Schlagwort-Archive: Upcycling

Talent in rauhen (rauen?) Mengen

Die größte Onlineshoppinggefahr besteht bei mir immer Sonntagvormittags, wenn ich schon wach bin und am Sofa im Wohnzimmer mitm Laptop am Schoß Nachrichten aus aller Welt lese und der Liebste noch hinten im Bett vor sich hin mützelt. So auch heute, jetzt gerade. Ich trotz sehr ausführlichen Feierns gestern bei meiner lieben ehemaligen Arbeitskollegin Soosoo (ja, sowohl ich heiß wirklich Nunu als auch sie wirklich Soosoo – also bei uns beiden hat sich der Spitzname durchgesetzt, was den Arbeitsalltag für uns regelmäßig amüsant, für Kollegen anstrengend gemacht hat: „Du, Soosoo, äh, tschulldigung, Nunu, ah, na eh, Soosoo!“) schon wach, mich über den Artikel über das Buch vom lieben Matthias, der mir beruflich eine Zeitlang wirklich massivst weitergeholfen hat, gefreut, und schon wieder hat es mich in Richtung Kleidung und Shopping online gezogen, natürlich nuuuur aus Recherchegründen für den Blog hier.

Doch dann landete ich über einen meiner Lieblingsblogs, Refashionista, bei einem weiteren Blog: Charity Shop Chic hat das gleiche Konzept – nähe Gewand von Flohmärkten, Second-Hand-Läden und Caritaslagern um in Topmodisches. Sowas macht schon echt Lust auf Selbermachen und weniger auf Einkaufen.

Zum Beispiel hat die Dame sich einfach, weil sie es im Fernsehen sah, ohne irgendein Schnittmuster, dieses Kostüm von Westwood, das Carrie Bradshow trug, nachgenäht (Pfuh, ein Satz fürs Beistrich-Bingo…):

Verwendet hat sie ein Nadelstreifhose, die sie beim Roten Kreuz gefunden hat, und Stoff, ebenfalls ein Fund im Charity Shop, wenn auch ein sehr seltener, wie sie zugibt. Schönerweise passen die beiden fast zusammen:

Und heraus kam *trommelwirbel*

Und wem das jetzt nicht unglaublich toll vorkommt, der solle sich bitte den gesamten Artikel von ihr anschauen, ich steig schon bei den Schnitt-Fotos aus. Restlos begeistert werde ich mich jetzt weiter durch diesen Blog surfen, bis der Liebste wach ist und wir Richtung Familienfeier starten. Herrlich, Inspiration und Surfvergnügen ohne Geldausgebgefahr…

Wobei, Farbe muss ich besorgen. Weil die hier will ihr ihr unbedingt nachmachen.

http://charityshopchic.net/2013/01/09/dip-dye/

vorher

http://charityshopchic.net/2013/01/09/dip-dye/

nachher!

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Milch: Liebeserklärung ans Upcycling

Ich kann mich noch genau daran erinnern – es war Sonntagnachmittag, und wir beschlossen, dass wir nach einem ausführlichen Brunch im Dellago noch ein bißchen schlenden wollten. Auf der anderen Seite des Yppenplatzes war ein kleiner Laden mit einem Nadelstreif-Kleid in der Auslage. Ich ging hin, um es mir genauer anzuschauen – und war baff: Das war eine umgedrehte Anzughose? Umgedreht im Sinne von verkehrtherum – oben war unten und umgekehrt.

Nach ein paar Wochen stieß ich zufällig wieder auf ein solches Hosenkleid und fand raus: Das Label heißt Milch. Ich habe sie schon einmal verlinkt, und auch bei der WearFair war sie dabei, die Designerin mit dem wunderschönen Namen: Cloed Priscilla Baumgartner.

Auf ihrer Homepage ist ihre neue Kollektion zu bewundern (das das schöne an dieser Jahreszeit, lauter neue Kollektionen!) – ich habe mir erlaubt, die Fotos hier mit Verlinkung auf ihre Page zu verwenden.

MILCH_klaerchen

MILCH_klaerchen – mein persönlicher Favorit

MILCH_vivi_jenny

MILCH_vivi_jenny

MILCH-doppelhugo

MILCH-doppelhugo

Die Frau ist wirklich eine Bereicherung für die nachhaltige Modeszene. Nicht nur, dass sie selbst solche lässigen Kollektionen aus gebrauchtem Material herstellt, sie ist auch Initiatorin toller Tauschevents – bei Topswap steht übrigens ein Superedelnobelcharitytauschevent an, über das ich später mal bloggen werde. 

Ihre Überzeugung, dass der Lebenszyklus von Kleidung länger werden muss, ist beeindruckend und äußert sich nicht nur in ihrer Mode, sondern auch in ihrem Manifesto:

MANIFESTO

UPCYCLING & APPROPRIATION FASHION

1 Warum dem bereits bestehenden Wäscheberg noch mehr hinzufügen?
2 Welche Anmaßung zu behaupten aktuelle Mode sei besser als Vorjahresmodelle.
3 Die Ideologie der Originalität ist arrogant und verschwenderisch.
4 Destillation erzeugt Hochprozentiges.
5 Der Genuss des Wiedererkennens ist unvergleichlich.
6 Der Zugang zu Vergangenem ist günstiger als der zu aktuellem Geschehen.
7 Archive werden durch diese Herangehensweise legitimiert.
8 Wir zollen unseren VorgängerInnen Respekt durch Recycling ihrer Weisheit.
9 Nachahmung und Weiterentwicklung hinterfragen Original und Originalität.
10 Dieses Manifesto ist erweiterbar. Weitere Punkte werden gerne aufgenommen!

Cloed Priscilla Baumgartner 2006 (frei nach Rick Prelinger)

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Kreativistentum

Na da ist man einmal ein verlängertes Wochenende nicht da und die Herren und Frauen Brötchengeber starten eine lässige Aktion: Es gibt wieder einen Fotobewerb, aber diesmal nicht nur mit Mode. Sondern es geht allgemein um Upcycling, auch bei Möbeln.

Wie blöd, dass ich Mitarbeiterin bin und Rechtsweg und so, sonst würd ich maßlos angeben mit dem Tisch, den wir aus einer Kabeltrommel gemacht haben (abschleifen, einlassen, lackieren, Räder dran), oder mit der Lampe, die der Liebste aus einer Waschmaschinentrommel gebaut hat. Und für die er im Winter stundenlang auf der Terrasse im Burgenland an einer vierzig Jahre alten Waschmaschine mit zentnerschweren Betonblöcken drin gerüttelt hat. Meine Strickerei drinnen am Sofa war von wunderbaren Flüchen von draußen untermalt 🙂

Und wie doppelt blöd, dass ihr mir das jetzt einfach glauben müssts, weils noch keine Fotos von den Teilen gibt.

Aber wenn ihr selbst Fotos von Upgecycletem habt: Immer her damit! Denn – wie schön finde ich den Spruch – „Müll von gestern ist Design von morgen“! 🙂

 

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Bestehendes verwenden

Das Green Concept von Jigsaw ist auch spannend – sie verwenden Stoffe, die in der Produktion nicht verwendet werden und oft jahrelang in irgendwelchen Lagerhäusern liegen, und produzieren mit denen. Soll heißen: Wenn der Stoff aus ist, gibts keine Nachlieferung. Bestehendes wird verwendet, Neues wird nicht produziert. Schöner Ansatz, aber wie immer: Ausbaufähig. Ökologisch gute Ideen dabei, aber wer nähts? Sie schreiben „local sewing companies“ in den USA. Klingt das zu schön, um wahr zu sein? Bin ich zu kritisch?

Falls das Bild zu klein ist: Vielleicht kann man es hier besser erkennen.

pinterest

pinterest

Zur Erklärung: Ich finde dieses Projekt auf sehr vielen Ebenen schlau und wunderbar. Und ich bin realistisch genug, um zu sehen, dass diese Firma nicht von heute auf morgen ihre gesamte Produktion umstellen wird auf dieses System, das ist wirtschaftlich für die nicht machbar. Das heißt, ich sollte mich darüber freuen, dass konventionelle Firmen Projekte starten, die ja wirklich gut sind. Aber ich hoffe halt, dass sich dieses gute Projekt sich nicht auf ein undifferenziertes Gesamtbild der Marke überträgt (Imagetransfer), sondern denke, man mus sich immer wieder klar machen: Das ist EIN Projekt von denen. Dieses Projekt ist super. Aber dieses Projekt ist NICHT die ganze Marke.

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Abwrackprämie für BHs und Slips

Lustig, seit ich wieder shoppen darf, interessieren mich – wahrscheinlich aus Selbstschutz – die „guten“ Alternativen weniger. Ich bin nicht mehr auf der Suche nach neuen Labels, zumindest jetzt grad nicht. Was mich sehr wohl interessiert – wahrscheinlich weil ich da noch auf der sicheren Seite bin, Shopping bei den Läden kommt für mich derzeit noch nicht in Frage – ist das Nachhaltigkeitsstreben konventioneller Hersteller. Heute am Heimweg an Intimissimi vorbeimarschiert – und über riesige Recyclingzeichen in der Auslage gestolpert. Zuhause mal genauer nachgeschaut: Intimissimi vergütet alte, zurückgebrachte BHs und Slips. Abwrackprämie für Unterwäsche.

Auch  hier wieder: „Kleidung jeglicher Marke“. Rückvergütung: Ein Gutschein – bei dem es sich empfiehlt, das Kleingedruckte zu lesen. Die Altkleidung übernimmt dann eine Schweizer Firma namens I:CO. Das kommt einem doch bekannt vor, oder?

Inzwischen hat die Firma I:CO jedoch eine eigene Homepage, die ich vor wenigen Wochen noch nicht im Netz fand.

Dort stehen andere Infos als die, die ich bisher hatte. Vor wenigen Wochen hieß es: I:CO verkauft die gebrauchte Kleidung wieder. Und ich war sauer, das roch nach Greenwashing und auf Profit auf Kosten anderer Hersteller. Auf der Page präsentieren sie sich gleich ganz anders.

Die I:CO-Formel: Rewear und Upcycling
Um diesen geschlossenen Produktkreislauf realisieren zu können,  heißt die Lösung für uns  REWEAR & UPCYCLING. REWEAR bedeutet, dass Tragbares zunächst weitergetragen wird. Dies garantiert, dass die Energie, die einmal in ein Produkt geflossen ist, respektiert und optimal genutzt wird. Ein Auto wird schließlich auch nicht entsorgt, nur weil uns die Farbe nicht mehr gefällt. UPCYCLING bedeutet, dass aus der ausgetragenen Textilie oder dem ausgedienten Schuh ein neues Produkt in gleicher oder sogar besserer Qualität entsteht.  Nicht mehr Tragbares wird in einen UPCYCLING- Prozess geführt und somit in einem Kreislauf gehalten. Damit aus einer Jeans in Zukunft auch wieder eine Jeans entstehen kann. (von: http://www.ico-spirit.com/de/ico-story/)

Gut, Information macht schlau – das System find ich letztendlich doch gut. Und ich finde gut, dass sie mit konventionellen Anbieten kooperieren. Und vor allem finde ich gut, dass das System endlich transparent ist. Aber: Wer verdient am Wiederverkauf? Das frage ich mich immer noch – die Auftraggeber, also der Textilschwede und Intimissimi, oder I:CO selbst?

Warum ich oben „noch nicht“ geschrieben habe: Lovely Yesmin, Gewerkschaftspräsidentin einer Näherinnengewerkschaft in Bangladesch, hat wiederholt die Aussage getätigt, dass ein Boykott der Fast-Fashion-Produkte der falsche Weg ist. Mehr dazu ein anderes Mal, dieser Gedankengang rumort seit Monaten in mir. Als Ausrede, dass ich doch wieder dort shoppen gehe, will ich das Argument aber nicht gelten lassen.

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Die Designerin in meinem (schrägen) Design

Ich weiß gar nicht, wie ich diesen Beitrag jetzt anfangen soll. Es ist so schräg, was passiert ist. Also. Ich war ja gestern beim Flohmarkt im Glanz und Gloria. Erstens mal, weil ich unbedingt Lady Grey wiedersehen wollte, zweitens, weil ich – ehrlich! – schauen wollte, ob ich für den Liebsten ein paar LPs abstauben kann, und drittens – zugegeben – weil der Gedanke an Steinwidder-Teile zu Flohmarktpreisen schon verdammt verführerisch war. Anita ist ja auch die Designerin meines heißgeliebten Sockenpullis. Und überhaupt hat sie so derartig coole Sachen, so ein unfassbarer lässiger Style, das Ganze aus alten Socken, Shirts oder ähnlichem.

Und dann geschah eben was ganzganzganz Schräges: Ich komm dort rein, probiere ein paar Sachen an (ich wollte halt mal die Gelegenheit haben, diese feinen Sachen anzuhaben – war eh eine blöde Idee, als ob ichs nicht voher gewusst hätte), und hatte fast schon den Deal mit Anita, dass sie mir zwei Stücke bis Jänner zurücklegt.

Das war noch nicht das Schräge. Ich zog mich wieder an – und ich hatte meinen selbstgestrickten Pulli an. Plötzlich waren alle um mich schwerstens begeistert, auch Anita Steinwidder.  Es war so unglaublich seltsam – mitten in einem Geschäft, in dem kaum ein Teil zu einem zweistelligen Preis zu kaufen ist, reißen sich alle um ein Teil, das ich gemacht habe. Lady Grey wollte einen haben, zwei andere Ladies im Raum waren ebenfalls hin und weg, auf der Straße vor dem Geschäft wurde der Pulli von einer mir Unbekannten abfotografiert, da sie ihn ihre Mami nachstricken lassen will, und Anita selbst probierte ihn auch an.

(c) nunette colour

(c) nunette colour

Jetzt steht der Deal: Ich stricke Anita genau so einen Pulli (was relativ spannend wird, da ich mich mehr so Pi mal Daumen an der Anleitung orientiert hab, aber versuchen kann ichs ja), und dafür bekomme ich die zwei Teile, die ich mir ausgesucht hatte…

Ich find das unfassbar, nochmal: Da steh ich da, umgeben von unglaublich tollen Oberteilen und Röcken, die um hunderte Euro verkauft werden, und alle reißen sich um meinen Pulli. Noch besser kann man mich echt nicht bauchpinseln….

Und wenn ich dann den Kinderpulli fürs Freundinnenzwergerl, die Haube für den Arbeitskollegen und den Pulli für Anita fertiggestrickt habe, widme ich vielleicht doch wieder einem eigenen Pulli, für den ich die Wolle schon zuhause liegen habe. Oder … vielleicht kriegt doch die graue Kirsche auch so einen? 😉

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Fashion Show der Herbststraße

Am Freitag war ja Party – GLOBAL 2000  ist nämlich nur unwesentlich jünger als ich. Und auf dieser – übrigens sehr fetten! – Party gab es auch eine Modenschau. Ausgehend von unserem Projekt REdUSE hatten nämlich SchülerInnen der Modeschule Herbststraße eine Kollektion aus Second-Hand-Materialien entworfen. Also ich fands lässig, vor allem die grünen Sachen!

http://www.flickr.com/photos/global2000/

Mehr Info gibts auf www.reduse.org, mehr Fotos durch den Klick aufs Bild!

http://www.flickr.com/photos/global2000/

Mehr Info gibts auf www.reduse.org, mehr Fotos durch den Klick aufs Bild!

http://www.flickr.com/photos/global2000/

Mehr Info gibts auf www.reduse.org, mehr Fotos durch den Klick aufs Bild!

http://www.flickr.com/photos/global2000/

Mehr Info gibts auf www.reduse.org, mehr Fotos durch den Klick aufs Bild!

http://www.flickr.com/photos/global2000/

Mehr Info gibts auf www.reduse.org, mehr Fotos durch den Klick aufs Bild!

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Rezension: Mach Neu aus Alt

Ich schulde euch (und dem Verlag, der mir die Bücher zur Verfügung gestellt hat) ja noch eine Rezension dieser Bücher. Hab gestern das blaue, also das über Kleidung und Accessoires, durchgeschaut und muss sagen: Tolle Aufmachung, schönes Konzept, feine Beispiele von DesignerInnen. Allerdings – so richtig festgefressen hab ich mich drin nicht. Und ich kann nichtmal sagen, weshalb.

Aber einige der Beispiele sind wirklich lässig. Besonders gut gefallen mir:

Shannon South – reMade USA: South macht aus alten Lederjacken Taschen. Ja, totes Tier. Aber wenn schon tot, dann dem ganzen bitte so lange wie möglich einen Sinn geben. Und eine Lederjacke, die nur im Schrank hängt, ist weniger sinnvoll als eine coole Tasche, die daraus genäht wird.

Auf 959 bin ich per se mal eifersüchtig: Wo kriegen die bitte die Materialien her? Ich möcht mir und anderen noch ein paar dieser Taschen nähen und stell mir dafür genau solche Autogurte als Träger vor…. Jedenfalls: Sehr fesche Idee, muss ich sagen!

Und weil sie endlich mal am Blog erwähnt gehören und auch im Buch vorkommen: schmidttakahashi. Sie stellen gebrauchte Kleidungsstücke neu zusammen, und das auf einem unglaublichen ästhetischen Niveau. Und außerhalb meines Budgets.

Die Budgetfrage stellt sich in dem Buch einige Male – einerseits findet man Tipps zum Nachmachen, andererseits Upcyclingmode in einer Preisklasse, die zum selbst Nachmachen zwingt. Insofern eine gelungene Mischung! Auf alle Fälle sind die Bücher (beim zweiten bin ich grad) eine tolle Inspirationsquelle und geben einem das Gefühl, dass vor allem Künstler als Trendvorreiter hier vorgeben, dass Neues aus Altem sehr sehr stylish sein kann.

Und wer nachlesen will, wie der Spiegel über das Buch schreibt: Bitteschön. Ich stimme dem nicht ganz zu – ja, es sind zwar einfache Schnitte drin, aber dargestellt ist da teilweise wirklich High Fashion.

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Zwei Welten….ein Wertesystem

Gestern war ich in zwei verschiedenen Welten zu Besuch. Zunächstmal – ich weiß, ich verweise in letzter Zeit etwas viel auf die Seite, aber sie ist einfach mein Lieblingsprojekt im Job – war ich gestern auf der Ressourcentagung von REdUSE. Und dort hielt auch Didrot Nguepjouo, dessen Nachnamensaussprache ich schon wieder vergessen habe, einen Vortrag. Didrot ist Mitarbeiter von Friends of the Earth Cameroon. Ich hatte ja schon vorher das Vergnügen, ihn kennenzulernen und mit ihm über den Baumwollanbau in Kamerun und sonstige interessante „African Facts“ zu reden. FOE Kamerun kampagnisiert zum Thema Baumwolle. Dort ist nämlich das Problem nicht unbedingt der soziale Faktor (wobei, die Kinder werden dort auch statt in die  Schule zum Baumwollpflücken geschickt), sondern der gesundheitliche, sowohl für die Menschen als auch für die Böden. Die Pestizide landen in riesigen Mengen auf den Feldern, die Behälter werden nachher zum Trinkwasser holen (!) weiterverwendet.

Und wenn Didrot dasteht und sagt: „Kauft weniger! Ändert euer Kaufverhalten! Überlegt zweimal, bevor ihr euch ein neues Teil kauft, ob ihr es wirklich braucht! Re-Use and refashion for yourself. Tragt durch bewussten Kauf dazu bei, dass es mehr Biobaumwollanbau und Fairtrade gibt. Respektiert kleine Farmerfamilien.“

…dann geht das ganz  tief rein. Weil Didrot das nicht sagt, weil er „neidisch“ auf das Konsumverhalten der Europäer ist, sondern weil durch eine Verringerung der Nachfrage nach Baumwolle auf den Feldern wieder Gemüse angebaut werden könnte, das der Kamerunschen Exportwirtschaft zwar herzlich wenig bringt, den Einwohnern aber wieder mehr zu essen gibt. Das sitzt, oder?

So hab ich das bisher auch noch nicht gesehen. Noch so ein Aspekt, der zeigt, das alles zusammenhängt. Dass jede einzelne unsere Kaufentscheidungen einen Rattenschwanz an Konsequenzen mit sich zieht. Über diese Initiative muss ich Didrot demnächst noch befragen, dazu war dann keine Gelegenheit mehr.

Moralkeule fertig, und zur zweiten Welt komm ich später.

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Altes und Neues

Juhu, ich hab wieder Lesematerial bekommen – bald gibts hier eine Rezension über diese beiden wunderschönen Babies… freu mich schon auf die nächsten paar freien Stunden, die ich definitiv mit Schmökern verbringen werde… Feiertage sind halt doch was Angenehmes!

Mach Neu aus Alt. Von Henrietta Thompson

Mach Neu aus Alt. Von Henrietta Thompson

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