Heute ist ein guter Tag. Heute MUSS ein guter Tag sein. Wenn ihr bitte alle Daumen haltet – nicht nur wegen einem 72-jährigen Politiker, sondern auch wegen einer 95-jähigen Oma und einer alterslosen Freundin. Keine Details, nur Daumen halten bitte.
Warum heute ein guter Tag ist? Weil ich erstens endlich wieder den wunderbaren Haarfön Marke „Fahrtwind beim Radfahren“ einsetzen konnte, endlich mal wieder von der Früh weg mit nackerten Zechn herumrenn, und in einer Hose reinpass, die ich mir 2004 in München gekauft hab, und in die ich die letzten sieben Jahre nicht reingepasst hab. Eine wunderbare, unkaputtbare Leinenhose. Leinen im Sommer ist so ziemlich das beste Material – und in ökologisch machbar (auch wenn ich davon ausgeh, dass meine Hose das nicht ist). Leinen ist dankbar im Anbau, mag Stickstoff gar nicht, das heißt, Spritzmittel eher nicht so. Leinen verlang nach anständiger Fruchtfolge, ich hab mal gelesen, dass nur alle sechs bis sieben Jahre am gleichen Feld angebautes Leinen wirklich gut verarbeitbar ist zu Stoff. Außerdem wächst Leinen im Gegensatz zu Baumwolle auch hier, vor unserer Haustür, quasi. Und wenn man dann nicht nur maßvoll, sondern GAR keine chemisch-synthetischen Spritzmittel einsetzt, haben wir den Bio-Anbau. Für mich was mal echt eine Erkenntnis, als ich rausfand, dass es Baumwolle erst seit ca. 250 Jahren in Europa als Stoff gibt. Vorher: Leinen, Flachs, Wolle. Spannend!
Vielerorts heißt es, dass Leinen gerade wiederentdeckt wird. Für mich gilt das nicht, ich hab immer schon gern Leinen getragen (und ich bügels NIE. Ich hasse Bügeln, mit all seinen Konsequenzen.)
Auch „entdeckt“ hat die Göttin des Glücks das Leinen. Bereits letztes Jahr gabs eine Kollektion, dieses Jahr gibts mehr Farb- und Modellauswahl:
Bio-Leinen, regional gefertigt. Und sehr, sehr lei(nen)wand – ich weiß, ich kann dem Wortspiel nicht widerstehen, dabei ists mies 😀
Hier gehts zur ganzen Kollektion, online bestellbar oder in einem GDG-Shop in eurer Nähe anprobierbar. Und für alle jene, die sagen, meine Outfits seien zu wenig business und daher für sie nicht alltagstauglich: Diese Leinensachen sind es ja wohl, oder?
Ah ja, und mein „so schaut anders aus“: Birkenstocks, die alte Leinenhose, geschenkter Gürtel, ein ebenfalls mindestens 12 Jahre altes Bandshirt (Fettes Brot, hach), und heute das einzige schwarze Leiberl im Schrank gewesen, das noch sauber war, unkaputtbare Sonnenbrille, Waschbretthirn. „Und jetzt tu mal deine Stirn entrunzeln“ hat er nämlich heut nicht gesagt, der Georg…. Nicht im Bild: Die Jeansjacke. Ich erspar sie euch 🙂
Die Hose sieht wirklich sehr schön & cool aus! (bei Leinen denkt man ja eher mal an „ökiges Aussehen“). Ich will aber noch zu Deinem Artikel ergänzen, dass es vor der massiven Verwendung von Baumwolle neben Leinen/Flachs und Wolle ja noch den Hanf gab. Ist dem Leinen vom Tragegefühl her sehr ähnlich und v.a. im Anbau wesentlich ökologischer als Baumwolle, da die Hanfpflanze nicht so empfindlich ist. Und eben auch regional anbaubar. Die Firma Hemp Age hat u.a. sehr schöne Hanfkleidung.