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Facts, Facts, Facts

Ladies and Gentlemen, may I present das no net so ganz fertige Factsheet über die diversen Abgründe der konventionellen Modeproduktion. Ich wollt nur mal so sammeln, was mir so alles einfällt zum Thema „konventionelle Mode“. Einige Dinge sind noch nicht fertig ausformuliert, andere sicherlich verbesserungswürdig, aber tadaa, im Word sind es 17 Seiten, die ich da fabriziert habe. Einige Punkte muss ich noch bearbeiten – falls bei dem bereits Geschriebenen Fehler auftauchen, bitte um Email an ichkaufnixx@gmail.com und ich bearbeite das Factsheet.

Hier (und da oben im Menü unter FACTS) gibts das ganze nachzulesen. Das Jahr hat mir weitaus mehr gebracht als einfach nur 366 Tage Kontoschonung. All diese Tatsachen, die da aufgelistet sind, haben mir massiv zu denken gegeben. Vor allem die Tatsache, dass ich eigentlich ausm Ärmel geschüttelt auf sechzehn verschiedene Punkte gekommen bin, wo es im Griss um die Fetzen falsch oder halt in die falsche Richtung rennt.

Ich weiß nicht, ob für euch LeserInnen dieser Überblick was bringt oder nicht zu trocken ist – für mich ist es eine passende Abrundung dieses Blogs. Ich kann nämlich auch auf ernsthaft. Manchmal.

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Share and Care

Auweia, ich bin in Shoppinglaune. Aber nicht für Kleidung, sondern für Einrichtung. Das Bad, das war immer so mein Sorgenkind, irgendwie bin ich auf keinen Nenner gekommen, wie ich das stimmig einrichte – und sowas ist mir verdammt wichtig. Außerdem nerven mich die Berge an ausgemisterer Kleidung im Wohnzimmer grad ziemlich, vor allem, weil sie grad lose daliegen, da ich die Taschen kürzlich dringend benötigt habe.

Ein paar Zerquetschte hab ich dann auch wirklich beim Möbelschweden liegen lassen – es gab günstige Metallregale fürs Bad, und in diesen Tisch (türkis!) bin ich seit August verliebt, den habe ich mir gegönnt (passenderweise hat der Liebste sich endlich einen Akkuschrauber gegönnt, sind wir nicht eine perfekte Symbiose?).

Und leiderleider, ich war mal wieder so richtig „in the zone“. In the Fundgrubenzone, nämlich. Dort hab ich dann gleich noch eine passende Lampe fürs Bad gefunden (und dankenswerterweise per Facebook auch einen Elektriker, der sie mir montieren wird – die alten Fassungen in meiner Wohnung sind abenteuerlich). Und Lust auf ein weiteres Regal bekommen. Und Liebster, meinst du nicht, dass wir so einen Fauteuil brauchen, wenn wir dann mal das eine Zimmer umgebaut haben? Und hey, wieso häng ich die ausgemistete Kleidung nicht auf einer mobilen  Kleiderstange auf, bis ich beschlossen habe, was an Freundinnen, was an Restldesignerinnen und was in meinen eigenen Nähkorb geht?

Zum Glück konnte ich mich (und konnten die mich unsäglich nervenden Menschenmassen beim Möbelschweden, die mich zur Flucht zwangen) bremsen. Abgesehen von der Lampe wurde nix mitgenommen. Kurz mal nachgedacht, und schwupps, mal auf willhaben und vor allem share&care nachgeschaut.

Share&Care ist einfach megaleiwand. Da gehts nicht ums Tauschen, sondern ums Suchen und Schenken. Entweder man bietet etwas an, gratis, oder man postet, was man sucht. Selbiges tat ich, und keine 24h später holte ich zwei mobile Kleiderstangen ab. Am neunten hol ich mir dann auch noch einen Berg an Kleiderhaken, und meine Begeisterung ist unendlich. Ich kanns echt nur weiterempfehlen – ich werd in Zukunft öfter reinschauen. Wer weiß, vielleicht sucht ja jemand ein Klumpert, das ich loswerden will?

Übrigens gibts das System für viele verschiedene Städte, einfach nach eurer Stadt suchen!

Ps: Das Bad ist endlich richtig schön geworden, und diese Verschönerung hat mich genau 25 Euro gekostet. Der Rest war wiedermal einfaches Umstellen. Umdenken hilft manchmal ungemein gegen die Kaufrauschgefahr….

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Absurde Globalisierung

Ich bin gestern Abend mitm Liebsten noch ins Diskutieren gekommen. Wir sahen uns gemeinsam einen kurzen Beitrag über das Altkleidersystem in Afrika an. Kurzfassung: Alte, ausgemistete Kleidung wird containerweise nach Afrika verschifft und dort um ein bis zwei Euro das Stück auf Märkten verkauft. Vielerorts wird es direkt vor Ort (blöde Wortwiederholung, sorry) umgenäht und so passend gemacht. An sich ist es ja keine schlechte Idee: Das Leben von Kleidungsstücken, die ansonsten nur die Müllberge vergrößern würden, wird signifikant verlängert. Direkte Anpassungsmaßnahmen vor Ort. „Ist doch schlau, das System!“, meinte der Liebste: „Nur die Transporte, die sind halt deppert.“

Ich erwiderte, dass die Idee ja – wenngleich etwas kolonialistisch angehaucht – ja wirklich nicht schlecht ist, allerdings in der Umsetzung ganzganz böse Mängel hat. Der größte davon: Die jeweiligen nationalen afrikanischen Textilmärkte, – fabriken usw. sind komplett am Boden. Bei Stückpreisen von 1-2 Euro kann niemand mithalten. Ein kompletter Wirtschaftszweig auf einem Kontinent, der sowieso schon nicht in Reichtum schwimmt, weggebrochen.

Das Fazit von uns beiden: Eigentlich unglaublich – Kleidung, die aus US-amerikanischer Baumwolle billigst in Fernost produziert wird, wird in Europa „zer“tragen, weitergeschickt nach Afrika und wirkt dort wirtschaftszerstörend. Die Globalisierung hat echt einige Vorteile mit sich gebracht – aber das ist eine der unzählbar vielen Absurditäten davon.

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Eindeutig

Weihnachten war.

(c) nunette colour

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Der Textilschwede tut was für die Umwelt

Der Textilschwede tut was für die Umwelt, und ich muss sagen – wenn das Projekt nicht zehn Seiten kleingedruckte Ausnahmefaktoren beinhaltet – ich fand es als Konzept auf den ersten Blick gar nicht mal so schlecht. Tropfen auf den heißen Stein, aber ein interessanter Ansatz! Jetzt frag ich mich  nur grad: An wen werden die zurückgegebenen Kleidungsstücke weitergegeben, und wann sehen wir die Aufdeckerdoku, dass der Textilschwede das auch nur verbrennt oder auf eine Deponie irgendwo weit weg bringt, weil sich ergeben hat, dass sie das Zeug nicht weiterverwenden können. Nur mal so dahingesagt.  Ich hoff, ich werde die soeben beschriebene Aufdeckerdoku nie sehen müssen.

Fünf Minuten Recherche ergaben dann folgendes:

Das schreibt der Textilschwede selbst:

H&M wird das erste Modeunternehmen sein, welches eine Kleidersammlung in ausgewählten Stores auf der ganzen Welt einführt. Durch diese globale Initiative können Kunden dazu beitragen, natürliche Ressourcen zu schonen und die Umweltauswirkungen durch Textilabfälle zu reduzieren. Es werden alle Kleidungsstücke von allen Marken und auch in jedem Zustand akzeptiert. Pro abgegebener Tüte bekommen die Kunden einen Gutschein für 15 % auf einen Artikel. Die gesammelten Kleidungsstücke werden dann von H&Ms Partner I:Collect übernommen, der eine etablierte Infrastruktur für eine Weiterverarbeitung bietet, um Konsumgüter einem neuen Nutzen zuzuführen.

Alle Marken vom Textilschweden oder alle, alle Marken? Auf der Suchen nach I:Collect bin ich auf diese Firma in der Schweiz gestoßen. So wie es da steht, scheint das Zeug dann einfach weiterverkauft zu werden. Und wenn das stimmt, ist es ein Geniestreich vom Textilschweden. Sie verkaufen Gewand einfach doppelt, weil die KundInnen es ihnen gratis zurückbringen. Für einen SACK voller Kleidung bekomm man 15 Prozent auf EIN neues Kleidungsstück.

Ok, ihr lest hier mich live beim Denken, und mir geht grad ein Glühbirndl auf: Kann es vielleicht, möglicherweise, naiv gefragt unter Umständen sein, dass da mal wieder das megafette Umsatzplus für den Textilschweden im Vordergrund steht anstelle der Umwelt?

Edit: Ich bin grad echt traurig, es ist wirklich so weit gekommen – die setzen Aktionen, die zumindest mal im Ansatz grün sind, und ich zerleg sie. Da versteh ich das Argument vieler Konzerne, die sagen, wozu solle man da Schritte setzen, man wird ja eh nur dafür abgewatscht. Soll man das Projekt doch als gut gelten lassen? Mein Bauch sagt nein. Ich bin verwirrt.

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Nähminismus?

Wie gestern Abend schon geschrieben, hab ich mich im Eco Fashion festgelesen. Und bin da auf besagter Seite 51 über einen Absatz gestolpert, bei dem ich dann hängengeblieben bin:

Ein T-Shirt tragen wir ca. 7 Mal, ehe es ausrangiert und weggeschmissen wird. Eine Reparatur ist in den meisten Fällen nicht nur ökonomisch wenig sinnvoll, es ist uns auch die kulturelle Fähigkeit verloren gegangen, zu stopfen, zu flicken oder gar zu nähen. Was früher als Selbstverständlichkeit von Müttern an ihre Töchter weitergegeben wurde und zur häuslichen Tätigkeit einer Frau gehörte, ist im Zuge der Emanzipation verloren gegangen. Zum Glück, kann man auf der einen Seite sagen, entledigen und befreiten sich die Frauen endlich ihrer tradierten Rolle. Auf der anderen Seite können Frauen (und auch Männer) sich heute diesem typischen Frauenthema aus einem ganz anderen Blickwinkel wieder annähern.

Ich muss da dazu feststellen: Ich habe keinen feministischen oder antifeministischen Zugang zum Nähen oder Stricken. Beim Nähen hab ich eher so einen „geh oidaaa das muss doch funktionieren“-Zugang. Und ich mags eigentlich gar nicht, wenn jeder Furz, der im Alltag gelassen wird, emanzipatorisch eingestuft wird. Ich habe das Glück, Emanzipation und Halbe-Halbe mit all seinen Vor- und Nachteilen leben zu können und habe es daher nicht im Fokus  (und bin allen Frauen dankbar, die dafür gekämpft haben und kämpfen!!) Aber: Da is was dran, oder? Früher traditionell, heute trendy – und dazwischen sind ziemlich viele Vorurteile verloren gegangen. Find ich gut!

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Das Leben eines Shirts

Ich mag Infografiken. Was für eine hübsche Zusammenfassung eines nicht so hübschen Themas. Nur der Wasserverbrauch stimmt nicht ganz, der liegt nämlich bei knapp 2700 Litern, real und virtuell. Hier steht genaueres.

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Eines hab ich noch, eines hab ich noch!

Ha, doch noch was gefunden, bevor ich fahre (wobei, eigentlich wollt ich das ja in der Früh posten und den andern Beitrag am Nachmittag, hab da aber irgendwie einen Knoten in die Terminspeicherung gemacht…geschrieben hab ich beides in der Früh 🙂 ):

Wiedermal ein neuer Aspekt – ich hab schon ein paarmal drüber gelesen, hier eine interessante Doku: Was passiert eigentlich mit unseren Altkleidern? Und wie absurd viel schmeißen wir eigentlich an funktionaler Kleidung weg? Und dann wär da auch noch das Problem mit der afrikanischen Textilindustrie….

Ich find ja an sich diese Secondhand-Industrie nicht schlecht. Wir gehen da einfach ein bissl von den falschen Vorstellungen aus, wenn wir Kleidersäcke in den Container geben – da steckt einfach eine Industrie dahinter, und der Bedarf in Österreich ist einfach gedeckt. Dennoch glauben wir, dass all unser Gewand bedürftigen Leuten günstig oder gratis zugute kommt. Dieses Bild in den Köpfen der Leute erinnert mich immer an die Bio-Diskussion, die ich mit Kollegen mal hatte. Das Fazit daraus war: Die Menschen sind naiv. Weil die Werbung es vorgaukelt, glauben sie, dass der Bauer Martin seine zwanzig Eier von seinen Hendln aus Freilandhaltung, denen er täglich eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt, in der Früh in der lokalen Supermarkt-Filiale abgibt. Dass da eine inzwischen riesige Industrie dahintersteckt und daher diese Landromantik einfach nicht ist, geht vielen nicht ein (deshalb find ich die Tonalität vom Bio-Schmäh auch ein bissl lächerlich, das ist einfach künstliche Betroffenheit).

Aber dennoch: Der Hausverstand (meiner, nicht der vom Billa) sagt mir, dass ich das Gwand, das ich hergeben werde, entweder zu Tauschparties tragen werde, umnähen werde oder guten Freunden geben werde, die noch viel Tolleres draus umnähen. Damit cooles Neues draus entsteht und meine Lust am Neukauf geringer wird.

Was nicht heißt, dass wir Wohlstandsmenschen Ärmere nicht unterstützen sollten. Aber dann bitte direkt. Kleidersäcke in der Gruft abgeben oder so.

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Wir schmeißen Millionen weg

In Großbritannien ist eine neue Studie herausgekommen, in der es um die Menge der Kleidung geht, die die Briten besitzen – und wieviel da zuviel ist oder nicht.  Kurz zusammengefasst:

  • Der durchschnittliche Haushalt in UK besitzt Kleidung im Wert von 4000 Pfund (= ca. 5000 Euro). Zirka 30% der Kleidung wurde für mindestens ein Jahr nicht getragen.
  • Die Kosten für diese gesamte ungetragenen Kleidung in Großbritannien beläuft sich auf sage und schreibe 30 BILLIONEN PFUND (38 Milliarden Euro).
  • Die Durchschnittstragedauer im Lebenszyklus eines Kleidungsstücks um nur drei Monate zu verlängern, würde zu einer fünf- bis zehnprozentigen Reduktion der jeweiligen ökologischen Fußabdrücke führen.
  • Geschätzte 140 Millionen Pfund (177 Mio Euro) an gebrauchter Kleidung wandern pro Jahr in Großbritannien auf die Müllkippe.

Da besteht doch Potential!

 

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