Der Liebste, der hat sich im Urlaub ein Eigentor geschossen. Mitten in einem Streit meinte er nämlich, dass ihn mein Chaos zuhause auch nerve. Ja, ich Chaos, er … nicht (Pedant trau ich mich jetzt nicht schreiben, stimmt auch nicht ganz). Und dass ich das halbe Wohnzimmer in Beschlag nehme mit meinen Wollen, Stoffen, Nähmaschinen, Strickmaschinen und sonstigem Pallawatsch. Meine Retourkutsche: „Liebster, du hast ein Arbeitszimmer. Das du seit Ende deiner Ausbildung eigentlich nicht mehr brauchst. Ich hab keins.“
Gesagt, getan, in den letzten Tagen wurde bei uns zuhause Möbeltetris gespielt, alle Möbel, die weniger als 80 Kilo wiegen, wurden ver-rückt. Das alte Sofa wurde verschenkt, das neuere (samt Kotzfleck von Biff, damit ich mich auch ja immer an ihn erinnere…. den hab ich ihm immer noch nicht verziehen, den Fleck) an den Platz des alten, Regale wurden ausgeräumt, Tische durch die halbe Wohnung getragen (praktischerweise alte Vollholztische von den diversen Großvätern anstelle des leichteren Möbelschwedenzeugs).
Das Ergebnis:
1) Mir tut mein Kreuz weh, und meine Schulter ist auch nicht viel glücklicher. Ich hab mich am alten Schreibtisch von Opa verhoben (der saudeppert zu tragen ist, weil man ihn nicht seitlich angreifen konnte. Warum? Weil man dann nicht mehr durch die Tür passte. War Zentimeterarbeit.)
2) Ich hab mein eigenes Nähstricklesearbeitszimmer. Und der Liebste beschallt mit seinen Gitarren ab jetzt die Straßenseite und nicht mehr den Innenhof. Was aber egal ist, man hört nach vorne raus weniger als im Hof, wo der Schall seltsame Wege geht.
3) Ich liebe den Ausblick vom Schreib/Nähtisch aus, wo ich auch jetzt gerade sitze.
4) Ich muss immer wieder grinsen. Wenn mir wer vor eineinhalb Jahren (selbst da war die Nähliebe noch nicht so groß) gesagt hätte, ich hab mal ein NÄHZIMMER…. ich hätt schallend gelacht.
































