Handel selbst entsteht auch ein zugegeben kleiner Teil an Müll – aus dem einfachen Grund, dass uns KonsumentInnen anerzogen wurde, bis Samstag um sechs am Abend volle Brot- und Gemüseregale zu erwarten.
Und dann liegt nochmal fast 40 Prozent bei uns KonsumentIinnen. Sehr häufig werden Lebensmittel weggeworfen, entweder, weil sie aufgrund von falscher Lagerung schneller schlecht werden, als wir „Gründe für Lebensmittelverschwendung“ sagen können, oder, weil wir das Mindesthaltbarkeitsdatum für ein Ablaufdatum halten. Das ist ein übrigens ein sehr bekannter Denkfehler: Das Datum nach dem „mindestens haltbar bis“ besagt lediglich, dass der Hersteller bis zu diesem Datum garantieren kann, dass sich die wertbestimmenden Eigenschaften – also Farbe oder Beschaffenheit – nicht ändern. Das heißt aber NICHT, dass sie nicht danach noch essbar sind. Vor allem bei trockenen Produkten wie Tee, Salz, Nudeln, Reis kann man das Mindesthaltbarkeitsdatum im Grunde komplett ignorieren – dieser Witz, der im Internet immer wieder mal kursiert, von wegen „Himalajasalz, Jahrtausende wars im Berg, und dann läufts in drei Wochen ab?“, an dem ist was dran. Da sollte man wieder auf die eigenen Sinne und nicht auf ein Datum vertrauen. Anschauen, riechen, schmecken.
Für uns KonsumentInnen hab ich zwei neue Ratgeber verfasst (daher übrigens auch dieser Blogbeitrag vor ein paar Wochen).
Auf greenpeace.at kann man diese beiden Ratgeber (unter dem Punkt „Lösung“) hier runterladen. Außerdem findet ihr dort unsere Petition: In Frankreich, England und jüngstens auch Italien haben die Regierungen reagiert und ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung eingeführt. Diese Gesetze sind aus ökologischer Sicht zwar noch nicht das Gelbe vom Ei, aber ein wichtiger Schritt zur Bewusstseinsbildung. Wird Zeit, dass unsere Regierung da auch mal was tut.
Apropos „auf die eigenen Sinne vertrauen“ – ich hab da mal drüber nachgedacht, wie das in meinem Leben grad ausschaut. Und die Tatsache, dass ich lieber auf orf.at nachschaue, wieviel Grad es draußen hat, als einfach ausm Fenster schaue, hat mich dann doch etwas schockiert….
Dein Job gefällt mir, Du kannst da wirklich viel einbringen, toll!
lg
Maria
Ja, ich finds auch grad sehr super!