Grundsätzlich bin ich ein Leder-Fan. Ich weiß, dass das mal die Haut eines Tieres war. Ja. Und ich versuche, wenn ich neue Lederprodukte kaufe, darauf zu schauen, dass diese entweder Second Hand sind oder aus ökologisch gegerbtem Leder aus der Fleischproduktion (a.k.a. die Häute sind das, was bei der Fleischproduktion übrig bleibt, und die Tiere werden nicht nur für die Häute getötet – gut, für die VeganerInnen unter euch ist das jetzt wahrscheinlich die Wahl zwischen Pest und Cholera, ist mir auch klar…).
Ich mag halt Plastik nicht. Gar nicht. Auf der Haut schon überhaupt nicht. Ich mag keine reinen Polyesterprodukte (da schwitzt man eh nur wie Sau drin), ich mag keine Sommerschuhe aus Plastik, weil mir einfach davor graust, dass die ganzen Chemikalien und Weichmacher im Plastik direkt auf meiner Haut sind (auch wenn die meisten der in Europa erhältlichen Produkte chemikalientechnisch unter den Grenzwerten liegen. Wobei, Fake-Crocs im Ein-Euro-Shop würde ich nienienienienienienienienienie anziehen. NIE!). Und übrigens: Wer Plastikschuhe als veganes Leder bezeichnet und damit glaubt, Umweltschutz zu betreiben, sollte sich dringend brausen gehen. Plastik ist eine der schlimmsten Umweltgefahren überhaupt.
Aber immerhin, es findet im Alternativenbereich gerade wahnsinnig viel Forschung und Entwicklung statt, die teilweise sogar schon Marktreife erreicht hat.
Sehr spannend finde ich das Leder aus Pilzen, da würde mich die Haptik echt sehr interessieren (und die Art der Verarbeitung, Gerbung und Färbung und so):
Auch interessant, weil mans anscheinend auch wirklich selbst machen kann: Leder aus Kombucha.
Auf der Fashion Week hatte ich es schon in der Hand: Ananasleder. Ich muss zwar sagen, dass es in der Haptik nicht rasend an Leder erinnert, aber ein sehr spannender und sehr nachhaltiger neuer Stoff ist. Er wird nämlich aus dem gefertigt, was die Ananasbauern sonst wegwerfen: Aus den Blättern:
Und dann gibts da auch noch eine nichtvegane Alternative, die ich sowohl in der Optik als auch in der Haptik echt sehr schön finde: Lachsleder.
Es lohnt sich, dranzubleiben und sich die möglichen Alternativen immer wieder anzuschauen und sich zu überlegen, ob und wie nachhaltig sie für den Eigengebrauch sind. Ich bin ehrlich gespannt auf das Pilzleder….
Zu dem Thema gab es auf dem Blog „at least“ letzte Woche einen interessanten Post: http://atleastblog.com/de/leather-alternatives-pinatex-paper-muskin-cork-barkcloth/
Ich bin nach wie vor jemand, der größtenteils auf Leder setzt, Produkte daraus kaufe ich bewusst, in Maßen und trage sie dann so lange wie möglich. Alternativen wie Kork finde ich interessant, stellen für mich (bisher) aber keinen vollwertigen Ersatz dar.
Danke für den Hinweis, hab ich nicht gesehen! Lustiger Zufall! Kork hab ich letztens selbst vernäht, da hab ich grad einen Nutzungstest am Laufen 🙂 Ich werde berichten!