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Das Primark-Kleid: Der Tag danach

Was war denn da bitte los gestern?! Ich poste einen Beitrag, den es in englischer Form seit vier Tagen gibt, und er geht komplett viral – fast 100 mal auf Facebook geteilt. Ich hatte gestern doppelt so viele Klicks wie zu besten ORF.at- oder Spiegel.de-Verlinkungs-Zeiten. Und was mich unfassbar freut: Nicht, weil mein Projekt in einer „Oh wie kann man das nur schaffen“-Tonalität in einem bekannten Medium vorgestellt wurde (nicht falsch verstehen, ich hab mich über jeden dieser Beiträge gefreut und mich unglaublich gebauchpinselt gefühlt!), sondern, weil ich über eine Geschichte berichtete, die einer Britin passiert ist – sie fand in einem Kleid von Primark ein zusätzliches eingenähtes Label, auf dem „Forced to work exhausting hours“ stand. Eine Geschichte, die in einem einzigen Bild zeigt, welch unmenschliche Zustände bei den Billigstproduzenten für Fast Fashion herrschen. So gut, dass sie fast schon perfekt inszeniert wirkt.

Und dazu möchte ich echt nochmal dringend was feststellen: Wenn die Geschichte echt ist, dann sollen sich die, die sie anzweifeln, bitte erstmal eine Runde schämen und mal überlegen, warum wir eigentlich so zynisch geworden sind hier in Westeuropa. Wenn die Geschichte nicht stimmt, dann ist das aber bitte auch scheißegal. Warum? Weil sie gewirkt hat. Sie hat Tausende Menschen in ganz Europa zum Nachdenken gebracht. Wenn es also ein echtes Werk einer asiatischen Näherin ist, dann danke ich ihr aus vollstem Herzen. Sie hat mit einer kleinen Tat genau das Richtige gemacht. Wenn es das Werk einiger Aktivisten ist, dann danke ich ihnen ebenfalls. Weil sie einen Volltreffer gelandet haben.

And now to something completely different. Diese unfassbar vielen Klicks (das Zehnfache zum Durchschnitt!) haben mich dann auch ganz schön unter Zugzwang gebracht. Worüber schreib ich wohl am Tag danach? Ich kann mich nicht entscheiden. Im Angebot hätte ich eine (fast) neuentdeckte Teilzeitupcyclingdesignerin, mein neuestes Projekt mit Garn ausm Strickwerk, oder der spannende Artikel zu Kaufsucht auf gesund.at. Oder die Feststellung, dass ich inzwischen länger diesen Blog betreibe, als ich seit Unitagen durchgehend einen Job gehabt habe (es könnte sein, dass ich in Jobdingen so eine Art Zweijahres-rhythmus habe…) – und er sich immer noch nicht nach Arbeit anfühlt. Und mir glücklicher- und gleichzeitig erschreckenderweise immer noch nicht die Themen ausgegangen sind.

Aber morgen, da schreib ich nix. Da hab ich Geburtstag. Ja! Den ganzen Tag!

Bitte wie kann das sein, dass ich grad mal 25 Tage wieder da bin und schon wieder Fernweh hab? Oder anders formuliert: Warum liegt Wien eigentlich nicht am Meer? Würde meinen Geburtstag gern schwimmend- und schnorchelnderweise verbringen....

Bitte wie kann das sein, dass ich grad mal 25 Tage wieder da bin und schon wieder Fernweh hab? Oder anders formuliert: Warum liegt Wien eigentlich nicht am Meer? Würde meinen Geburtstag gern schwimmend- und schnorchelnderweise verbringen…. Foto: Kreta 2009. Hach, war das schön.

 

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Zwei Monate auf Reisen…

Übermorgen gehts nachhause. Wahnsinn, wie schnell zwei Monate vergehen können. Und sowohl der Liebste als auch ich stellten fest: Wir könnten locker nochmal zwei Monate so weitermachen (würden Job und Konto es erlauben, natürlich). Ich habe zwei Monate lang genau einen Pulli und eine Fleecejacke mitgehabt. Zwei Longsleeves, ansonsten nur Trägertops. Zwei Paar Schuhe wurde gekauft, die einen, weil sie ein toller nudefarbener Ersatz für meine zwei Paar vor der Abfahrt weggeschmissenen Ballerinas sind, die anderen, weil meine Wanderschuhe (die, die ich 2011 schon ersetzen wollte) endgültig nicht mehr in der Kondition waren, mich zwei Monate durch die USA zu tragen. Einige Dinge bei Buffalo Exchange erstanden, hach, wie ich diese Shops lieben gelernt habe, und das Kleid Nr.2 auf Hawaii. Geschenke für die Brüder, die Eltern, die Neffen und Nichten, FreundInnen und ArbeitskollegInnen eingepackt. Extrem viel gesehen, von rauen Küstenlandschaften und felsigen Nationalparks über beeindruckende, teils spannende (Seattle!), teils überfordernde (Las Vegas!) Städte bis hin zum traumhaften weißen Sandstrand auf Hawaii.

Gefehlt hat mir rein materiell: Nix. Null. Gelernt hab ich (wieder, ich war ja schon mal drei Monate nur mit Rucksack durch Europa unterwegs, da waren 15kg am Rücken die Grenze): Ich brauch nur so viel, wie in einen großen Koffer passt. Aber ich gratuliere mir zu meinem Packen, das mir so verhasst ist: Es kommt kein einziges Teil ungetragen wieder zurück, es ist sich mit regelmäßigen Waschzyklen alles ausgegangen.

Und hier ein paar der schönsten Momente der letzten zwei Monate – das ist jetzt doch ein Urlaubsbeitrag, obwohl ichs ursprünglich nicht vorhatte, aber ich bin gerade auch am Verarbeiten des Gesehenen, und das würde ich gerne teilen:

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Ja, sie gelten als Schädlinge, und noch dazu als aggressiv, wenn in die Enge getrieben, aber sind sie nicht entzückend, die Racoons? Vancouver, Kanada.

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Das Hotel, in dem mein liebster Lieblingsfilm gedreht wurde. Und ja, liebe Eva, auch eine Baywatchfolge. 🙂

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Das erste Mal Füße im Wasser an der Westküste. Schweeeinekalt.

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Santa Monica Pier, Los Angeles.

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Was am Pulli steht, stimmte in dem Moment fast hunderprozentig, abgesehen von zwei paar Socken war meine gesamte Wäsche gerade in dem Trockner (nein, wenn man in einem kleinen Apartment ist und am nächsten Tag abreist, ist nicht mit Lufttrocknen. Aber ich bin eh bös auf den Trockner, einer meiner liebsten Schals ist seither Mist.)

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Mein liebster Canyon: Bryce. Man geht zuerst runter und dann rauf. Wahnsinnsanblick, wenn man vom Wald her zum ersten Mal die Canyonlandschaft erblickt. Un. glaub. lich. Echt jetzt.

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Wir trafen uns am Grand Canyon und wurden schnell Freunde.

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Augustus, der Boxer aus dem Thrift Store in Flagstaff. Es war Liebe auf den ersten Blick.

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Keine Ahnung mehr, wo ich die fotografiert hab. 🙂

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San Diego.

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Mein Lieblingsbild der Reise aus Hawaii, inklusive verspieltem Labrador und selbstgenähtem Rock.

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Der Liebste fand auch endlich Zeit, die Finalversion fertig zu lesen 🙂

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Der war wirklich tiefenentspannt. Zion Canyon.

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Auch wenns so aussieht, als ob das Eichhörnchen niest, es stopft sich gerade das Taschentuch (ja, wäh) zwecks Transport zum Nest ins Maul. Bryce Canyon.

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An dieser Stelle beendete Forrest Gump seinen Lauf durch die USA. Wo der Hund herkam, ist mir heute noch ein Rätsel, war nämlich mitten im Nirgendwo beim Monument Valley.

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Antelope Canyon. Fantastische Felsformationen, und lauter hinige Kameras, weil der Sand von oben rieselte…

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Horseshoe Bend.

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Die Margarita hat mich fertig gemacht.

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Nicht nur mein Kater hieß also so 🙂

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Kleiner Hinweis auf den Lieblingsfilm. 🙂

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Ein Sonderspezialfoto für meine Lieblingseva!

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So halbwegs hab ich jetzt auf Baseball kapiert. Seattle.

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SEUFZ!!! Hawaii….

Ich freu mich trotz all der wunderbaren Eindrücke auch schon sehr auf Zuhause. Auf meine Familie, auf Freunde, und auch auf meinen Alltag. Und mein Fahrrad. Alter Schwede, freu ich mich auf mein Fahrrad. Fast noch mehr als auf meine Nähmaschine. Huiuiui….

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Von Flohmärkten, Schals und Kleidern

Hui, drei Sachen noch schnell.

Erstens: Hinweis.

Ich hab ja schon mal von dem superen Flohmarkt berichtet. Der findet am 21. Juni wieder statt – und ich werde dort versuchen, von mir Ausgemistetes an die Frau zu bringen. Einige Verkaufsstandplätze sind noch frei! Mehr Infos gibts hier!

fashionistas best

Zweitens: DANKE! Ich hab ja dieses Jahr ein zweites Mal den Versuch gestartet, einen Allwetterschal zu stricken, nachdem mein Erstversuch letztes Jahr irgendwann im April versandet ist (ich bin einfach keine Sommerstrickerin). Diesmal hab ichs vor meiner Abreise der Sonja vom Strickwerk gegeben, das gute Stück, und sie strickt wirklich brav daran weiter (und jetzt ist er dann schon so lang, dass ich einfach nimmer aufhören kann :D).

Vielen vielen vielen Dank, liebe Sonja!

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Drittens: Ich gratuliere! Lieber Wewe, liebe Barbara, ich freu mich grad so unglaublich für euch! Ich hoff jedoch, dass das heute nicht der „schönste Tag in eurem Leben“ war, sondern dass da noch viel schönere folgen! Und damits in textilem Zusammenhang bleibt: Ich bin schon „fetzengespannt“ aufs Kleid, Barbara 😀

 

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Nachdenklich, musikalisch und offtopic.

Länger nix berichtet (für mich sind vier Tage ohne Blog lang, spannende Selbstbeobachtung), weil: Nix zu berichten. Wir sind inzwischen im Norden der USA, in Seattle, angelangt. Der Holde ist musiktechnisch glücklich – die Stadt von Eddie Vedder, Chris Cornell und ganz wichtig: Nirvana (und in my humble opinion – und die Foo Fighters. Die übrigens KEIN Fahrstuhlmusiknirvanaabklatsch sind. Das war mal ein Kommentar im Standard-Forum, über das den ich mich seltsamerweise hochemtional immer noch ärgere. Pfft. Soll mal das 2011er-Album hören, vor allem „I should have known“, mit Krist Novoselic am Bass. Sorry, abgeschweift.).  Kleidungstextilundsoweitertechnisch gibts keine nennenswerten neuen Beobachtungen. In San Diego, wo wir bis heut früh waren,  gabs genauso wie in jeder größeren Stadt unglaublich viel an Second Hand und Läden, die Bestandsware abverkaufen (Ross – Dress for less. Dort hängt alles herum, was in den Ursprungsläden nicht gegangen ist). Hauptsache günstig. Und das ist auch wirklich wichtig hier. Neuware bei Target oder Walmarkt ist doch noch ein paar Prozenterl teurer als in den Goodwill-Stores und sonstigen Second Hand Läden (ja, ich hab sie entdeckt, die Shops, in denen es Kleider um ein bis fünf Dollar gibt). Warum das wichtig ist? Besonders in den Städten fällts auf, und ich hab schon mal drüber geschrieben, aber es beschäftigt mich halt sehr: Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten herrscht Armut. Jetzt nicht komplett und für alle (im Gegenteil, die Richie Richs in ihren fetten neuen Mustangs gibts auch mehr als bei uns die BMW-Fahrer, die die Pferde unter ihrem Hintern nicht beherrschen), aber die Armut und die Menge an obdachlosen, bedürftigen Menschen, die einem hier begegnet, ist in jeder Stadt aufs Neue schockierend und wahnsinnig traurig.

Österreich ist so eine unglaubliche Insel der Seligen, ich hoffe wirklich inständigst, dass dieser Teil der Amerikanisierung es nicht über den Atlantik schafft. Natürlich pissts mich unglaublich an, dass ich, obwohl ich über meinen Job bei Greenpeace voll versichert bin, wahrscheinlich aufgrund der Bucheinnahmen haarscharf über der Zuverdienstgrenze von 4500 Euro sein werde und brav zweitausend (!) Euro – also fast die Hälfte! – für die SVA ablegen werden darf. Ich hab das Buch quasi für eine Krankenversicherung geschrieben, die ich nichtmal brauche. Aber wenn ich mir anschaue, wie es hier so ganz ohne Versicherung zugeht, bin ich zwischenzeitlich wenigstens nur noch halbsauer (und ja, auch und vor allem im Vergleich mit denen, über und für die ich schreibe, ist das ein Luxusproblem höchster Stufe, ist mir sonnenklar. Ich hab das Buch übrigens definitiv nicht aufgrund des Geldes geschrieben…. aber halt auch nicht aufgrund der SVA!).

Nur nur was ich nicht verstehe: Hier in den USA sind 46 Millionen US-Bürger nicht krankenversichert. Dann setzt Obama sein Obamacare endlich durch, was ich für einen tollen Schritt in Sachen sozialer Gerechtigkeit halte – und dann melden sich „nur“ acht Millionen an? Und das ganze Ding ist verrufen wie nur? Ich kapiers einfach nicht…

Sorry, der Beitrag ist etwas offtopic geraten….ich bin halt grad sehr nachdenklich.

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Geschafft!!! Gurkengesöff!!!

Yiha! Weil ich so blöd bin und mir den Namen „Lillet“ nie merken konnte, hab ichs von Anfang an, als der Onkel Dellago es mir zum Kosten mal hinstellte, „Gurkengesöff“ genannt. Und danach viele viele viele KellnerInnen verwirrt, weil ich halt beinhart immer nur das Gurkengesöff bestellt hab und nie einen Lillet. Und um meine Blödheit zum Selbstzweck zu machen, beschloss ich: Irgendwann schaff ichs. Irgendwann schreiben sie es als „Gurkengesöff“ in die Speisekarte. Sogar im Buch steht ein paarmal was davon. Immer konsequent. Gurkengesöff.

gurkengesoeff

Yess!!!! Yeah!!! PARTY!!!!! Ich habs geschafft – meine zweijährige Kampagne trägt Früchte! 🙂

Danke, liebe Eva, ich freu mich drüber mehr als über jeden noch so tollen Medienartikel!!

Gurkengesöff. In der Speisekarte.

Yeah.

 

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Eine kleine Webschau

Nachdem das Wochenende etwas durchwachsen und anstrengend war, gibts heute mal einen kurzen Link-Überblick.

  1. In Köln fand die größte Messe für Handarbeit statt – dazu ein Artikel über Schnellstrickerinnen und strickende Männer
  2. Von einer Leserin geschickt bekommen: Der VfL Wolfsburg lässt seine alten Sportdressen upcyclen. Coole Idee.
  3. Der Frühling bricht aus. Plötzlich gefallen mir blumengemusterte Beine. Nachdem ich aber weiß, dass das eine saisonale Geschmacksverirrung sein kann, bin ich grad froh, dass es solche Blumenstoffe derzeit weder in Bio noch beim Müller gibt. Und mein Kleiderschrank is eh grad so schön rund und fertig und geschmacksverirrungsfrei.
  4. Was mich im Büro gerade sehr beschäftigt – blöde Konzerne, blödes Freihandelsabkommen.
  5. Was werde ich in den kommenden Monaten meine Nähmaschine vermissen. Der Rock ist so cool, und ließe sich eigentlich watscheneinfach aus einem bestehenden schwarzen Rock von mir schneidern. Ja, ich habs mit bunten Zippverschlüssen.
  6. Interessantes Interview über Dreieuroshirts und Arbeitsbedingungen.
  7. Auch andere Menschen können nicht ohne ihre alte Jeansjacke. So schöne Inspiration für Kombis aus meinem fertigen Kleiderschrank.
  8. Ich hab einen alten Wollpulli, der leider vor ein paar Jahren schon ein paar Motten ganz gut geschmeckt hat. Jetzt weiß ich, was ich mit ihm machen werde.
  9. Am ersten April ist wieder Strickfilm! Der erste, der ohne mich stattfinden wird 😦
  10. Modepalast ist auch wieder. Ob ichs dorthin schaff, ist auch dahingestellt.
  11. Pharrell Williams macht nicht nur ohrwurmige Musik.
  12. Offtopic, aber mir sehr wichtig. Samstagabend erfahren und seither eigentlich durchgehend sehr traurig und betroffen: Mein Lieblingsprofessor auf der Uni ist ganz plötzlich gestorben. Er war einer von den wirklich Guten, sowohl fachlich als auch menschlich, viel zu jung und einer der wenigen, bei dem ich sagen kann: Ich hab in seinen Vorlesungen zwar nix für meine späteren beruflichen Tätigkeiten gelernt, aber ich HABE gelernt bei ihm. Und ich hatte die lustigste Diplomprüfung überhaupt bei ihm. Bei einer kompletten Basic-Erstsemester-Frage hats mich aufgeschmissen, worauf er grinsend meinte: „Frau Kollegin, gemeinsam schaffen wir das“, mir dann so lange Stichwörter zugeworfen hat, bis bei mir der Knoten aufging und ich losplappern konnte, und das ganze mit einen „Sehen Sie, sie wissen es ja doch! Ich geb ihnen ein Sehr gut für diese Prüfung. Und mir übrigens auch.“ quittierte. Sehr sehr sehr sehr traurig und betroffen.
rock

Soooooo cool! (c) Fashioning Change

 

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Wer will gratis #rollern?

Kleiner Offtopic-Einschub, während ich auf die Fotos für den eigentlichen heutigen Blogpost warte: Mag wer zwei Monate gratis #rollern?

Katharina von Rollerstop verlost das nämlich. Weiterlesen

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Himmel, es sind nur Haare!

Meine Güte, damit hätte ich nicht gerechnet. Mir hats nämlich gereicht. Was? Meine Haare. Die waren elendslang (arschlang triffts in dem Fall wirklich fast) und so schön es war, mir offenen gewaschenen Haaren durch die Gegend zu rennen, so nervig war es. Dauernd irgendwo eingezwickt (besonders grauslich: Beim Radfahren im Sommer in den eigenen Achseln, buääh), hängengeblieben, Unmengen an Haaröl verwenden müssen nachm Waschen, um überhaupt durchzukommen beim Frisieren, zwanzig Minuten Minimum (und damit für meinen Geschmack 15 Minuten zu lange) gefönt, und einfach… nö. Lang ist schön und gut, aber zwischendurch muss auch mal ein Wechsel her. Wachsen eh wie der Spargel.

Wie praktisch, dass ich letztens beim Nähmaschineabholen gesehen hab: Direkt daneben ist ein Aveda-Friseur. Naturkosmetik mitten in Fünfhaus. „Nunu, du musst die lokalen Geschäfte unterstützen“, dachte ich. Muss man schon, gell? Nicht nur groß reden über „Think global, act local“ 🙂 Termin ausgemacht, und dann so ungeduldig gewesen, dass ich sogar nochmal ein paar Tage früher hin bin und gefragt hab, ob ich nicht doch gleich drankommen könne, die nächste Woche sei so stressig. Konnte ich. Tirili!

Doch dann kams: Kurz vorher postete ich mein letztes Mähnenfoto auf Facebook.

kurzvorher

Und danach (ok, das erste gepostete war nicht so gut, aber das zweite):

kurz

Und die Reaktionen? „Das wird dir noch leid tun!“ und „Wieso hast du das gemacht?“ (neben zwei, drei netten Kommentaren, immerhin). Leeeute, es sind HAARE. Die wachsen! Und ich hab mir keine Glatze rasiert! In spätestens zwei Jahren ist wieder die gewohnte Mähne, also soooo what! Ich finds grad herrlich!

Übrigens, Aveda: Ja, sauteuer. Und es gibt günstigere Bioprodukte in den Drogeriemärkten. Aber sooooooo leiwand. Ein Friseur, bei dems nicht nach Chemie riecht. Hin und wieder darf man sich halt doch was gönnen, oder? So von wegen Selbstbelohnung 😉

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Themenlos

Sorry, bin grad wirklich themenlos und wünsche ein wunderbares Wochenende!

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Vermummungsverbot

Ich hab heut eigentlich überhaupt keine Zeit zu bloggen, aber es liegt mir gerade sehr am Herzen, etwas hier niederzuschreiben. Es ist offtopic, hat nix mit Kleidung zu tun (wobei, irgendwie doch), aber es ist mir ein großes Anliegen, dass es klare Meinungsäußerungen zu dem Thema gibt, je mehr, desto besser. Deshalbt: Liebe Leute, ich liebe Wien. Aber heute, da geniere ich mich für Wien. Seit Jahren wird diskutiert,  ob man den WKR-Ball verbieten soll. Gut, das habens dann mal geschafft vor zwei Jahren. Doch dann gabs plötzlich den Akademikerball. Selbes Publikum, der rechte Rand der Gesellschaft. Rechts oben, quasi. Und seit Jaaahren liefern diese Wahnsinnigen die gleichen Argumente, vorletztes Jahr getoppt von einem sehr prominenten Ballbesucher mit politischem Hintergrund, der mit Blick auf die draußen stattfindenden Demonstrationen meinte: „Wir sind die neuen Juden.“

Und? Konsequenzen? Nada! Eine Nationalratspräsidentin fordert, dass der Ball nicht mehr in der Hofburg stattfinden darf. Konsequenzen? Nada. Es ist ein inzwischen wirklich lächerliches Spiel, das mich sehr traurig macht. Doch jetzt, dieses Jahr, da bin ich wirklich wütend. Nicht nur, dass der Ball wieder einmal anstandslos stattfinden darf, und all die Burschenschaftler sich gegenseitig bestätigen können, dass sie – meiner Theorie nach ausnahmslos alle in ihrer Jugend krasse Außenseiter gewesen und jetzt plötzlich als Teil einer Gruppe mit neuem Selbstbewusstsein ausgestattet – doch die Geilsten wären.

Gut, kann man sich denken, sollen sie. Aber was jetzt passiert, ist wirklich gefährlich in meinen Augen: Die Polizei spielt mit! Ja! Es wird ein Platzverbot ausgesprochen, nicht nur für den Heldenplatz, sondern quasi für den halben ersten Bezirk (ich muss da heute Abend durch, blöd aber auch), Journalisten werden nicht zugelassen, eine Demo mit dem Titel „Kein Europa dem Rechtsextremismus“, an der auch Holocaustüberlebende sprechen sollen, wird verboten. Das alles macht sprachlos, mich zumindest. Das kanns doch nicht sein, dass die Polizei derartig den Handlanger für die Nazis (tschulligung) macht?!

wkr

Doch es kommt noch besser! Für die Bezirke 1-9 wurde ein Vermummungsverbot ausgesprochen! Sowas hab ich echt noch nie erlebt, und es erschreckt mich zutiefst. Und das alles, um ein paar Hansln zu schützen, die auftanzen wollen. Welche Macht diese Handln hinter den Kulissen haben, will ich nicht wissen. Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie fassungslos mich die polizeilichen Entscheidungen machen. Die Polizei, dein Freund und Helfer? Meiner nicht. Definitiv.

Eines ist fix, ich werde mich heute Abend in Haube und Schal gepackt, dass nur noch die Augen rausschauen, durch die Stadt bewegen. Gar nicht unbedingt laut demonstrieren und den Kieberern meine Meinung ins Gesicht klatschen (zu sagen hätte ich denen echt einiges). Einfach nur vermummt durch die Gegend spazieren. Widerstand, ein Zeichen setzen, aber nicht randalieren. Und ich erfreue mich gerade an meiner Facebook-Timeline, wo auf allen Profilfotos von Freunden plötzlich nur noch Hauben und Schals zu sehen sind….

Am Ball tanzen nicht die „neuen Juden“. Am Ball tanzen die alten Nazis. Das darf man sich doch einfach nicht gefallen lassen.

Edit: So, und nur dass das jetzt nicht falsch verstanden wird – die Randale ist in keiner Form zu unterstützen. Es ist NICHT in Ordnung, mit Farbbeuteln und sonstigem auf die BallbesucherInnen loszugehen. Die haben die Hofburg gemietet und dürfen sich dort versammeln. Das, was ich anprangere, ist das Vorgehen der Polizei – das Verbot der Gegenversammlung, die Einschränkung der journalistischen Freiheit und vor allem das Vermummungsverbot.

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