Schlagwort-Archive: Clean Clothes Kampagne

Berufliches Glück

Heute ist mal wieder so ein Tag: Vor eineinhalb Jahren habe ich noch keinen Gedanken an Baumwolle, an faire Produktion und sonstige Textilthemen verschwendet. Dann kam mein persönliches Abstinenzprojekt, und die Beschäftigung mit diesen so kritischen Themen. Für mich war schnell klar: Das ist MEIN Thema, da will ich weitermachen. Mein roter Faden.

Und jetzt? Weiterlesen

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Ein fairer Abend

Das war ein langer, guter Abend gestern. Erstens: Der Film von Thomas Haunschmid (Care Österreich) ist absolut sehenswert – denn was sonst in all der Kampagnenarbeit zu kurz kommt, ist die Tatsache, dass diese Menschen in Bangladesch, die unsere Kleidung nähen, zwar wirklich schirch arm sind, aber sie sind arm im 21. Jahrhundert. Und dann sieht man halt im einen Moment, wie Sabina, eine knapp 18-jährige Näherin, mit zusammengesuchtem Holz ein Feuer für den morgendlichen Tee mitten im Slum in Dhaka macht – und wenige Minuten später sieht man sie, wie sie mit einem Ipone telefoniert. Und man sieht einfach wieder eine Menge Gesichter und Geschichten, die hinter unserer Kleidung stecken – das berührt einfach.

Nach dem Film gab es eine Podiumsdiskussion – bei der ich zwar zweimal etwas ins Schleudern kam, aber glücklicherweise vom Publikum dennoch gelobt wurde (Danke dafür. Vor allem an Alexandra, die von einem „Gänsehautmoment“ sprach, wui, geht runter wie Öl..).

Doch es kam noch besser. Weiterlesen

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Und gleich der nächste Terminankünder

Reichlichst spät heute, aber doch noch ein Beitrag hier am Blog, bevor ich zu der von mir mit Spannung erwarteten Filmpremiere sause. Warum ich grad zu nix komme, lest ihr morgen im und am (!) NEWS.

Aber an Tagen wie diesen erfülle ich doch gerne den Wunsch einer Kollegin bei Südwind nach Veröffentlichung dieser Einladung: Weiterlesen

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Licht im Gütesiegelwald

Wunderbares Büchlein, in dem alle Gütesiegel, die ernstzunehmen sind, dargestellt sind – endlich Durchblick! Klick aufs Bild = ab zur Bestellmöglichkeit, hoffentlich bald (da fehlt noch ein Link, hab meine liebe Pressekollegin dort aber schon drauf hingewiesen).

 

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Jauch war nicht nur schlecht

Und wieder was gelernt. Ich habe mir gestern die Diskussion bei Jauch zum Thema Bangladesch gegeben. Sowohl von Teilnehmerinnen (Sina Trinkwalder) als auch von Zuschauerinnen (Kirsten Brodde) aus unterschiedlichen Gründen gewaltig kritisiert, fand ich die Diskussion nicht nur schlecht. Ich beschäftige mich jetzt seit eineinhalb Jahren auf täglicher Basis mit dem Thema Fast Fashion vs. Faire Produktion.

Und zugegeben, über sehr weite Strecken habe ich gestern nichts Neues erfahren.

Gut, man kann auch wirklich einiges kritisieren: Weiterlesen

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Freuen! Jetzt! 31mal!

Ich hock mal wieder mit Halsentzündung zuhause, und bin derartig müde, dass Gedanken, die sich in ganze Sätze formen, grad eher schwer möglich sind – also deren Umsetzung ins Schriftliche. Aber es gibt etwas zu feiern – ich übergebe hiermit der Clean Clothes Kampagne das Wort:

Wir haben es geschafft! 31 Unternehmen unterzeichnen das Sicherheitsabkommen für Bangladesch

Wien, 16.05.2013 – Vor Ablauf der Frist, gestern Mitternacht haben 31 Firmen das Abkommen für Gebäudesicherheit und Brandschutz unterzeichnet. Mehr als 1.000 Fabriken in Bangladesch sind damit Teil des Verbesserungsprogramms.

Wir möchten uns bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern bedanken! Nur durch den großen öffentlichen Druck war dieser Erfolg möglich!

Das Abkommen ist ein Meilenstein für die bangladeschische Bekleidungsindustrie. Die Firmen unterzeichnen damit ein transparentes, rechtlich bindendes Abkommen, das die lokalen Gewerkschaften einbindet und die Unternehmen finanziell an den Sanierungen der Fabriken beteiligt.

Mit Ende des gestrigen Tages haben 31 Unternehmen unterschrieben: H&M, Inditex, C&A, PVH (Calvin Klein, Tommy Hilfiger), Tchibo, Tesco, Marks & Spencer, Primark, El Corte Inglés, Hess Natur, jbc, Mango, Carrefour, KiK, Helly Hansen, G-Star, Hofer, New Look, Next, Mothercare, Loblaws, Sainsbury’s, Benetton, N Brown Group, Stockmann,  WE Group, Esprit, Rewe, Lidl, Switcher und Abercrombie&Fitch.

Der Generalsekretär von IndustriALL Global Union, Jyrki Raina begrüßt ebenso die Entscheidung der unterzeichnenden Unternehmen und ergänzt: “Wir werden die Tür auch nach dem Ablauf der Frist einen Spalt weit für weitere Unternehmen offen halten. Wir beginnen aber jetzt mit der Umsetzung. Nachzügler haben keinen Einfluss auf die bereits getroffenen Entscheidungen. Es geht nun um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Menschen, die mit einem Mindestlohn von rund 30 Euro im Monat ihr Leben riskieren, wenn sie zur Arbeit gehen.”

Das Abkommen umfasst unabhängige Sicherheitsinspektionen, verpflichtende Reparaturen und Renovierungen, Möglichkeiten Geschäftsbeziehungen mit den Fabriken zu beenden, wenn diese notwendige Sicherheitsmaßnahmen ablehnen, sowie die Involvierung der betroffenen ArbeiterInnen und ihrer Vertretungen, der Gewerkschaften. Ein Kernstück des Abkommens ist die Kostenbeteiligung. Die unterzeichnenden Markenunternehmen verpflichten sich dazu für Instandhaltungskosten in ihren Zulieferbetrieben aufzukommen und damit die Arbeitsplätze sicherer zu machen. Das Abkommen garantiert den ArbeiterInnen das Recht gefährliche Arbeit zu verweigern, wie es die ILO Konvention 155 vorsieht.

Und wer sich wirklich dafür interessiert: HIER gehts zu dem Abkommen, das die Firmen unterzeichnet haben. Ich hoffe wirklich, dass es jetzt schrittweise in Bangladesch zu massiven und schon lange gebrauchten Verbesserungen kommt – und danach sind dann Pakistan, Indien und all die anderen weiteren Billiglohnländer dran….? Bangladesch ist sicher das Land mit den schlimmsten Zuständen, dem geringsten Mindestlohn und und und, aber es ist nicht das einzige Land, in dem unfair produziert wird…

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Gespannt wie ein Pfitschipfeil

Und nochmal gute Neuigkeiten, die auf dem bitteren Unglück mit über 1100 Toten basieren: Der Textilschwede, C&A und Inditext haben endlich die schon so lange geforderte Unterschrift unter das Brandschutzabkommen gesetzt. Wenn ich das richtig verstanden habe, verpflichten sie sich damit unter anderem, die Fabriken, in denen sie produzieren, finanziell dabei zu unterstützen, dass Brandschutzmaßnahmen und weitere Sicherheitsvorkehrungen eingebaut werden.

Auch das klingt gut, auch das lese ich mit etwas verhaltener Freude. Kann es wirklich sein, dass sich aus Sicht der Kritiker in mittelgroßen (aber schönen!!), für die Konzerne riesigen Schritten was ändert?

The factory safety agreement calls for independent, rigorous factory safety inspections with public reports and mandatory repairs and renovations underwritten by Western retailers. It also calls for retailers to stop doing business with any factory that refuses to make necessary safety improvements, and for workers and their unions to have a substantial voice in factory safety.

Und:

“H&M’s decision to sign the accord is crucial,” said Scott Nova, executive director of the Worker Rights Consortium, a Washington-based factory monitoring group backed by 175 American colleges and universities. “They are the single largest producer of apparel in Bangladesh, ahead even of Wal-Mart. This accord now has tremendous momentum.”

Ich bin gespannt wie ein Pfitschipfeil, wie sich das alles entwickelt!

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Unterschriften, die wirken

Auf meine Überlegungen letztens, wie wir als KonsumentInnen hier uns wirkungsvoll für die NäherInnen in Bangladesch und Co. einsetzen können – Boykott oder nicht und wenn nicht, was dann – hat mich lobenswerterweise eine Leserin auf die Macht des Internets und seinen Petitionen hingewiesen. Schöner Bauchfleck für mich 🙂

Ich stehe solchen reinen Unterschriftensammlungen ob ihrer Schlagkräftigkeit eigentlich eher kritisch entgegen (obwohl ich selbst immer wieder brav unterzeichne), doch seit wir im Büro diese Kampagne gelauncht haben, denke ich anders. Unglaublich, was sich auf Facebook und Twitter und in den Medien abspielt – mit über 200.000 Unterschriften (and counting) hätten wir nie gerechnet.

Was ich als linke Zecke im Herzen jedoch echt nett finde, sind Shitstorms – die im Optimalfall sogar ganze Server lahmlegen. Ich weiß, wenn unser Mister IT das liest, wird er böse mit dem Zeigefinger wacheln, weils für Leute wie ihn einen A… voll Arbeit bedeutet, aber sorry: Ich finde das wirkungsvoll. Damit ärgert man sie wenigstens ein bißchen, „die da oben“.

Doch zurück zum Kernthema: Bangladesch und die dortigen Arbeitsbedingungen: Die international agierende Clean Clothes Kampagne setzt gerade beide Tools ein.

Zu den Fabriksbränden von letztem November gibt es eine Mailing-Aktion, zur aktuellen Katastrophe (es werden jeden Tag mehr Tote gefunden, inzwischen ist man bei über 600 angelangt) eine Petition. Beides habe ich unterzeichnet. Ihr auch?

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Österreichische Aktivistin in Kambodscha festgenommen

Folgende Presseaussendung ist soeben in meine Inbox geflattert und hat mir den Mund offen stehen lassen. Erstens, weil ich die werte Frau Königshofer kenne, zweitens, weil ichs unglaublich finde, dass es zu Festnahmen kommen konnte, und drittens, dass die Kieberei dort die Interessen der Wirtschaft und nicht die der BürgerInnen schützt. Ja haben die denn gar keine Rechte mehr?! (letzteres: rhetorische Frage. I waas eeh. Aber es ist jedesmal wieder erschütternd…)

Österreichische Clean Clothes-Aktivistin von kambodschanischer Polizei festgenommen

11.03.2013, Wien/ Phnom Penh. Am Dienstag, den 05.03., wurde Michaela Königshofer, Leiterin der österreichischen Clean Clothes Kampagne und weitere vier AktivistInnen aus Belgien, Norwegen und den Niederlanden in der Nähe der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh in Polizeigewahrsam genommen, weil sie eine Versammlung von streikenden TextilarbeiterInnen vor den Toren der Bekleidungsfabrik E Garment besucht hatten.

Die Streikenden wollten auf die illegale Entlassung von 41 ArbeiterInnen, alle Mitglieder der unabhängigen Gewerkschaft C.CAWDU, aufmerksam machen. Sie waren in den vergangenen Wochen mit brutalen Übergriffen von der Polizei und vom Fabrikmanagement angeheuerten Schlägern konfrontiert gewesen. Sieben wurden mit Eisenrohren und mit nägelbesetzten Holzstöcken angegriffen und niedergeschlagen. Nach Angaben von ArbeiterInnen produziert das Unternehmen Bekleidung u.a. für bekannte Marken wie Esprit und Diesel. Die Fabrik ist bekannt für ihre guten Beziehungen zur örtlichen Polizei und für ihr brutales Vorgehen gegen KritikerInnen.

VertreterInnen der Clean Clothes Kampagne (CCK) wurden nach dem Besuch der Protestversammlung zu einer örtlichen Polizeistation gebracht, wo sie über sechs Stunden festgehalten und befragt wurden. Die österreichische CCK-Aktivistin Michaela Königshofer zeigt sich schockiert: „Die Tatsache, dass die kambodschanische Polizei Aktivistinnen und Aktivisten von internationalen NGOs festnimmt, nur weil wir uns mit Arbeiterinnen und Arbeitern vor dem Fabrikseingang getroffen haben, sagt sehr viel über die Menschenrechtssituation und die Organisationsfreiheit in diesem Land aus. Im Februar wurde sogar eine im fünften Monat schwangere Arbeiterin, die sich unter den Streikenden befand von Schlägern attackiert. Wieso werden wir festgenommen und nicht die Leute, die diese Arbeiterinnen und Arbeiter schlagen?“ Die fünf konnten schließlich kurz vor Mitternacht die Polizeistation wieder verlassen – begleitet von mehr als 50 Personen, die sich vor der Polizeistation versammelt hatten, darunter viele der streikenden ArbeiterInnen, lokale GewerkschaftsaktivistInnen und MitarbeiterInnen von Arbeitsrechtsorganisationen.

„Die örtliche Gewerkschaft C.CADWU hat alles in ihrer Macht Stehenden getan, um uns heil herauszuholen und riskierte damit ihre eigene Sicherheit. Die CCK lässt sich aber nicht so leicht einschüchtern und wird den Fall der Arbeiterinnen von E Garment aufmerksam weiterverfolgen. Wir fordern ein Ende der Gewalt und Unterdrückung sowie eine umfassende Untersuchung der brutalen Übergriffe“, so Michaela Königshofer.

Ath Thorn, Präsident von C.CAWDU ergänzt weiter: „Das Management von E Garment setzt alles daran die Arbeiterinnen und Arbeiter, die Gewerkschaftsaktivistinnen und -aktivisten und unsere europäischen Kolleginnen und Kollegen einzuschüchtern. Solche Aktionen müssen gründlich untersucht und vor Gericht gebracht werden.“

Die Streikenden verlangen in erster Linie die Wiedereinstellung der unrechtmäßig entlassenen ArbeiterInnen und die Bezahlung der durch den Streik ausstehenden Löhne. Sie fordern das Fabrikmanagement und die Polizei auf, die gewalttätigen Einschüchterungsversuche zu beenden.
„Die Vorkommnisse in Phnom Penh haben ganz klar gezeigt, dass hier wirtschaftliche Interessen vor Menschen- und Arbeitsrechten Vorrang haben, mit Unterstützung der Polizei. Wir fordern von den Unternehmen, die bei uns mit der unter solchen Umständen produzierten Bekleidung Geschäfte machen, sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den kambodschanischen Fabriken einzusetzen“, resümiert Königshofer nach ihrer Rückkehr nach Österreich am vergangenen Freitag.
In den nächsten Tagen wird es auf der Website der Clean Clothes Kampagne auch eine E-Mail Protestaktion gegen die Missstände in Kambodscha geben.

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Ich kauf euch das immer noch nicht ab

Es hat eh nur drei Monate gedauert, aber ich habe es geschafft (durch die Kombination von Warten auf Braunschlag und zu müde für Outdoor-Aktivitäten): ICH KAUF EUCH DAS NICHT AB ist aktualisiert – dort findet ihr gebündelt all die Beiträge über die bösen Gemeinheiten da draußen, ganz frei von meinen diversen Shoppingwunschanfällen oder anderen Hirnwixereien…. alles böse!

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