Schlagwort-Archive: Habenwollen

Vom Habenwollen

Ach ja, das Habenwollen ist ein Hund! Vor der offiziellen Buchpräsentation war ich gemeinsam mit Vea Kaiser, die dankenswerterweise ja moderiert hat, auf fairer Shoppingtour durch Neubau. Also sie hat geshoppt, ich hab nur Läden hergezeigt. Nur in einem Laden, einem meiner neuerkorenen Lieblingsläden, hab ich geschwächelt und ein Kleid anprobiert. Genialer Schnitt, auf drei Arten tragbar, genäht aus alten Herrenhemden. Grandios, das Ding. Aber nein, ich brauchs nicht, ich habs mir nicht gekauft.

Doch es hat mich nicht losgelassen, das Ding. Gedanklich. Vorgestern hingefahren, und mir gedacht: Ich kauf mir das jetzt. Ich brech meine eigenen Regeln. Ich tue es. Echt jetzt. Voll ehrlich. Vollgas.

Dort gewesen: Verkauft wars.

Und ich? Nicht die Bohne enttäuscht! Sondern erleichtert! Ich habe geschwächelt, doch wurde am Schwachwerden gehindert, weil mir eine Frau mit gutem Geschmack das Ding vor der Nase weggekauft hat 🙂

Warum ich das schreib? Erstens: Immer authentisch und ehrlich bleiben, Nunu! Ist hier am Blog mein Anspruch Nr.1. Zweitens: Diese Episode hat mich – absurderweise – in meinen eigenen Regeln nochmal bestätigt. Ich war knapp davor, aber so sehr wie vorgestern in dem Laden sind mir die Schuppen echt schon lang nicht mehr von den Augen gefallen: Es gibt sooooooooooo viel Verführung, auch im ökofairen Bereich. Und ich könnte locker einfach umschwenken und mein Shoppingverhalten von früher halt auf faire Produkte umlegen. Nur das wär in etwa so sinnvoll wie ein Loch im Knie. Die Verführung hört nicht auf, und ich bin nicht von Saulus zu Paulus in Sachen Konsumentsagen geworden. Aber früher hätt ich mich extremst geärgert, dass das Kleid weg ist. Heute nimmer. Erleichterung auf allen Ebenen.

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Das doppelte Weihnachtsgeschenk

Ich hab ja noch gar nicht geschrieben, was ich zu Weihnachten bekommen hab. Und was ich verschenkt hab. Die Antwort ist praktisch: Das Gleiche. Der Liebste und ich haben uns gegenseitig einen Gutschein für einen Mantel von km/a geschenkt. Für mich wars klar, weil er jetzt schon eine ganze Weile nach einem warmen Wintermantel gesucht hat und ihm die Mäntel von km/a auch gut gefallen haben.

Und ich, ich wünsch mir so ein Teil sowieso schon seit langem, aber habe mich aus „brauch ich nicht“-Gründen nicht dazu durchringen können. Der Wunsch war sehr intensiv, aber der Gedanke: Nein, ich hab noch genug passende warme Jacken, die mir auch gefallen! – der war immer stärker.

Aber der Oberschmäh: Wir hatten das nicht abgesprochen. Und beschenkten uns an unterschiedlichen Tagen. Weil das ist so, Paare werden das kennen: 24. bei der Schwimu, 25. bei meinen Eltern – oder umgekehrt. Seit Jahren. Der Deal war: Ein Geschenk wird aufgehoben für den zweiten Tag. Blöderweise hob der Liebste sich ausgerechnet den Mantelgutschein fürn 25. auch. Ich nicht. Und konnte sein eingeschlafenes Gesicht, als er seinen Gutschein auspackte, irgendwie nicht deuten. Am nächsten Tag wars dann klar. Und mein Gesicht eingeschlafen.

Gestern wars dann so weit. Ab zu Michael (und Katha) ins Atelier. Ich war schon mal dort, es ist mein persönliches Kleider-Paradies auf Erden, und danach weiter ins Combinat, weil dort noch andere Größen herumhingen.

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Ein bissl einen Beigeschmack hat der Mantel schon: Ein Teil, das ich nicht brauche, und noch dazu war da ja erst vor wenigen Tagen das neue Kleid. Wobei, dafür kann ich nix, das war unaufgefordert geschenkt 🙂 Und diesen Mantel… hach, er ist ein Traum….den hab ich mir wirklich sehr gewünscht. Der Liebste suchte sich eine Jacke aus, bei mir wird es ein Mantel. Allerdings konnte ich mich farblich nicht entscheiden. Mal schauen, was der liebe Michael noch so aus dem Lager hervorzaubert…. I´ll keep u posted!

 

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Oha, der Textilschwede will mich verführen

Es ist doch gemein. Die meiste und beste Inspiration hol ich mir an Freundinnen und/oder Frauen, die ich auf der Straße sehe. Und seit ich eine entfernte Bekannte vor einigen Wochen im Wienerwald getroffen hab, geht mir ein überdimensionierter grauer Sweater als Kleid nicht mehr aus dem Kopf. Hab seither immer wieder recherchiert, aber auf der biofairen Ebene nix entdeckt. Immer wieder überlegt, ob ich vielleicht mal ins Caritaslager schau, vielleicht find ich ja irgendeinen riesigen Herrensweater, den ich mir ein bißchen schmäler nähe.

Am Wochenende eine alte Bekannte des Liebsten getroffen. Und auch sie hatte genau so ein Teil an. Ich so: „Maaah, so einen hätt ich so gern, wo ist denn der her?“

Fehler, großer Fehler.

Ich muss lernen: Nicht fragen. Man will die Antwort ja eh nicht hören.

„Vom Haundemm!“

„Aber sicher schon älter, oder?“ Das war sowas wie der Versuch eines Abwehrmanövers im letzten Moment. Aber leider nicht erfolgreich:

„Na, vor einer Woche gekauft. Cool, oder?“

Verdammt. Das erste Mal seit Monaten (Jahren!) auf die Website in den Webshop geschaut. Und da ist er. Und gleich noch ein ähnlicher, auch saucool. Der eine fünfzehn, der andere 20 Euro. Und ich denk mir: „Nein. Neinneinnein. Fuck. Genau so. Nein. Neinneinnein.“

Aber ich bin immer noch von der WearFair und den vorhergehenden Einkäufen gesättigt. Ich brauch ihn nicht. Und die Feststellung, dass ich immer noch nicht immun bin gegen den Textilschweden, ärgert mich grad massiv. Aber mei, wenigstens weiß ich: Ich werd jetzt ein paar Tage raunzen und mir den Pulli wünschen und mit mir kämpfen, aber ich werd ihn mir nicht kaufen.

Caritaslager am Samstag anyone? 🙂

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Und das Perverse – neulich haben mir sogar Schuhe von Nike (!) plötzlich uuuurgut gefallen. Nike! Das sind die hier, best of Böse! Und was lernen wir daraus? Die Verführungen werden niemals weniger – aber die Konsequenz ist immer noch da. Ich kauf doch den Nikes keine Schuhe mehr ab, pfft, soweit kommts noch 🙂

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Große graue Dummheit

Es ist doch wirklich unfassbar! Manchmal hab ich echt Aussetzer Richtung Dummheit.

  1. Mein Kleiderschrank ist gut bestückt.
  2. Ich habe heute ein perfekt lässiges Wohlfühloutfit an, meinen riesigen grauen Strickpulli mit Leggings, Boots und Lederjacke. Merke: Riesiger grauer Stickpulli. Drei Jahre alt und heiß geliebt im Winter.
  3. Ich bin wunschlos (und) glücklich gerade und brauche fürs restliche Jahr definitiv nix mehr, bin von meinem Rückfall sowieso noch übersättigt.
  4. Ich befinde mich immer noch im Dilemma zwischen: „In Bangladesch und Co. herrschen Scheißzustände in den Fabriken, ich will das nicht unterstützen“ und „Gewerkschafterinnen aus Bangladesch bitten inständig, weiter diese Sachen zu kaufen, damit sie wenigstens die Möglichkeit eines Jobs haben“ – und rein aus persönlicher Überzeugung heraus fällt es mir momentan jedoch sehr schwer, in solche Fast-Fashion-Stores zu gehen, der Gedanke an „ich will das nicht unterstützen“ überwiegt einfach (naiver Gedanke: weil vielleicht ändern die Unternehmen ja was, wenn sie Umsatzrückgänge haben…).
  5. Ich fahre heut früh in die Arbeit, steige wie immer, wenn ich nicht am Rad unterwegs bin, auf der Mahü (die übrigens fast super ist, so wie sie jetzt ist! So! Da habt ihrs!) von Ubahn in den Bus. Und sehe das da: pulli

Und denke mir: Wie schööööön!!

Merke: Gegen den Kaufwunschimpuls ist man (wenn man früher Shopaholic war und sich noch dazu auf der Mahü herumtreibt, zugegeben) anscheinend nie gewappnet, aber es hilft ungemein, an sich herunter zu schauen und kurz mal zu überlegen: Brauch ich wirklich einen riesigen grauen Strickpulli? 🙂

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WearFair Tag 2 – der Nunu-Preis

WearFair, Tag zwei – und für mich der letzte Tag. Morgen ist (ein bissl) Pause und in Wien wird gewählt. Und heute, hach, herrlich wars. Um einiges entspannter als gestern (als wir sage und schreibe 3.500 BesucherInnen hatten, weit über Prognose!), ohne „ogottwireröffnenhoffentlichhautalleshinhoffentlichkommenLeute“-Stress im Vorfeld. Es waren wieder seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr viele Leute da, unglaublich, eigentlich waren die Hallen von zehn in der Früh bis acht am Abend permanent gut gefüllt.

Ich hatte pressetechnisch weniger zu tun (anscheinend verfügt Oberösterreich über sehr selbstständige JournalistInnen, die sich ganz von alleine auf der Messe zurecht gefunden haben), facebooktechnisch ein bißchen, und um elf war ich dann auf der Bühne beim Gespräch „Nachhaltigkeit im Selbstversuch“. War witzig!

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Nach drei in etwa hatte ich dann in meiner offiziellen Rolle Schluss. Was folgte: Ich war unfassbar todmüde. So richtig „Ich kipp jetzt sofort um und verfalle in Tiefschlaf, wurscht, ob ich sitz, steh oder lieg“. Bin immer wieder trotz immer noch schmerzender Beine (in anderen Schuhen) über das Messegelände und hab mich so durch die Gegend getratscht. Meine Feststellungen und Entdeckungen: Weiterlesen

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Ich gestehe: Ein Rückfall

Ich muss etwas gestehen, was mir eigentlich erst durch den gestrigen Blogbeitrag so richtig aufgefallen ist.

Ich bin in den vergangenen Wochen zum ersten Mal seit Anfang 2012 rückfällig geworden. Schon klar, ich darf zwar seit Jänner wieder shoppen gehen, und ich bin immer noch sehr streng und kaufe wenn möglich Bio, Fair und/oder Second Hand. Mein Kleiderkasteninhalt hat sich verringert und wird es auch weiterhin tun, weil ich all die Teile, die ich wirklich gar nicht mehr trage, weggebe.

Aber es war ein bißchen viel in letzter Zeit – und auch wenn ich für mich immer wieder Erklärungen gefunden habe, muss ich es zugeben: Es ist ein Rückfall in alte Muster gewesen. Ich habe mir eine neue Hose gekauft (lange gesucht, lange davon geträumt, endlich gefunden, leider konventionell, trotzdem super und wahrscheinlich Standarduniform kommenden Winter), ich habe mir nach sehr langem Umkreisen einer Tasche in einem privaten Mädelsflohmarkt online ebenjene kürzlich doch geleistet (Second-Hand, was sie für mich legitimiert, neu würde ich mir aus Preis- und Herkunftsgründen niemals eine Liebeskindtasche kaufen), und es könnte sein, dass Jonnys mit mir ganz schön Geschäft gemacht hat, genauso wie Maas Natur, wo ich mir zwei Basic Shirts gekauft habe.

Die Tasche hab ich definitiv nicht gebraucht, und auch über die Notwendigkeit der schwarzen Boots kann man angesichts meiner Stiefelsammlung streiten. Weiterlesen

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Von unfertigen Kleidern und bald fertigen Stiefeln

Motzraunznöl. Ich wär ja wirklich schon gern weiter mit diesem Projekt, aber bisher ist genau das Vorder- und Rückenteil halb fertig – und der erste Ärmel genau SO lang:

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Warum? Weil ich derzeit mitten in meiner FH-Abschlussarbeit und den finalen Korrekturen hierfür stecke. Ächz. Dabei würd das Wetter grad so perfekt passen für das Pulloverkleid….

Aber zurück zu meinem Schuhgemosere von letztens: Erstens mal danke für die vielen Hinweise hier am Blog und auf Facebook, einige ganz gute Marken, so rein optisch, gibts ja doch. Nur: Ich bilde mir grad ganz fest solche Schuhe wie die unten am Foto ein – wo find ich die in bio und fair? Ich weiß, die schauen jetzt nicht besonders ausgefallen aus, aber ich (ich!) werde mich demnächst von einigen (einigen!) Schuhen trennen (!!), und hätte gerne solche. Und: weiter Schaft, ganz dringend! Ich habe nach eingehender Begutachtung übrigens leider festgestellt: Meine Lieblingsteile sind sehr abgelaufen und haben bereits an zwei Stellen Ansätze von Löchern (!), so niedergeritten hab ich die in den letzten drei Jahren. Das gibt noch Traueranfälle, wenn der Schuster mir die harte Wahrheit überbringt…

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Gefunden auf Pinterest, dieser zeitfressenden Teufelserfindung 🙂 Ich find ja das ganze Outfit cool, aber ich werd nie verstehen, wie es bequem sein kann, Taschen SO zu tragen.

Edit: WOW, Jonnys hat sie ja wirklich alle (nur noch nicht auf ihrer eigenen Homepage 🙂 )!! Ich habe hiermit offiziell eine neue LIeblingsmarke. Jetzt muss ich nur noch schauen, von welcher Ecke ich mir die 130 Euro abspare…

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Verdammtes Habenwollen

Ich bin grad echt in der Bredouille. Vorgestern war ich ja im STOR> und hab dort ein supertolles Kleid bekommen. Und dort hab ich noch was gesehen, was mir jetzt einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will, dabei ist es gar nicht so wirklich mein Style. Dennoch, ich werds nicht los im Kopf. Weiterlesen

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Schaurausch

Es ist doch soooo der Klassiker – und auch nach eineinhalb Jahren hab ichs noch nicht gelernt (wobei, irgendwie doch): Mir gehts nicht so gut, weil viel zu tun ist und überhaupt und sowieso und bitte wieso regnet es schon wieder und wieso ist der Urlaub noch so weit weg und diese Finalkorrekturen machen mich noch wahnsinnig, dauernd find ich noch was, was ich noch besser formulieren könnte und hilfe ich hab auf Opas Geburtstag vergessen und waaargh.

Und was ist? Shoppen will ich. Weiterlesen

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Allet rund

Immer wieder werde ich gefragt, wo denn bitte fülligere Leute biofaire Mode herbekommen sollen, wenn sie keine Lust darauf haben, nur in sackartig und/oder schwarz herumzulaufen. Gut, bisher ist mir auch nie mehr eingefallen als die Klassiker im Internet, Maasnatur und das derzeit nicht empfehlenswerte Hessnatur. Aber so richtig coole Sachen? Das soll jetzt kein Beitrag in Richtung „Dick ist sexy, nieder mit dem Schlankheitsdiktat und überhaupt nur rund ist gsund“ werden. Ich selbst habe locker mal 10, 15 Kilo zuviel und fühl mich manchmal richtig scheußlich wäh dick, anderntags dann wieder komplett OK und ätsch, ich hab dafür immer zwei Freunde mit dabei, die ziemlich von meinen Augen ablenken können. Und bei jeder gröberen Abnehmplan-Attacke meinerseits wird der Liebste dann eh meistens nach ein bis zwei Wochen gestresst und fragt ängstlich, ob „die da“ auch kleiner werden. So lange ich in die größte Größe der klassischen, nämlich 44, reinpass und mich halbwegs wohlfühle, mei, bin ich halt kein Hungerhaken. Weiterlesen

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